Coupé-Variante des X1 füllt eine weitere Lücke im SUV-Segment.
Das Einmaleins des Trendsetting im SUV-Bereich hat ganz eindeutig BMW fest im Griff. 1999 hat der X5 den großen Trend eingeläutet, und seitdem ist (fast) jedes SUV-Subgenre als Erstes im BMW-Sortiment zu finden. So gilt der X6als Begründer des SUV-Coupé-Segments und bei X3/X4 geht die Strategie ebenfalls auf. Jüngster Spross ist die auf Dynamik getrimmte „Coupé“-Version des X1, der nach der vorherrschenden Nomenklatur folglich X2 genannt wird. Ein Paradoxon, denn platzmäßig bietet der X2 in Nuancen eher weniger als der „brave“ X1 – beim Design und vor allem bei den Handling-Eigenschaften hat das Lifestyle-Derivat aber die Nase vorn. Nachdem der Newcomer im Rahmen der Fahrpräsentation bereits bewiesen hat, dass er ein dynamisches Kerlchen ist, stand er nun noch für einen Alltagstest zur Verfügung.
Frontantriebsplattform
Auch hier viel auf, wie erstaunlich agil der sportlich designte X2 seinem Ruf folgt und die Erwartungen, die seine Positionierung hervorrufen, sogar noch übertrifft übertrifft. So handlich und sicher ließ sich vor wenigen Jahren maximal ein Kompaktsportler über kurvige Landstraßen scheuchen. Objektiv stört es auch nicht, dass BMW vom Glauben abgefallen ist und der X2 auf Frontantriebstechnik basiert. Die selbe Plattform kommt neben dem X1 auch bei den 2er-Vans und beim Mini Countryman zum Einsatz.
Kein Engpass
Die von uns gefahrene xDrive-Variante ist bei überraschend hohem Komfort über jeden Fahrdynamikzweifel erhaben und somit ein echter BMW. Das Fahrwerk ist zwar etwas straffer abgestimmt als beim X1, dennoch filtert es Straßenunebenheiten solide weg. Nur kurze Stöße dringen bis ins Lenkrad durch. Freude macht auch die gute Ergonomie und das schlaue Packaging mit ganz passablem Raumangebot und ordentlichem Kofferraum – trotz des sportlichen Anstrichs. Komfortkompromisse finden sich beim Zustieg durch die recht kurze Türen. Dafür punktet die intuitive Bedienung der fast schon unzähligen Funktionen. Neben dem bewährten Dreh- und Drück-Steller auf der Mittelkonsole (iDrive) gibt es beim im Testwagen verbauten (teuren) Top-Infotainmentsystem auch einen großen Touchscreen und eine hervorragend funktionierende Sprachsteuerung.
Stolzer Preis
Ein gutes Team sind der bei Magna Steyr in Oberösterreich gebaute 2,0-Liter-Diesel und die 8-Gang-Automatik. Mit 190 PS und 400 Nm steht der X2 gut im Futter, bei Laufkultur und Akustik gäbe es aber Verbesserungspotenzial. Das Ansprechverhalten, die Schaltpräzision und der Verbrauch setzen in dieser Klasse jedoch Maßstäbe. Unglauglich wie gierig der X2 im „Sport+“-Modus am Gas hängt. Wer hingegen den Eco-Modus wählt wird mit niedrigen Drehzahlen, frühem Hochschalten und wirklich sehr niedrigem Verbrauch belohnt. Da kann dann auch schon einmal die 4 vor dem Komma erscheinen. Leider ist die Preisgestaltung, gelinde gesagt, selbstbewusst. Der von uns getestete, zwar voll ausgestattete, aber nicht topmotorisierte X2 kostet 65.000 Euro! Für die Extras im Wert von rund 20.000 Euro bekommt man fast schon einen 1er. Bei aller Liebe… . Kleiner Trost: Die direkten Konkurrenten (Jaguar E-Pace , Volvo XC40, Range Rover Evoque) sind ähnlich teuer. (zac/phist/set)
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Technische Daten
- Motor: 2,0 l 4-Zylinder-Turbodiesel
- Leistung: 190 PS und 400 Nm
- Fahrleistungen: 0–100 km/h in 7,7 Sek.; Spitze: 221 km/h
- Testverbrauch: 6,3 Liter/100 km ; Norm: 4,6-4,8l/100km
- Antrieb: Allrad; 8-Gang-Wandlerautomatik
- Abmessungen: 4,36 x 1,82 x 1,53 m (L x B x H); Radstand: 2,67 m
- Kofferraum: 470 bis 1.355 Liter
- Preis: Testwagen: 65.405 Euro
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