Japanische Autobauer dominieren das Ranking - Deutsche haben Nachholbedarf.
Gas geben bei Geschwindigkeit und Luxus, Bremsen beim Klimaschutz - aus Sicht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) tun die deutschen Autohersteller noch immer zu wenig für den Umweltschutz. Auf der neuen Umweltliste des Vereins hat es in der Gesamtwertung nur ein deutsches Auto unter die besten Zehn geschafft. Es dominieren japanische Hersteller, die besonders mit Hybridantrieben punkten. Spitzenreiter ist der Lexus-Kompaktwagen CT 200h , gefolgt vom Vorjahressieger Toyota Prius und dem Kleinwagen iQ 1.0 VVT-i (ebenfalls Toyota).
Platz |
Fahrzeug |
Wert |
1 | Lexus CT 200h | 7,83 |
2 | Toyota Prius | 7,53 |
3 | Toyota iQ 1.0 VVT-i | 7,43 |
4 | Toyota Auris Hybrid | 7,33 |
5 | Honda Insight | 7,13 |
6 | Honda Jazz Hybrid | 6,98 |
7 | VW Polo 1.2 TDI BlueMotion | 6,95 |
8 | Kia Picanto | 6,88 |
9 | Nissan Micra Visia | 6,84 |
10 | Suzuki Alto/Nissan Pixo | 6,83 |
Hinter dem Führungstrio schafften es noch der Toyota Auris Hybrid , Honda Insight, Honda Jazz Hybrid , VW Polo Bluemotion, Kia Picanto , Nissan Micra und das Plattform-Duo Nissan Pixo /Suzuki Alto unter die Top 10.
© Lexus
Lexus CT200h
© Hersteller
Toyota Prius
© Hersteller
Toyota IQ
© Hersteller
Toyota Auris Hybrid
© Hersteller
Honda Insight
© Hersteller
Honda Jazz Hybrid
© Hersteller
VW Polo Bluemotion
© Hersteller
Kia Picanto
© Hersteller
Nissan Micra
© Hersteller
Nissan Pixo (Bild) und Suzuki Alto
Ranking nach CO2-Ausstoß
Die Kategorie „Klimabester" führt wieder das Smart fortwo coupé
cdi (54 PS) an. Mit 86 Gramm pro Kilometer hat er den niedrigsten Ausstoß des Klimagases CO2. Dicht dahinter rangieren auf den Plätzen zwei und drei, der Lexus CT 200h und der VW Polo 1.2 TDI BlueMotion
. Beide emittieren 87 Gramm CO2 pro Kilometer. Das entspricht einem Verbrauch von 3,8 Liter Benzin bzw. 3,3 Liter Diesel auf 100 Kilometern.
Forderung
Der Verkehrsclub forderte am Dienstag in Berlin strengere Verbrauchsgrenzwerte, die auch die deutschen Hersteller zu mehr Anstrengungen drängten. "Es reicht nicht aus, sich nur auf das Premiumsegment zu konzentrieren, auch wenn sich damit im letzten Jahr viel Geld verdienen ließ", sagte der verkehrspolitische Sprecher Gerd Lottsiepen. "Schwere Luxuslimousinen sind und bleiben Klimakiller."
Der Verband der Automobilindustrie verwies darauf, dass der Kohlendioxid-Ausstoß neu zugelassener deutscher Autos weiter gesunken sei. Im Juli habe er durchschnittlich bei 146 Gramm je Kilometer gelegen, was rechnerisch einem Verbrauch von 5,9 Liter entspreche. Damit lägen die deutschen Marken unter dem Wert der Importeure. Besonders die Oberklasse habe sich verbessert.
Harte Vorgaben von der EU
In vier Jahren müssen Neuwagen den EU-Durchschnittsgrenzwert von 130 Gramm erreichen. Für 2020 sind 95 Gramm angepeilt. "Das ist das mindeste, was wir erreichen müssen", sagte Lottsiepen. Er hält auch 80 Gramm für machbar. Der Verkehrsclub rät Käufern zu Hybrid-Autos
, bei denen ein Elektromotor den Verbrennungsmotor unterstützt. "Die deutsche Industrie hat die Hybridisierung lange Zeit verschlafen", kritisierte Lottsiepen. Nun würden zuerst die Großen neu ausgestattet.
In der Kategorie Siebensitzer belegt auf der Umweltliste ein deutsches Modell den Spitzenplatz: ein erdgasbetriebener VW Touran . Als "Klimabester" gilt ein Smart fortwo coupe mit Dieselantrieb. Der Verkehrsclub hat für die Umweltliste mehre Faktoren ausgewertet: CO2-Ausstoß (60 Prozent), Lärm (20 Prozent), Schadstoffbelastung des Menschen (15 Prozent), Belastung der Natur, hier im wesentlichen durch Stickstoff (5 Prozent).