Zwei Autos in einem

Der Škoda Kodiaq RS im Test

17.06.2019

Top-Modell der SUV-Baureihe begeistert in vielen Punkten, verstört aber mit Kunstsound.

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© Christian Zacharnik
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Dass Skoda den Kodiaq RS in Österreich nur mit Vollausstattung verkauft, wussten wir bereits. Auch dass der große Tscheche den Streckenrekord für siebensitzige SUVs auf der Nürburgring-Nordschleife hält, war uns bereits (vor der Markteinführung) bekannt. Dass jedoch das gewaltige Gebrabbel eines V8-Benziners ertönt, wenn man den Vierzylinder-Biturbo-Diesel des neuen Top-Kodiaq startet, war dann aber doch etwas überraschend.

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Auf Dauer nervig

Der Sound ist designt und wird über einen Lautsprecher ausgespielt. Das ist eine Zeit lang ganz lustig. Irgendwann aber ist man von dem doch recht vordergründigen Geräusch etwas genervt – vor allem auf gemächlichen Autobahnfahrten und im städtischen Alltag. Da passt es ganz gut, dass im für diese Habitate idealen Eco-Modus der Sound-Aktuator deaktiviert ist. Dann macht sich Stille breit im großen Škoda und der Verbrauch sinkt in, für ein Fahrzeug dieser Leistungsklasse, fast schon unglaubliche Niederungen.

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Kann auch anders

Das ändert sich, wenn auch nicht über alle Maßen, wenn man das volle Potenzial des 240 PS starken Performance-SUV ausreizt. Dabei ist es nicht, beziehungsweise nicht allein, die schiere Leistung, die beim Kodiaq RS so begeistert. Es ist vor allem die technische Transformation des Familiendickschiffs in etwas, für das der Ausdruck sportliches Auto nicht missbräuchlich verwendet ist. Das zeigt sich sehr deutlich auf kurvigen Straßen. Im Sport-Modus reagiert der Biturbo-Diesel höchst empfindlich auf Gasimpulse, das feiste Drehmoment liegt eng an, das 7-Gang-DSG reagiert pfeilschnell. Wem das noch immer zu langsam ist, der kann zu den Schaltpedals am Lenkrad wechseln – sehr feine Sache, das.

>>>Nachlesen: Alle Österreich-Infos vom Kodiaq RS

Kompetenz

Nicht vermuten würde man auch, wie straff und exakt der hoch aufragende SUV im Sport-Modus liegt – Zeichen einer wahrlich hohen Sportkompetenz von Škoda. In diesem Kontext passen dann auch der V8-Sound und die RS-Zutaten wie spezielle Schürzen, große Lufteinlässe, Seitenschweller, verstärkte Bremsen und Sportabgasanlage.Alle Achtung! Dafür blättert man die für diese Marke ungewohnten 55.000 Euro gerne hin. Denn dafür bekommt man eigentlich zwei Autos in einem: unterhaltsamen Kurvenräuber und praktische Familienkutsche mit Platz en masse. (zac/set)

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Technische Daten

  • Motor: 2.0-Liter-Biturbo-Diesel
  • Leistung: 240 PS und 500 Nm Drehmoment
  • Abgasnorm: Euro 6d-Temp (SCR-Kat mit AdBlue)
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 6,9 s; Vmax: 220 km/h
  • Antrieb: Allrad, 7-Gang-DSG
  • Leergewicht: 1.880 kg
  • Verbrauch: Norm: 6.4 l/100 km; Test : 7,6 l/100 km
  • Abmessungen: 4,69 /1,88 / 1,67 m (L/B/H)
  • Kofferraum: 630 bis 2.005 Liter (7-Sitzer)
  • Preis: ab 55.590 Euro


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