Grenzgänger

Der neue BMW M3 im Test

29.12.2014

Die 431 PS starke High-Performance-Limo geht ordentlich ab.

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Die Traditionalisten unter den BMW-Fans müssen ein bisschen stark sein dieser Tage: Nicht nur, dass die Bayern gerade eben mit dem 2er Active-Touring endgültig mit ihrer Hecktrieb-Religion gebrochen haben, erfuhr auch die Highend-Fraktion des süddeutschen Herstellers einen Wandel: Statt des legendären V8-Saugmotors wurde dem neuen M3 und M4 , wie berichtet, ein auf drei Liter downgesizter Reihensechszylinder mit Doppelturbo-Aufladung implantiert. Nachdem wir vom neuen Duo bei der Fahrpräsentation bereits erste Eindrücke sammeln konnten , stand er M3 nun für einen längeren Test bereit.

 

Vierfach-Abgasanlage als unmissverständliches Statement hoher Potenz.

Leichter, stärker und laut wie eh und je
Dabei bestätigte sich, dass die Trauer über die neumodische „Downsizing“-Usance völlig unangebracht ist. Der neue Motor ist eine vom weißen Blatt weg entwickelte Spezialkonstruktion des hauseigenen Tuners M GmbH. Soll heißen: Etwas anderes als eine motorische Urgewalt ist von den berühmtberüchtigten Leistungsfetischisten aus Garching bei München nicht zu erwarten. Und so ist es denn dann auch: Nicht nur, dass nicht unwesentlich an der Leistungsschraube gedreht wurde (431 statt wie bisher 420 PS), wurden auch weitere maßgebliche, die Performance beeinflussende Parameter optimiert. So wurde dank des Einsatzes von Karbon und Magnesium das Gewicht um 100 Kilo reduziert und der Schwerpunkt weiter gen Asphalt verlagert. Auch bange Befürchtungen über eine akustische Domestizierung erfüllen sich nicht. Dem M3 wurde ein Spruch auf den muskulösen Leib geschneidert, der selbst radikalste Gegner synthetischer Soundgeneration den Wind aus den Segeln nimmt.

 

Der Innenraumein Sportlertraum: Eng anliegende Sitze, feistes Lenkrad.

Lupenreine Fahrmaschine
Von derartig verheißungsvoller Theorie beseelt, geht es zur praxisnahen Verifizierung auf die Hausstrecke. Das Erlebte hier im Stakkatostil: Das elektronisch geregelte Fahrwerk ist ein Ausbund an Präzision, die Lenkung ist perfekt kalibriert. Das im Testwagen verbaute 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe agiert stets in perfekter Übereinstimmung mit des Fahrers Wünschen. Gaspedalbefehle werden verzögerungsfrei umgesetzt und das Drehmoment ist in jedem Tourenbereich im Überfluss vorhanden. Drückt man die M-Taste am Lenkrad, spannt der M3 seine Muskeln noch stärker an. Dann wird er endgültig zur lupenreinen Fahrmaschine, mit der auch grandiose Drifts möglich sind. Und wie benimmt sich die Brachial-Limousine im schnöden Von-A-nach-B-Alltag? Erstaunlich konziliant. Sowohl was die Federung als auch den Verbrauch betrifft. Da kann der Bordcomputer schon mal Werte knapp unter neun Liter anzeigen. Der Preis von knapp 90.000 Euro erstaunt bei all dem Gebotenen nicht sonderlich. Und dass dieser mit einigen Extras locker die 100.000-Euro-Marke knackt, ebenfalls nicht. (zac)

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Technische Daten
Motor: 3,0-l-R6 mit Doppelturbo, 431 PS und 550 Nm
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 4,1 Sekunden; Spitze: 250 km/h (abgeregelt)
Normverbrauch: 8,3 Liter auf 100 km
Gewicht: 1.635 Kilogramm
Abmessungen: 4,7/1,9/1,4 m (L/B/H)
Kofferraum: 580 Liter
Preis: ab 89.317 Euro

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