Französische Nobelmarke schickt ihren neuen Kompakten ins Rennen gegen Audi A3 und Co.
Anfang Februar feierte der völlig neue DS 4 seine Weltpremiere. Ab sofort ist der Nobelkompakte aus Frankreich in Österreich bestellbar. Dabei wird sofort klar, dass der DS4 auf Konkurrenten wie Audi A3 , BMW 1er oder Mercedes A-Klasse abzielt. Los geht es nämlich „erst“ ab 29.900 Euro. Ob der guten Ausstattung ist das Preis/Leistungsverhältnis zwar sehr gut, doch die anderen Stellantis-Kompakten, die ebenfalls auf der EMP-2-Plattform basieren (Citroen C4 , Peugeot 308 und Opel Astra ), sind deutlich günstiger zu haben. Zu ihren Gegnern zählen jedoch vor allem herkömmliche Kompaktklassler wie VW Golf, Seat Leon, Hyundai i30, Kia Ceed, Renault Mégane, Toyota Corolla oder Ford Focus.
Ausstattungslinien und Preise
Doch zurück zum DS4. Dieser wird im Opel-Werk in Rüsselsheim gebaut und rollt ab Herbst 2021 zu den heimischen Händlern. Der Einstiegspreis von 29.900 Euro gilt für den 130 PS starken Benziner mit Automatikgetriebe (EAT8) in der Ausstattungslinie Bastille+. Für den günstigsten Diesel, der ebenfalls 130 PS leistet und über die EAT8 verfügt, werden mindestens 32.000 Euro fällig. Beim 225 PS (Systemleistung) starken Plug-in-Hybriden E-Tense 225 geht es ab 37.900 Euro los. Darüber rangieren die Ausstattungslinien „Trocadero Cross“ (ab 36.000 Euro) sowie die „Performance Line“ (ab 33.400 Euro). Wer richtig viel Geld in seinen französischen Kompakten stecken will, greift zu der nur zur Markteinführung erhältlichen Limited Edition DS 4 LA PREMIERE. Diese ist ausschließlich als Plug-In Hybrid erhältlich und weist einen Listenpreis von stolzen 52.400 Euro auf. Dafür steckt hier aber auch alles an Ausstattung drinnen, was DS derzeit zu bieten hat. Später wird es für den DS 4 auch noch einen 180 PS starken Plug-in-Hybridantrieb geben.
Design und Abmessungen
Dass die Franzosen den neuen DS 4 gleich in drei unterschiedlichen Varianten (DS 4, DS 4 Performance Line und DS 4 Cross) auf den Markt bringen, hat natürlich einen Grund: sie wollen möglichst viele Kunden ansprechen. Beim Performance Line ist das Design auf Dynamik getrimmt, beim Cross wird ein eher robuster Auftritt vermittelt. Die Abmessungen sind bei allen drei Varianten identisch. Der neue DS 4 ist 4,40 Meter lang, 1,83 Meter breit und 1,49 Meter hoch. In Kombination mit den bis zu 20 Zoll großen Felgen wirkt der Franzose ziemlich bullig.
Die Front weist eine neue Lichtsignatur auf. Die schlanken Matrix-LED-Scheinwerfer werden durch Tagfahrleuchten ergänzt, die aus zwei LED-Reihen auf jeder Seite bestehen. Die sogenannten DS Wings verbinden die Scheinwerfer mit dem Kühlergrill. Dieser weist beim DS 4 ein Rautenmuster in einem dreidimensionalen Gitter auf. Seitlich gibt es wie beim DS 3 Crossback versenkte Türgriffe. Hinzu kommen eine geduckte Dachlinie, eine schwarze C-Säule und eine schmale Fensterfläche. Die sehr schräge Heckscheibe und die ausgestellten hinteren Radkästen sorgen für Dynamik. Am Heck sticht vor allem das durchgehende Leuchtenband, das die leicht angeschrägten LED-Rückleuchten miteinander verbindet, ins Auge. Der Diffusoreinsatz, die weit außen angeordneten Auspuffblenden und die eingezogene Dachlinie sorgen für einen äußerst sportlichen Abgang. Hier schwingt fast ein bisschen Jaguar -Optik mit. Chapeau!
Innenraum
Dass der Hersteller edle Innenräume gestalten kann, hat er bereits mehrmals bewiesen. Durch die vielen Designdetails wirkt das Cockpit zwar häufig überfrachtet und etwas verworren, dennoch kommt stets ein Wohlfühlambiente auf. Beim DS 4 sieht die Sache ganz ähnlich aus, auf den ersten Blick wirkt das Cockpit jedoch aufgeräumter. Hinter dem Lenkrad sitzt ein vom Fahrer konfigurierbares digitales Kombiinstrument. Daneben gibt es einen 10 Zoll Touchscreen, über den fast alle Multimedia- und Navigationsfunktionen gesteuert werden. Dank „echter“ Schnellwahltasten soll der Fahrer immer flott ins gewünschte Menü wechseln können. Eine Sprach- und Gestensteuerung ist ebenfalls mit an Bord. Völlig neu ist ein fünf Zoll großer Touchscreen, der vor den Bedienknöpfen für das Automatikgetriebe platziert ist. Über dieses kleine Zusatz-Display wird das Infotainmentsystem gesteuert. Ein weiteres Highlight stellt das optionale Head-up-Display dar. Es projiziert Infos auf einer 21 Zoll großen Fläche direkt in die Frontscheibe. Auf Wunsch ist auch ein 690-Watt-Soundsystem von Focal zu haben. Seinen Premium-Anspruch will der DS 4 auch mit seiner Materialauswahl unterstreichen. So gibt es im Innenraum verschiedene Lederarten, Alcantara, Carbon-Elemente, Holzeinlagen sowie spezielle Prägungen.
Antrieb
Im Gegensatz zu vielen anderen PSA-Modellen gibt es den DS 4 zunächst nicht als reines Elektroauto. Wer dennoch mit Strom fahren will, kann zu einem Plug-in-Hybridantrieb (PHEV) greifen, der u.a. auch im DS 7 Crossback e-Tense angeboten wird. Darüber hinaus stehen die bekannten Benziner und Diesel des Konzerns zur Verfügung. Alle Modelle sind ausschließlich mit 8-Gang-Wandler-Automatikgetriebe und Frontantrieb ausgestattet:
- Benzinmotor PureTech 130 mit 130 PS Leistung
- Benzinmotor PureTech 180 mit 180 PS Leistung
- Benzinmotor PureTech 225 mit 225 PS Leistung
- Dieselmotor BlueHDi 130 mit 130 PS Leistung
Bei der PHEV-Version wird ein turbogeladener 180-PS-Vierzylinderbenziner mit einem 81 kW (110 PS) Elektromotor (320 Nm) und einem e-EAT8-Acht-Ganggetriebe kombiniert. Damit wird eine Systemleistung von 165 kW/225 PS erreicht. Wird die 12,4 kWh Batterie vor der Abfahrt voll aufgeladen, verspricht DS eine rein elektrische Reichweite von mehr als 50 Kilometern nach WLTP. Damit erfüllt der DS 4 e-Tense auch die Voraussetzung für die staatliche Kaufförderung in Höhe von 2.500 Euro.
Fahrwerk und Assistenzsysteme
Der DS 4 verfügt als einziges Auto im Kompaktsegment über eine kameragesteuerte aktive Federung. Eine hinter der Windschutzscheibe verbaute Kamera liefert gemeinsam mit vier Neigungssensoren und Beschleunigungsmessern Analysedaten über die Straßenbeschaffenheit und alle Bewegungen des DS 4, unter anderem Geschwindigkeit, Lenkwinkel, Bremsen. Die Daten werden in Echtzeit an einen Rechner übermittelt, der jedes einzelne Rad unabhängig voneinander ansteuert. Er passt die Dämpferhärte kontinuierlich gemäß den übermittelten Informationen an. Laut DS soll dadurch – je nach Wunsch und Situation – ein besonders komfortables oder dynamisches Fahrverhalten möglich sein. Bei den zahlreichen verfügbaren Assistenzsystemen sind vor allem das Nachtsichtgerät (Night Vision), das teilautonome Fahrsystem inklusive Stop&Go-Funktion (Drive Assist 2.0) sowie die Überwachung des toten Winkels auf lange Sicht (mit einer Reichweite von 75 m) und die Warnung vor rückwärtigem Verkehr erwähnenswert.