Bis zum Start des Golf VIII gilt der Koreaner als das Kompakt-Maß der Dinge.
Auf dem Pariser Autosalon 2018 stellte Kia gleich eine ganze Reihe an neuen Varianten des Ceed vor. So feierten neben dem ProCeed (Sport Brake) auch der Ceed GT und die GT-Line ihre Weltpremieren. Bis diese Newcomer in den Handel kommen dauert es jedoch noch eine Weile. Der Sportswagon (Kombi) und der Fünftürer sind hingegen seit kurzem erhältlich. Wir haben uns Letzteren im Rahmen eines Teste einmal etwas genauer angesehen.
Wenn bei einem Auto alles passt, kann man es sich in der Regel nicht leisten. Insofern ist der neue Ceed von Kia nicht regelkonform. Auf der Suche nach dem einen oder anderen Haken, den der bezahlbare Preis rechtfertigt, blieben wir nämlich erfolglos. Kurzum: Der kompakte Koreaner ist nah an perfekt. Aber der Reihe nach.
Optik und Interieur
Etwas „gemainstreamt“ wurde der Ceed schon. Originäre Stilelemente wie der „Tigernasen“-Grill schaffen dann aber doch Unverwechselbarkeit. Letztendlich sind es aber die feinen Proportionen und die fluide Gefälligkeit, die hängen bleiben. Auch beim Innenraum lassen sich die Koreaner von niemandem etwas vormachen. Verarbeitungsqualität, Bedienlogik und die verwendeten Materialein zählen zum Besten, was die Klasse derzeit zu bieten hat. Besonders gut gefällt, die Bedienung, bei der Kia auf eine gute Mischung aus weit oben platzierten Touchscreen und fixen Tasten setzt. Bei Vernetzung (Apple CarPlay und Android-Auto) und Assistenzsystemen (bis hin zum teilautonomen Fahren) ist der Ceed ebenfalls auf Höhe der Zeit. Zu den weiteren Pluspunkten zählen die langstreckentauglichen Vordersitze, der ausreichend große und einfach erweiterbare Kofferraum sowie der geräumige Fond. Nur wenn ein großer Fahrer seinen Sitz ganz nach unten justiert, ist es fast unmöglich, dass der dahinter Sitzende seine Füße unter den Sitz schieben kann. Das dürfte in den meisten Fällen jedoch eine Ausnahme bleiben.
Fahrwerk und Antrieb
Das Fahrwerk zeigt sich ebenfalls von seiner souveränen Seite. Es bietet genau das richtige Maß an Straffheit, ohne dabei auf den Komfort zu vergessen. Und mittlerweile haben es die Ingenieure auch geschafft, der Lenkung eine ordentliche Rückmeldung einzuimpfen. Die fadingfreien Bremsen runden den guten Gesamteindruck beim Fahren ab. Hier ist der Ceed mit dem Klassen-Bestseller Golf eindeutig auf Augenhöhe. Die siebte Generation des Wolfsburgers ist aber auch schon seit 2012 auf den Markt und wird 2019 vom Golf VIII abgelöst. Beim im Testwagen verbauten Diesel, kam zunächst die Frage auf: Welcher Diesel? Der, den man nicht hört lautete die Antwort. Der perfekt gedämmte 1,6-Liter-Vierzylinder mit 136 PS und SCR-Kat (AdBlue) bildet für den 1.300 Kilo leichten Kompakten ein Idealmaß. Da er bereits die strenge Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllt, ist er zudem völlig zukunftssicher. Und mit dem Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe hat er auch einen guten Sparringpartner. Auch wenn der ein oder andere Schaltvorgang nicht immer völlig nachvollziehbar ist. Der Testverbrauch von 5,2 Liter auf 100 km (in der Stadt) überzeugte hingegen wieder auf der ganzen Linie.
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Kosten
Preislich geht der Ceed nicht (mehr) als Sonderangebot durch. Angesichts der gebotenen Performance und der lückenlos bestückten Top-Ausstattung „Platin“ sind die 33.690 Euro jedoch keineswegs überzahlt. Und: Sieben Jahre Garantie sowie 7 Jahre (max. 150.000 km) kostenlose Updates für das Navigationssystem sind nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal. (zac/set)
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Technische Daten
- Motor:1,6 Liter 4-Zylinder-Turbodiesel
- Leistung:136 PS und 320 Nm
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 9,9 Sek.; Spitze: 200 km/h
- Testverbrauch: 5,2 Liter auf 100 km (Norm: 4,3l/100km)
- Gewicht:1.340 Kilogramm
- Abmessungen: 4,31 x 1,80 x 1,45 m (LxBxH)
- Kofferraum: 395 bis 1.291 Liter
- Preis Testwagen: 33.690 Euro (Platin; 7-Gang-DCT)