Der stärkste BMW X6 der Welt

G-Power X6 Typhoon RS V10 mit 900 PS

06.08.2010

Ein Monster für die Straße: G-Power hat den V8 aus dem Basis X6 M gegen den leistungsgesteigerten Zehnzylinder aus dem M5 getauscht. Dank 900 PS sprintet das Trumm in 3,9 Sekunden von 0 auf 100. Die Spitze liegt jenseits der 330 km/h.

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Große SUVs wie der BMW X5, der Porsche Cayenne oder der VW Touareg haben es derzeit nicht leicht. Bei uns sind die Kolosse eigentlich nur mehr mit sparsamen Diesel oder Hybridantrieb verkaufbar. Das haben auch die Hersteller erkannt und setzen bei den Neuauflagen (siehe Cayenne und Tourag) bewusst auf Leichtbau und vermeiden jeden zusätzlichen Größenzuwachs. Der BMW X6 (M) hat sich überhaupt zum Feindbild der Ökoaktivisten gemausert, was auch mit der neuen Vollhybrid-Version nicht besser wird. Dieser brachiale Mischling aus SUV und Coupé passt einfach nicht mehr auf unsere Straßen. Dennoch hat sich nun der deutsche Tuner G-Power das Biest zur Brust genommen und bringt die Diskussion über die Sinnhaftigkeit dieser Autos auf die Spitze. Denn sparsamer wird der X6 nach dieser Radikalkur garantiert nicht.

Bilder: (c) G-Power

Umfangreiches Motortuning
Im X5 und X6 M kommt serienmäßig ein aufgeladener V8 Motor mit 555 PS zum Einsatz. Doch dieses Aggregat war G-Power einfach etwas zu schwachbrüstig. Deshalb packten die Tuner den bekannten V10 aus dem aktuellen M5 unter die hohe SUV-Haube. Serienmäßig bringt es der Saugmotor aber gerade einmal auf 507 PS, weshalb G-Power noch einmal Hand an dem Motor anlegte. Dazu wurde das hauseigene BI-Kompressorsystem aus dem Weltrekordfahrzeug M5 Hurricane RR zu einer neuen Evolutionsstufe weiterentwickelt und gleichzeitig der Hubraum des V10 Triebwerks von 5.0l auf 5.5l Hubraum erweitert. Mehr Platz also für die in den beiden Kompressoren (ASA T1-316) vorverdichtete Ladeluft, die durch das zweiflutige, wassergekühlte Ladeluftkühlersystem auf leistungsoptimale Temperaturen abgekühlt wird. Dieses aufwendige Aluminiumgussteil ersetzt die serienmäßige Airbox über dem Motor und realisiert durch seine kurzen Wege ein spontaneres Ansprechverhalten. Das Innenleben des Zehnzylinder-Vierventilmotors wird durch leichte Hochleistungsschmiedekolben mit geringerer Verdichtung und erhöhter Festigkeit optimiert. Da die serienmäßigen Pleuel und Kolbenbolzen ebenfalls den erheblich gesteigerten Kräften nicht gewachsen waren, wurde auch hier auf Spezialteile zurückgegriffen. Ebenfalls eine Sonderanfertigung ist die geschmiedete, 7-fach gelagerte Kurbelwelle. Ein optimiertes Kennfeld für die Motorelektronik rundet die umfangreichen Modifikationen am V10 Triebwerk ab.

900 PS auf der Hinterachse!
Das Ergebnis ist eine Spitzenleistung von unglaublichen 900 PS bei 8.000 U/min und ein maximales Drehmoment von 870 Nm bei 6.800 Touren. Dieses enorme Leistungspotenzial wird über ein Sechsgang-Schaltgetriebe ausschließlich an die Hinterachse übertragen. Das serienmäßige Automatikgetriebe wurde, ebenso wie der von BMW werkseitig xDrive genannte Allradantrieb, dem Ziel der Ingenieure geopfert einen reinrassigen Sportwagen im SUV-Kleid auf die Räder zu stellen. Derart
 gerüstet ist es für den X6 Typhoon RS V10 ein leichtes den Titel des schnellsten SUV weltweit zu erringen: Der Sprint auf Tempo 100 dauert nur 3,9 Sekunden. Nach weniger als 13,0 Sekunden ist das Trumm bereits 200 km/h schnell. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 330 km/h. Damit die Fuhre auch wieder zum stehen kommt, wurde eine extragroße (410 mm) Carbon-Keramik Bremsscheiben und 6-Kolbensätteln ausgestattete Bremsanlage verbaut. Diese sparen auch noch 50 Prozent an Gewicht gegenüber einer gleichgroßen Serienbremsanlage.

Design
Damit dieses enorme Leistungspotenzial auch den Passanten nicht verborgen bleibt, hat G-Power dem X6 auch optisch auf die Sprünge geholfen. So gibt es u. a. auffällig geformte und auf Aerodynamik getrimmte Schürzen und Spoiler an Front und Heck, welche für die notwendige Downforce bei hohen Geschwindigkeiten sorgen. Die massiven Kotflügelverbreiterungen an Vorder- und Hinterachse schaffen Platz für die 3-teiligen 23 Zoll Schmiederäder in den Dimensionen 11Jx23 vorne und 12Jx23 hinten. Rundum sind 315/25 ZR 23 Hochleistungspneus von Michelin montiert.
 
Des Weiteren blieb auch im Innenraum kein Stein auf dem anderen. Hier gibt es nach dem Umbau 4 Carbon-Einzelsitze mit 2-farbigen Nähten, welche das Leder auf Sitzen, Armaturenbrett, Türseitenverkleidungen und der A-,B- und C-Säulen verbindet. In Leder und Carbon gefertigte Türverkleidungen im „CSL – Leichtbau" passen zur in Carbon gefertigten neuen Mittelkonsole, die sich bis zu den Font-Sitzen erstreckt und das serienmäßige Entertainment System aufnimmt. Eine Tachoanzeige die bis 400 km/h reicht, rundet den Umbau im Innenraum ab. 

Preis
Nur fünf Stück des Mega-SUV werden gebaut. Die ersten drei waren schon verkauft, als nur die Skizzen vorhanden waren. Inklusive NoVa und Steuer werden hierzulande über 700.000 Euro fällig. Da dürften dann auch die Spritkosten keine Rolle mehr spielen.
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