Vom Hauptproblem der reinen Stromer sind selbst einige Experten überrascht.
Welche Verbrenner und Hybridautos in der heurigen Pannenstatistik des ADAC besonders gut bzw. schlecht abgeschnitten haben, haben wir bereits gezeigt. In diesem Jahr hat der deutsche Partnerclub des ÖAMTC aber erstmals auch die Zuverlässigkeit von reinen Elektroautos ausgewertet. Denn aufgrund der steigenden Verkaufszahlen in den letzten Jahren werde immer öfter nach den Pannenursachen bei E-Fahrzeugen gefragt, so der ADAC. Im Rahmen der Sonderausweitung zeigt sich, dass die Stromer vor allem unter einer Panne leiden, mit der selbst viele Experten nicht gerechnet haben.
Die häufigste Panne von E-Autos
Denn auch bei Elektroautos sind entladene und defekte 12-Volt-Bordbatterien eindeutig die Hauptverursacher. Mit einem Anteil von 54 Prozent ist der bei Elektroautos sogar rund acht Prozent höher als bei Fahrzeugen mit einem konventionellen Benzin- oder Dieselantrieb.
Wie kann das sein?
Um ein Elektroauto in Betrieb zu nehmen, bedarf es wie bei jedem Auto einer Bordbatterie. Die sorgt nämlich dafür, dass sich die Türen öffnen und dass die Hochvoltspannungsversorgung aktiviert wird. Denn die Bordelektrik, das Licht oder das Infotainmentsystem arbeiten im Unterschied zum elektrischen Antrieb mit einer Spannung von 12 Volt. Der große Akku im Unterboden liefert dagegen Strom auf einer Spannungslage von meist 400 Volt, einige Autos wie Porsche Taycan , Audi e-tron GT , Hyundai Ioniq 5 oder Kia EV6 arbeiten sogar mit 800 Volt Spannungslage. Fällt dann aber die kleine 12-Volt-Batterie für die Bordelektrik aus, bleiben die Türen zu – und auch das aufgeladene Hochvoltsystem kann nicht aktiviert werden.
Wenige Probleme bei Kernkomponenten
Defekte von spezifischen Bauteilen eines Elektroautos wie dem Akku, Elektromotor oder der Ladetechnik erweisen sich laut den ADAC-Experten bisher als zuverlässig und würden nur mit 4,4 Prozent zu den Pannen beitragen. Weil aber Elektroautos im Durchschnitt noch deutlich jünger seien als die herkömmlichen Fahrzeuge, sei aber zu erwarten, dass verschleiß- und alterungsbedingte Pannen von E-Autos in den nächsten Jahren ansteigen dürften.