"Kleiner" Bestseller
Das ist der brandneue Mini
19.11.2013
Völlig neue Generation hält am bewährten Design fest. Technisch tut sich einiges.
Mini hat in den letzten Wochen häppchenweise neue Informationen über den brandneuen Mini veröffentlicht. Zuletzt wurden etwa die neuen Motoren vorgestellt , kurz davor gab eine seriennahe Computer-Studie einen ersten Ausblick auf das Design. Und nun ist es endlich soweit. Die BMW-Tochter hat die neue Generation des beliebten City-Flitzers vorgestellt. Und dabei zeigt sich: Ein Mini ist ein Mini und bleibt ein Mini - zumindest was das Design angeht. Letzteres kristallisierte sich aber bereits vor Monaten heraus. Denn da wurde der neue Mini bei Aufnahmen für ein Werbeprospekt von Erlkönigjägern völlig ungetarnt abgelichtet. Doch nun ist alles offiziell. Während beim Design klar Evolution statt Revolution angesagt war, haben die Briten ihren Kleinwagen technisch ordentlich aufgerüstet. Darüber hinaus ist der "Kleine" auch noch einmal deutlich gewachsen.
Design und Abmessungen
Optisch ist die neue Generation auf den ersten Blick als Mini zu erkennen. Am auffälligsten sind der größere Grill, der stärker an den Urahn erinnert, der längere vordere Überhang, der dem Fußgängerschutz geschuldet ist, die etwas flacher stehende Windschutzscheibe und die deutlich größeren Rückleuchten. Die Glupschaugen und die Grundform sind hingegen in Stein gemeißelt. Während die die beiden einfachen Mini auf 15-Zoll-Reifen rollen, steht der Cooper S auf 16-Zoll-Rädern. Auf Wunsch passen aber auch 18-Zoll-Felgen in die Radhäuser. Fünf neue Außenlackfarben stehen ebenfalls zur Wahl. Positiv: Das Dach kann weiterhin ohne Aufpreis in Kontrastfarbe bestellt werden und auch die auffälligen Motorhaubenstreifen, Dach- und Außenspiegeldekors stehen wieder im Angebot. Die Parkplatzsuche gelingt mit dem neuen Mini wohl nicht mehr ganz so einfach wie bisher. Der Neue ist nämlich 9,8 Zentimeter länger, 4,4 Zentimeter breiter und fast einen Zentimeter höher. Der Radstand legt um 2,8 Zentimeter zu. Dafür gibt es im Innenraum und im Kofferraum mehr Platz. So schluckt der Kleinwagen jetzt immerhin 211 Liter Gepäck (vorher 160 Liter), die Rückbank ist im Verhältnis 60:40 geteilt umklappbar.
Cockpit
Im Innenraum sind die Fortschritte deutlich schneller erkennbar. Hier bleibt fast kein Stein auf dem anderen. So ist das Kombiinstrument inklusive großem Tacho nun oberhalb der Lenksäule platziert. Das nach wie vor kreisrunde Zentralinstrument beinhaltet serienmäßig ein vierzeiliges TFT-Display, optional ist an dieser Stelle auch ein 8,8 Zoll großes Farbdisplay zu haben. Bei der Steuerung hat man sich bei BMW bedient. Denn zur Bedienung von Entertainment-, Navigations-, Telefon- und weiteren Fahrzeugfunktionen gibt es einen neuen Controller auf der Mittelkonsole, der stark an den iDrive-Schalter der Münchner Mutter erinnert. In Sachen Connectivity macht dem Mini in seiner Klasse niemand mehr etwas vor. Denn der Newcomer ist als erster Kleinwagen mit einer fest integrierten Sim-Karte zu haben. Darüber hinaus lassen sich über das Smartphone diverse Apps ins Fahrzeug integrieren. Zu den Highlights zählen u.a. Facebook- und Twitter. Weiters können RSS-Feeds empfangen sowie Hörbücher von Audible oder Musik von Napster gehört werden.
In Sachen Assistenz- und Sicherheitssysteme ist der neue Mini ebenfalls voll auf Höhe der Zeit: So gibt es gegen Aufpreis Features wie ein farbiges Head-up-Display, eine kamerabasierte Geschwindigkeitsregelung, eine automatische Auffahr- und Personenwarnung mit Abbremsfunktion, eine Verkehrszeichenanzeige oder eine Rückfahrkamera.
Hinter dem Schalt- oder Automatik-Wählhebel gibt es einen Drehschalter, mit dem der Fahrer zwischen drei Fahr-Modi ("Mid", "Sport" oder "Green") wählen kann. Der gewählte Modus beeinflusst die Gaspedal- und Lenkungskennlinie und beim Automatikgetriebe auch die Schaltzeiten. Im sparsamen "Green"-Modus kann das Automatikgetriebe zudem im Leerlauf "segeln" (Motor wird vom Antriebsstrang abgekoppelt).
3-Zylinder Benziner und Diesel
Als Basismotor kommt ein völlig neu entwickelter 1,5 Liter großer Dreizylinder zum Einsatz, bei dessen Entwicklung laut Hersteller der Fahrspaß ganz oben im Lastenheft stand. Kein Wunder, dass das Alu-Triebwerk über die bewährte TwinPower-Turbo-Technologie von BMW (ein Turbolader mit getrennten Abgaskanälen) verfügt und im vorläufigen Einstiegsmodell Cooper auf eine Leistung von bis zu 136 PS kommt. Noch beeindruckender klingt das maximale Drehmoment von 220 Newtonmetern (230 per Overboost). Dieses soll schon bei 1.250 Umdrehungen zur Verfügung stehen. Technische Highlights sind ein nah am Motorblock positionierter Turbolader, die Direkteinspritzung und die Nockenwellensteuerung auf der Ein- und Auslassseite (ebenfalls von BMW). Bei den Dieseln kommt ebenfalls erstmals ein Dreizylinder zum Einsatz. Dieser bietet auch 1,5 Liter Hubraum, leistet im Cooper D 116 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 270 Newtonmetern zur Verfügung. Laut Mini verbraucht der neue Selbstzünder um mehr als sieben Prozent weniger als sein Vorgänger (1,6-Liter-Vierzylinder mit 112 PS), der ohnehin bereits mit einem äußerst niedrigen Normverbrauch glänzte. Diesel und Benziner verfügen über eine Ausgleichswelle zur Steigerung der Laufkultur.
Neuer 4-Zylinder
Beim zweiten neuen Benziner schlägt Mini einen ungewöhnlichen Weg ein. Hier bleibt es zwar beim Vierzylinder, dessen Hubraum vergrößert sich jedoch von 1,6 auf 2,0 Liter. Statt Down- ist hier also eher Upsizing angesagt. Das ebenfalls in Alubauweise gefertigte und zudem mit einer vollvariablen Ventilsteuerung ausgestattete Triebwerk bringt es im Cooper S auf eine Leistung von 192 PS. Bei den John Cooper Works-Modellen dürfte diese PS-Zahl noch deutlich steigen. Das maximale Drehmoment von 280 Newtonmeter (mit Overboost 30 Nm) steht auch hier bereits ab 1.250 Touren zur Verfügung.
Abgasnorm und Getriebe
Alle neuen Triebwerke erfüllen bereits die kommende Euro-6-Abgasnorm. Mini kombiniert die Motoren mit völlig neuen Automatik- und Schaltgetrieben. Das Automatikgetriebe verfügt nun auch über ein Start-Stopp-System. In Verbindung mit dem Navigationsgerät kann die Gangwahl an die Streckenführung angepasst werden. Dann wird beispielsweise vor Bergauf- bzw -abfahrten, Kreuzungen oder Kurven der passende Gang bereitgestellt.
Verfügbarkeit und Preise
Zur heimischen Markteinführung, die am 15. März 2014 über die Bühne geht, stehen die Modelle Cooper (ab 19.990 Euro), Cooper S (ab 25.290 Euro) und Cooper D (ab 21.590 Euro) zur Verfügung. Die Modelle One (ab 17.750 Euro) und One D (ab 19.690 Euro) werden zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt. Ein Schnäppchen ist der neue Mini also nicht. Das war er aber noch nie. Und mit einigen schicken Extras lassen sich die Einstiegspreise schnell um einige 1.000 Euro in die Höhe schrauben. Dennoch zählt er zu den erfolgreichsten Kleinwagen der Welt. Kurz nach der Markteinführung der geschlossenen Version wird dann das neue Mini Cabrio vorgestellt.
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Technische Daten
Cooper S
Vierzylinder-Benzinmotor mit TwinPower Turbo Technologie
Hubraum: 1 998 cm3,
Leistung: 192 PS; Drehmoment: 280 Nm (300 Nm mit Overboost)
Beschleunigung (0–100 km/h): 6,8 Sekunden (Automatik: 6,7 Sekunden)
Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h (233 km/h)
Durchschnittsverbrauch: 5,7 – 5,8 Liter (5,2 – 5,4 Liter)/100 Kilometer
Cooper
Dreizylinder-Benzinmotor mit TwinPower Turbo Technologie
Hubraum: 1 499 cm3,
Leistung: 136 PS, Drehmoment: 220 Nm (230 Nm mit Overboost),
Beschleunigung (0–100 km/h): 7,9 Sekunden (Automatik: 7,8 Sekunden)
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h (210 km/h)
Durchschnittsverbrauch: 4,5 – 4,6 Liter (4,7 – 4,8 Liter)/100 Kilometer
Cooper D:
Dreizylinder-Dieselmotor mit TwinPower Turbo Technologie
Hubraum: 1 496 cm3,
Leistung: 116 PS, Drehmoment: 270 Nm
Beschleunigung (0–100 km/h): 9,2 Sekunden (Automatik: 9,2 Sekunden),
Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h (204 km/h),
Durchschnittsverbrauch: 3,5 – 3,6 Liter (3,7 – 3,8 Liter)/100 Kilometer