Serienversion
Das ist der neue Honda NSX
20.01.2015
Japaner setzen auf einen V6-Benziner und drei (!) Elektromotoren.
Wie angekündigt, stellt Honda im Rahmen der North American International Auto Show 2015 in Detroit (bis 25. Jänner) die Serienversion des NSX vor. In den USA wird der mit Spannung erwartete Supersportwagen unter Hondas Nobel-Label Acura (mit A-Logo) in den Handel kommen, bei uns heißt er jedoch Honda NSX und setzt auch auf das bewährte H-Logo. Ansonsten gibt es zwischen amerikanischer und europäischer Variante keinerlei Unterschiede. An der fertigen Version ist erkennbar, dass die Japaner noch einige Entwicklungsschritte durchleben mussten. Im Vergleich zur seriennahen Studie NSX Concept (Diashow ganz unten) gibt es nämlich deutliche Unterschiede – vor allem bei den Abmessungen.
Aufwendiger Hybrid-Antriebsstrang
Obwohl die Präsentation bei den Fans natürlich für Furore sorgt, gibt es auch einen kleinen negativen Beigeschmack. Denn die Japaner haben zwar alle Informationen über den technischen Aufbau und das Design verraten, aber die genauen Leistungsdaten und Fahrleistungen haben sie noch immer nicht herausgerückt. Hinter vorgehaltener Hand wird dem neuen NSX aber eine Leistung von rund 550 PS nachgesagt. Der Antriebsstrang ist ein echtes Hightech-Gustostückerl und besteht aus einem Benziner und drei Elektromotoren. Das leistungsfähige Herzstück des NSX ist ein völlig neuer 75-Grad-DOHC-V6-Doppelturbo-Mittelmotor. Zur Senkung des Schwerpunkts verwendet das Triebwerk eine vom Rennsport inspirierte kompakte Ventilsteuerung und Trockensumpfschmierung. Das neue 9-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) soll blitzschnelle Gangwechsel und eine exakt der Drehzahl angepasste Rückschaltung bieten. Der hintere Elektromotor mit Direktantrieb, der zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Getriebe sitzt, unterstützt Beschleunigung, Bremsleistung und Schaltvorgänge. Die Vorderräder des NSX werden von einem unabhängigen Hochleistungs-Elektro-Doppelmotor angetrieben, der unmittelbar auf das Drehmoment reagiert und eine dynamische Drehmomentverteilung von links nach rechts liefert. Die beiden Vorderräder können sogar einzeln angesteuert werden, was zu atemberaubenden Kurvengeschwindigkeiten führen soll. Honda nennt diesen komplexen Allradantrieb selbstbewusst SH-AWD (Super Handling All Wheel Drive).
Rennsporttechnik
Natürlich will sich Honda auch bei Fahrwerk und Co keine Blöße geben. Deshalb verfügt der NSX u.a. über eine vorne und hinten komplett unabhängige Federung aus Aluminium, Hochleistungsreifen (245/35Z R19 vorne und 295/30Z R20 hinten) sowie Monoblock-Bremssättel mit sechs Kolben vorne und vier Kolben hinten mit Carbon-Keramik-Bremsscheiben. Das über eine Wählvorrichtung gesteuerte Integrated Dynamic System bietet die Modi „Quiet“, „Sport“, „Sport+“ und „Track“. Dadurch passt das System die Reaktionen von Motor, Getriebe, Fahrwerk und Karosserie sowie den Motorschallpegel an die Anforderungen des Fahrers und der Fahrumgebung an. Der „Quiet“-Modus lässt das Auto für kurze Zeit bei niedrigen Geschwindigkeiten ausschließlich mit Elektroantrieb fahren. Schaltet man in den Modus „Sport“, „Sport+“ und schließlich „Track“, wird das Fahrverhalten zunehmend dynamisch. Zudem verfügt der NSX über die „Launch“-Funktion für einen Blitzstart, bei dem der V6 und alle drei Elektromotoren gemeinsam zum Zuge kommen.
NSX 2015 Trailer
Design
Schon alle bisher gebauten NSX-Modelle überzeugten mit einem sportlichen Design. Da macht auch die jüngste Generation keine Ausnahme. Den Designern ist es gelungen, klassische niedrige und breite Proportionen mit einer modern wirkenden Oberfläche sowie einer aggressiven Front zu kombinieren. Ein weiteres Highlight markieren die Rückleuchten, die eine Hommage an den Original-NSX darstellen. Der seitliche Lufteinlass und die „schwebende“ C-Säule führen dem Mittelmotor Luft zu und lenken einen Luftstrom über das Heck, um den Abtrieb zu erhöhen. Um den neuen längs eingebauten Doppelturbo-Motor und das Doppelkupplungsgetriebe unterzubringen, wurde das Serienmodell um 80 Millimeter verlängert und um 25 Millimeter verbreitert. Die Fahrerkabine ist im Vergleich zu den Proportionen des im Jahre 2012 gezeigten Konzepts des NSX ein wenig weiter nach vorne gewandert. Laut den Ingenieuren wurde jedes Element des Karosseriedesigns dem gesamten Luftstrom angepasst, um den Abtrieb und damit die Stabilität zu steigern und um die Kühlung zu verbessern. Der NSX wurde im Windkanal ausführlichen Tests unterzogen, was vom ursprünglichen Konzept bis hin zum endgültigen Karosserie-Design zu einer Reihe wesentlicher Änderungen geführt hat – unter anderem wurden die Lufteinlässe in der Kühlerhaube und die seitlichen Lufteinlässe modifiziert, neue Lufteinlässe an den vorderen Kotflügeln wurden hinzugefügt und der Heckspoiler optimiert.
Interieur
Auch innen wird der NSX seinem sportlichen Anspruch gerecht. Zudem soll er intuitiv bedienbar und vergleichsweise komfortabel zu entern sein. Die Instrumententafel verfügt über ein konfigurierbares TFT-Display, das das vom Fahrer steuerbare Integrated-Dynamics-System durch Grafiken und Informationen komplettiert. Eine Taste in der Mitte der Wählvorrichtung des neuen Integrated-Dynamics-Systems an der Mittelkonsole aktiviert den Sport-Hybrid-Antriebsstrang. Unter dem lederbezogenen Armaturenbrett befindet sich ein exponierter Mittelrahmen, der an „Naked Bike“-Motorräder erinnern soll. Die extrem dünne A-Säule und die niedrig montierte Instrumententafel sollen dem Fahrer freie Sicht auf die Straße bieten.
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Verfügbarkeit
In den USA kommt der Acura NSX im Sommer in den Handel. Bestellungen werden bereits angenommen. Umgerechnet kostet der Supersportwagen 127.000 Euro. Wann der Honda NSX in Europa startet und wie viel er kosten wird, verraten die Japaner am Genfer Automobilsalon 2015 im März.
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Fotos vom NSX Concept