Koreaner schließen die Lücke zwischen Stonic und Sportage.
Kia hat sein Versprechen gehalten und Ende Juni den völlig neuen XCeed vorgestellt. Anfang des Monats wurden vorab der endgültige Name und ein Foto des kompakten Crossovers veröffentlicht. Nun wurden alle Informationen des vierten Modells der aktuellen Ceed-Baureihe verraten. Bisher umfasste die dritte Generation ProCeed (Shooting Brake), Sportswagon (Kombi) und Fünftürer. Der Marktstart des Vierten im Bunde erfolgt bereits im Herbst.
Design
Der XCeed schließt die Lücke zwischen dem kleineren Stonic und dem größeren Sportage. Bei dem neuen Modell handelt es sich um einen echten Crossover, der eher wie ein hochgestellter Kompakter als ein klassisches SUV aussieht. Der Mazda CX-30 und der Ford Focus Active schlagen in eine ähnliche Kerbe. Dennoch unterscheidet sich der XCeed ziemlich deutlich von seinen Modellbrüdern. So wurde die Front komplett neue gestaltet. Hier gibt es einen veränderten Kühlergrill, einen größeren unteren Lufteinlass sowie neue Scheinwerfer. Letztere verfügen über eine markante Einkerbung und lange Blinkleuchten, die sich bis über die Radhäuser ziehen. Das integrierte LED-Tagfahrlicht mit jeweils vier Spots kennen wir von den anderen Ceed-Modellen. Im Vergleich zum fünftürigen Ceed fällt beim XCeed die Dachlinie stärker nach hinten ab. In Kombination mit der sehr schräg stehenden Heckscheibe und dem markanten Dachkantenspoiler ergibt das einen ordentlichen Schuss Dynamik. Zum gewollten Crossover-Look tragen die erhöhte Bodenfreiheit, die Plastik-Beplankungen an Radhäusern und Schwellern sowie die Dachreling bei. Während der Radstand dem der anderen Ceed-Modelle entspricht (2.650 mm), wurden die Karosserieüberhänge gegenüber der Schrägheckversion verlängert: vorn um 25 Millimeter (auf 905 mm), hinten um 60 Millimeter (auf 840 mm). Von hinten kommt die um 26 mm breitere Karosserie (1.826 mm) gut zur Geltung. Dafür sorgen vor allem die horizontalen Linien der Heckklappe und des Stoßfängers. Die neu designten Rückleuchten mit ihrer modernen LED-Signatur runden das stimmige Heckdesign ab. Bei den Karosseriefarben stehen bis zu zwölf Lackierungen zur Wahl, darunter der neue Farbton Quantum Yellow (siehe Fotos und Video), der ausschließlich für die Crossover-Variante erhältlich ist.
Innenraum und Abmessungen
Aufgrund der Crossover-Auslegung haben Fahrer und Passagiere zwar eine tiefere Sitzposition als in einem herkömmlichen SUV, zugleich aber einen besseren Überblick als in einem konventionellen Kompakten. Der knapp 4,39 Meter lange XCeed ist 85 Millimeter länger als der Fünftürer und 90 Millimeter kürzer als der Sportage. In der Höhe (1.495 mm bei 18-Zoll-Rädern) liegt er um bis zu 48 Millimeter über dem Ceed und 150 Millimeter unter dem Sportage. Kia verspricht für Fahrer und Beifahrer als auch für die Fondpassagiere viel Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit. Das Kofferraumvolumen kann von 426 auf 1.376 Liter erweitert werden. Damit liegt der XCeed knapp vor dem VW T-Roc. Gegenüber dem fünftürigen Ceed bietet der Crossover 31 Liter mehr. Für ein hohes Maß an Variabilität sorgen die dreigeteilte Rücksitzbank (40:20:40), der in der Höhe verstellbare Gepäckraumboden sowie die sensorgesteuerte elektrische Heckklappe. Zum Marktstart wird der neue XCeed bis Jahresende in einer Launch Edition mit neuem Innenraumpaket mit gelben Akzenten angeboten. Es beinhaltet schwarze Sitzbezüge und Türverkleidungen mit gelben Ziernähten sowie ein Armaturenbrett, das ebenfalls schwarzglänzende und gelbe Elemente kombiniert. Wie alle Ceed-Varianten bietet der Crossover zahlreiche Extras. Das Spektrum der je nach Ausführung erhältlichen Ausstattungselemente reicht von Sitzventilation vorn sowie Sitzheizung vorn und hinten (äußere Sitze) über Lenkradheizung, JBL-Soundsystem und Panoramaglasdach bis zur beheizbaren Frontscheibe.
(Digitales) Cockpit und „UVO“
Das Cockpit zeigt die gleiche Architektur wie bei allen aktuellen Ceed-Varianten, trumpft aber dennoch mit einem echten Novum für die gesamte Marke auf. Zu den bekannten Elementen zählen der freistehende, weit oben positionierte Touchscreen, die darunter liegenden Tasten, Drehregler und Schalter von Audiosystem und Klimaanlage sowie die angenehmen Soft-Touch-Oberflächen und die dunklen Chrom-Applikationen am Armaturenbrett. Jetzt zur Neuheit: Im Cockpit des XCeed feiert das erste volldigitale Kombiinstrument von Kia seine Premiere. Der 12,3 Zoll große, hochauflösende Bildschirm (1920 x 720 Pixel) hat eine scharfe Grafik. Im Fahrbetrieb zeigt er Tachometer und Drehzahlmesser als Rundinstrumente an und dazwischen ein Multifunktions-Display für Bordcomputer-Daten und Informationen zu Navigation, Audiosystem und Assistenzfunktionen. Das digitale Cockpit ist je nach Ausführung erhältlich. Darüber hinaus stehen Instrumentenanzeigen mit 3,5- oder 4,2-Zoll-Display und analogen Rundinstrumenten zur Verfügung. Nach dem e-Soul und dem Niro-Facelift ist der XCeed zudem eines der ersten Kia-Modelle das bei uns mit den Online-Diensten UVO Connect erhältlich sein wird. Sie werden nur in Kombination mit einem 10,25-Zoll-Kartennavigationssystem angeboten. Die Dienste beinhalten den Service Kia Live sowie Funktionen, die mit der UVO App gesteuert werden können. Auf Kia Live kann der Fahrer über den Touchscreen des Navigationssystems zugreifen, das über eine eigene SIM-Karte Daten abruft und aktualisiert. Der Dienst bietet unter anderem Verkehrsinformationen in Echtzeit, Wettervorhersagen, lokale Suche („Points of Interest“) und Hinweise auf nahegelegene Parkmöglichkeiten inklusive Angaben zu Preisen und verfügbaren Plätzen. Mit der UVO App können zum Beispiel Fahrzeugberichte und Diagnosemitteilungen abgerufen oder geplante Routen vom Smartphone direkt an das Navigationssystem des XCeed gesendet werden. Das Fahrzeug lässt sich über die App auch orten. Neben dem großen Navigationssystem ist auch ein günstigeres Audiosystem mit 8-Zoll-Touchscreen erhältlich. In beiden Fällen sind die Smartphone-Schnittstellen Android Auto und Apple CarPlay Standard.
Motoren
Unter der Haube gibt es keine Überraschungen. Hier bedient sich der Crossover bei seinen Modellgeschwistern. Konkret steht für den Antrieb beim Marktstart eine Motorenpalette mit einem Leistungsspektrum von 115 bis 204 PS (alle Euro 6d-Temp) zur Verfügung, die Anfang 2020 um Mild- und Plug-in-Hybride erweitert werden soll. Bei den Benzinern haben die Käufer des Xceed die Wahl zwischen drei turboaufgeladenen Direkteinspritzern: dem Dreizylinder 1.0 T-GDI (120 PS, 11,3 Sek.; 186 km/h), dem Vierzylinder 1.4 T-GDI mit 140 PS und 242 Nm Drehmoment (9,4 Sek.; 200 km/h) und der 204 PS starken Topmotorisierung 1.6 T-GDI. Mit dem 1,6-Liter-Vierzylinder, der ein maximales Drehmoment von 265 Nm mobilisiert, beschleunigt die Automatikversion des XCeed in 7,5 Sekunden von null auf Tempo 100 und ist bis zu 220 km/h schnell.
Abgerundet wird das Motorenangebot durch einen 1,6-Liter-Turbodiesel, der zur Abgasreinigung eine Kombination von NOx-Speicherkatalysator und SCR-System (AdBlue) einsetzt. Der 1.6 CRDi wird in zwei Leistungsvarianten mit 115 PS/280 Nm (11,4 Sek.; 190 km/h) und 136 PS/280 Nm (10,1 Sek.; 196 km/h) angeboten. Alle Motoren verfügen über ein Sechsgang-Schaltgetriebe und können bis auf den 1.0 T-GDI optional mit einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden. Ein Start-Stopp-System ist bei allen Ausführungen Standard. Einen Allradantrieb gibt es im Gegensatz zu manch anderem Konkurrenten nicht.
Durch die Fahrmoduswahl „Drive Mode Select“ (Einstellungen: Sport / Normal) lässt sich die Fahrdynamik des Crossovers anpassen. Im Sport-Modus spricht der Motor direkter an, und die Lenkunterstützung wird reduziert. Die Modelle mit Doppelkupplungsgetriebe beschleunigen zudem schneller.
Assistenzsysteme
Wie jedes moderne Auto bietet auch der XCeed eine breite Palette an Assistenzsystemen, die je nach Ausführung erhältlich sind. Der Stauassistent, eine „Level 2“-Technologie des automatisierten Fahrens, und die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-Go-Funktion sollen den Fahrer bei stockendem Verkehr entlasten. Hinzu kommen Sicherheitsassistenten wie Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung, aktiver Spurhalteassistent, Spurwechselassistent, Querverkehrwarner, Verkehrszeichenerkennung für Tempolimits, Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent. Zudem ist das elektronische Stabilitätsprogramm serienmäßig mit einer Gegenlenkunterstützung kombiniert, die beim Bremsen in Kurven die Fahrstabilität erhöht. Ein automatischer Parkassistent rundet das Angebot an modernen Helferlein ab.
Verfügbarkeit
Die Markteinführung des neuen XCeed erfolgt im September 2019. Preise hat Kia noch nicht verraten. Sie werden sich aber irgendwo zwischen Fünftürer und ProCeed einordnen. Alle Modelle der speziell für den europäischen Markt entwickelten Ceed-Familie werden in der Slowakei produziert und sind mit den bei Kia üblichen 7 Jahren Werksgarantie (150.000 km) ausgestattet. Das gilt natürlich auch für den XCeed. Genau wie auch das kostenlose 7-Jahre-Navigationskarten-Update.
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