Der erste Diesel-Hybrid
Peugeot 3008 Hybrid4
24.08.2010
Mit dem 3008 Hybrid4 bringen die Franzosen den ersten Diesel-Hybrid der Welt auf den Markt. Er nutzt die Plattform des "normalen" 3008, gibt sich optisch dezent und ist trotz ordentlicher Power und Allradantrieb extrem sparsam. Seine Weltpremiere feiert er auf dem Pariser Autosalon.
Bärenstark und supersparsam
Bisher kombinierten die Hersteller bei ihren Hybridautos den Elektromotor immer mit einem Benziner (Toyota Prius und Auris HSD, VW Touareg, BMW X6 und 7er, Mercedes S-Klasse, Lexus LS und GS, Porsche Cayenne, etc.). Beim Hybrid4 geht Peugeot erstmals einen anderen Weg und kombiniert einen 37 PS starken Elektromotor mit dem bekannten 2.0 l HDi FAP-Diesel mit 163 PS. Der Verbrauchsvorteil eines Diesel- gegenüber einem Benzinmotor war hier ausschlaggebend für den Selbstzünder. Trotz einer Systemleistung von 200 PS und des enormen Drehmoments von 500 Nm soll das Auto nicht mehr als 99g/CO2 emittieren. Was einem Normverbrauch von 3,8 l auf 100 km bedeutet. Das maximale, vom Selbstzünder an der Front abgegebene Drehmoment beträgt 300 Nm, das Drehmomentmaximum des Elektromotors am Heck 200 Nm.
Vier Antriebsmodi
Über einen Drehschalter auf der Mittelkonsole kann der Fahrer zwischen vier Einstellungen wählen: Auto für vollautomatische elektronische Regelung des Systems, insbesondere für den Wechsel vom Verbrennungs- auf den Elektromodus und umgekehrt.
ZEV (Zero Emission Vehicle) für einen erweiterten Elektrobetrieb. Dabei wird die Zuschaltung des Verbrennungsmotors auf intensivere Beschleunigungsvorgänge beschränkt, sobald die Hochspannungsbatterien einen bestimmten Ladestand erreicht haben. In diesem Modus kann der Fahrer völlig lautlos und emissionsfrei durch die City cruisen.Beim 4WD (Kraftübertragung an alle vier Räder) arbeiten beide Motoren gleichzeitig. Die Hinterachse wird vom Elektromotor angetrieben, die Vorderachse vom Verbrennungsmotor. Somit soll ein mit HYbrid4-Technologie ausgestattetes Fahrzeug bei niedriger Geschwindigkeit über die Geländetauglichkeit eines SUV verfügen: Ein schlammiger Feldweg oder eine verschneite Zufahrtsstraße ins Skigebiet sind für den Fahrer kein Anlass zur Sorge.Der Sport-Modus sorgt für kürzere Schaltvorgänge bei höheren Drehzahlen als im normalen Modus. Das
Zusammenwirken von Verbrennungs- und Elektromotor setzt mehr Durchzugskraft frei, die die vier Antriebsräder auf die Straße bringen.
Wie bei allen Hybridfahrzeugen unterstützt ein Stop&Start-System den Wechsel vom Verbrennungs- zum Elektromodus automatisch. Ein Starter-Generator schaltet hierzu den Verbrennungsmotor auf Stand-by und lässtihn bei Bedarf (Betätigung des Gaspedals, leere Batterien ) wieder an. Mittels eines Systems zur Energierückgewinnung, bei dem der Elektromotor im Heck als Generator arbeitet, wird im Schubbetrieb und beim Bremsen die kinetische in elektrische Energie umgewandelt und so die Ni-MH-Batterie wieder aufgeladen. Insgesamt soll der 3008 Hybrid4 gegenüber einem herkömmlichen Auto mit gleicher Leistung um 35 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen.
Der E-Motor
Der Permanentmagnet-Synchron-Elektromotor ist in der Heckpartie des Wagens platziert und verbraucht so kaum zusätzlichen Platz. Im Dauerbetrieb entwickelt er eine Leistung von 20 kW (27 PS), wobei kurzzeitig 27 kW (37 PS)erreicht werden können. Das Drehmoment beträgt 100 Nm im Dauerbetrieb bzw. 200 Nm kurzzeitig.
Design
Optisch bleibt sich der spezielle 3008 treu. Nur wenige Erkennungsmerkmale unterscheiden ihn von den normalen Modellen. Die Scheinwerfer wurden mit einer neuen LED-Leiste für das Tagfahrlicht ergänzt und wirken so etwas ausdrucksstärker. Zusätzlich trägt er als erster 3008 das neu gestaltete Markenemblem auf der Motorhaube. In der Seitenansicht wird die obere Fensterlinie durch Chromelemente betont. So wirkt die Schulterlinie höher. Dazu passen die exklusiven 17-Rädern Oltis und die schwarz glänzenden Seitenleisten. Weiters hebt sich der Hybrid4 mit einem zweifarbigen Heckspoiler und Chromapplikationen an den Seiten und im Fahrzeugheck von der restlichen Baureihe ab.
Cockpit
Im Innenraum zeigt sich der Hybrid4 ebenfalls dezent. Gegenüber seinen herkömmlichen Brüdern gibt es kaum Unterschiede. Nur der zusätzliche Drehschalter und einige Schriftzüge unterscheiden ihn. Des Weiteren informiert ein 7-Zoll-Multifunktions-Farbbildschirm (16:9) bzw. ein Multifunktionsdisplay (je nach Ausstattung) den Fahrer in Echtzeit über den jeweiligen Betriebszustand des Hybrid-Antriebs. Außerdem können die Verweildauer in den einzelnen Betriebsarten für eine bestimmte Strecke sowie der Ladezustand der Batterie elektronisch auf einer achtstufigen Skala dargestellt werden. Die Prozentanzeige links im Kombiinstrument informiert über die verbrauchte bzw. in Brems- undSchubphasen zurückgewonnene Energie. Die Batteriebeanspruchung wird in drei Stufen dargestellt: Charge, Eco (optimaler Betriebszustand) und Power.
Starttermin und Preis
Im Frühjahr 2011 rollt der Diesel-Hybrid zu den heimischen Händlern. Wie hoch der Preisaufschlag ausfallen wird, wollte Peugeot noch nicht verraten.