Echtes Sparwunder

Der neue Toyota Yaris Hybrid im Test

18.06.2012


3,5 Liter Verbrauch versprechen die Japaner. Ob das realistisch ist, haben wir getestet.

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Toyota wäre nicht der erste Hersteller, der ein Drei-Liter-Auto in Aussicht stellt. Was in diesem Fall allerdings die Hoffnung nährt, ist der Umstand, dass der Yaris Hybrid der erste Kleinwagen mit Vollhybridtechnologie ist. Also fahren wir bewusst so, wie Autos im Alltag gelenkt werden. Soll heißen: weder penetrieren wir das Gaspedal über Gebühr, noch üben wir uns mehr als sonst in Verzicht.

© Toyota

Am Heck kennzeichnen die neuen LED-Leuchten das Hybrid-Modell.

Fahreindruck und Real-Verbrauch
Am Ende des Tages weist der Bordcomputer des Yaris Hybrid einen Durchschnittsverbrauch von 3,8 Litern aus (Werksangabe: 3,5 Liter/100km). Dass der Test auf den brettlebenen Straßen Hollands erfolgte, wird einen gewissen Einfluss auf das Ergebnis gehabt haben. Trotzdem: beim Yaris Hybrid kann man durchaus von einem Drei-Liter-Auto sprechen. Auch wenn im Stadtverkehr meistens ein Vierer vor dem Komma stehen dürfte. Der Japaner tritt mit seiner Systemleistung von 100 PS durchaus flott an. Als Benziner kommt ein 74 PS-starker 1,5 Liter-Vierzylinder mit einem Drehmoment von 111 Nm zum Einsatz, dem ein 45 kW (61 PS) starker und 169 Nm leistender Elektromotor unter die Arme greift. So konnte im Vergleich zum größeren Prius, der auf einen 99 PS starken 1,8l-Motor setzt, Gewicht eingespart werden. Bis zu einem Kilometer kann der Kleine rein elektrisch fahren. Im Stadtverkehr macht der E-Anteil 40 bis 50 Prozent aus. Beim Stopp an der Ampel oder im Stau wird der Benziner sofort abgestellt. Das Fahrwerk ist neutral abgestimmt, die Federung komfortabel, der Wechsel zwischen Elektro- und Benzinaggregat erfolgt bis zu einem Tempo von 70 km/h unmerklich. Für diesen Geschwindigkeitsbereich (bis 70 km/h) wurde der Antrieb des Stadtflitzers optimiert. Bei höheren Geschwindigkeiten sind die Übergänge oftmals spürbar. Aber das Rasen ist ohnehin nicht die Sache des Yaris Hybrid. Beim Gasgeben heult der an das elektronische CVT-Getriebe gekoppelte Motor stark auf. Erst nach einer Gedenksekunde wird der Beschleunigungsvorgang eingeläutet. Ein Problem mit dem auch der Prius kämpft. Angesichts des riesigen Einsparungspotenzials wird so etwas aber gerne in Kauf genommen. Die über vier Millionen Käufer eines Toyota- oder Lexus-Modells mit Vollhybrid werden diese Ansicht bestätigen.

© Toyota

Aufgeräumtes Cockpit mit teils billigen Materialien.

Variabel und geräumig
Ansonsten fiel am Yaris Hybrid nicht viel auf, was durchaus positiv gemeint ist. Die Lenkung wirkt um die Mittellage etwas schwammig ist aber durchaus direkt ausgelegt. Das Platzangebot übertrumpft die meisten Konkurrenten deutlich. Da die Nicke-Metall-Batterie, die beim Bremsen aufgeladen wird, geschickt unter dem Wagen angebracht wurde, muss man beim Kofferraumvolumen (rund 280 bis 1.000 Liter) und bei der Variabilität keine Einbußen in Kauf nehmen. Hier steht die Hybrid-Version ihren herkömmlichen Brüdern um nichts nach. Auch das Cockpit wirkt vertraut und ist logisch zu bedienen. Nur das großzügig verbaute Hartplastik wirkt nicht unbedingt sehr hochwertig. Das können andere Kleinwagen deutlich besser.

© Toyota

Optisch ist der Yaris Hybrid eher ein Sportler als ein Sparer.

Design
Optisch wirkt der Yaris Hybrid sogar etwas dynamischer als das Standardmodell. Hier sticht vor allem die neue Frontpartie mit dem großen Lufteinlass ins Auge. Schmälere Scheinwerfer verleihen ihm einen betont sportlichen Look. Hinten gibt es Klarglasleuchten mit moderner LED-Technik. Die Modifikationen sind jedoch gezielt. Sie sorgen für eine bessere Aerodynamik. Der cW-Wert von 0,286 ist jedenfalls Klassenbestwert.

Preis
Mit einem Preis ab 17.580 Euro ist der Yaris Hybrid zwar runde zwei Tausender teurer als der gleich ausgestattete Einstiegsbenziner. Allerdings, so Toyota, amortisiere sich der Aufpreis innerhalb von 40.000 Kilometern. Marktstart war am 18. Juni.

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Fotos vom Test des "normalen" Yaris :

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