Die Italiener feiern ein furioses Comeback in der Mittelklasse.
Wie angekündigt, stellte Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne am Mittwochabend (24. Juni) - exakt 105 Jahre nach Firmengründung der sportlichen Tochter - in Rom die brandneue Giulia vor. Mit der Mittelklasse-Limousine, die später auch als Kombi kommen wird, greift Alfa Romeo endlich wieder Konkurrenten wie 3er BMW, Jaguar XE, Mercedes C-Klasse und den kommenden Audi A4 an. Weltpremiere feiert die Giulia im Rahmen der IAA 2015 im September in Frankfurt. Vorab wurden nun offizielle Fotos und Daten vom kommenden Top-Modell, der Giulia Quadrifoglio Verde, verraten. Dieses verfügt wie alle Versionen endlich wieder über Heckantrieb.
Das Top-Modell trägt das Quadrifoglio Verde Emblem am vorderen Kotflügel.
Leichtbau
Mit dem erfolglosen Vorgänger 159 hat die Giulia nicht mehr eine Schraube gemein. Bei der Entwicklung stand Leichtbau ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Das wird besonders bei der Giulia Quadrifoglio Verde deutlich. Das Top-Modell verfügt über Motorhaube, Antriebswelle und Dach aus ultraleichter Kohlefaser. In den Standard-Versionen wird ein günstigerer Materialmix verbaut. Wahrscheinlich setzen die Italiener hier auf Blech oder Alu. Türen, Bremsen und diverse Fahrwerkteile sind hingegen stets aus Aluminium gefertigt. Beim hinteren Achsträger kommt ein Mix aus Alu und Kunststoff zum Einsatz. Das sorgt für eine perfekte Gewichtsverteilung von 50:50 und soll in Kombination mit der direkteste Lenkung im Segment (O-Ton Alfa) die Agilität in Kurven deutlich steigern.
Genau so muss ein Mittelklasse-Alfa im 21. Jahrhundert von hinten aussehen.
510 PS im Top-Modell
In Sachen Antrieb schöpft die Giulia Quadrifoglio Verde ebenfalls aus dem Vollen. Im Top-Modell sorgt ein 510 PS starker Turbo-V6 von Maserati (Ghibli und Quattroporte), der von Ferrari auf Vordermann gebracht wurde, für den adäquaten Vortrieb. Dank Leichtbau ergibt sich ein Leistungsgewicht von weniger als drei Kilogramm pro PS. In 3,9 Sekunden soll die schöne Italienerin aus dem Stand auf Tempo 100 sprinten. Da dürfen sich dann auch M3, C63 AMG und Audi RS4 ordentlich strecken. Dank Zylinderabschaltung soll die Giulia aber auch in Sachen Spritkonsum gesittet bleiben. Die Fahrer können sich je nach Bedarf für einen von vier Fahrmodi (Dynamic, Natural, Advanced Efficient und Racing) entscheiden. Diese Fahrdynamikregelung (heißt bei Alfa "D.N.A.") und das Infotainmentsystem werden über zwei zusätzliche Multifunktionsschalter gesteuert. Beim Quadrifoglio Verde ist darüber hinaus ein verstellbarer Frontspoiler mit an Bord, der für noch mehr Abtrieb sorgen soll.
Design
Die Optik ist zwar Geschmackssache – für viele dürfte die neue Giulia jedoch das neue Top-Model seiner Klasse sein. Die Formgebung wirkt wie aus einem Guss. Vorne gibt es eine ausdrucksstarke Front mit dem typischen Scudetto (Alfa-Grill), schmalen, nach innen spitz zulaufenden Schweinwerfern und einem großen, geteilten unteren Lufteinlass. Seitlich sieht die Limousine wie eine Katze, die zum Sprung nach vorne ansetzt, aus. Breite Schweller, ein Luftauslass im vorderen Kotflügel, eine Lichtkante auf Höhe der Türgriffe, ausgestellte Radhäuser und die schönen Felgen sind in sich stimmig gestaltet. Am Heck sorgen die schmalen LED-Rückleuchten der markant geformte Kofferraumdeckel und der Diffusor für Akzente. Beim Quadriofolio Verde gibt es zusätzlich einen riesigen Diffusor, eine vierflutige Sportauspuffanlage und einen dezenten Spoiler. Alles in allem muss sich die Italienerin vor ihren Konkurrenten keinesfalls verstecken (eher umgekehrt).
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Verfügbarkeit
Alfisti müssen sich leider noch etwas gedulden. Die neue Giulia kommt erst Anfang 2016 in den Handel. Zum Marktstart wird es dann auch zivilere Varianten geben. Bei den Benzinern kommen per Turbo zwangsbeatmete 1,4- und 1,8-Liter-Motoren aus Giulietta und 4C zum Einsatz, der Diesel holt seine Leistung aus 2,2-Liter Hubraum. Weitere Informationen (Abmessungen, Fahrleistungen, Verbrauch, Ausstattung, etc.) wollen die Italiener erst auf der IAA verraten. Dort wird es dann auch einen Blick in den Innenraum geben.
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