ÖAMTC: Hersteller schreiben nach 20 bis 30% Kapazitätsverlust Tausch vor.
Der Mitsubishi i-MiEV ist Ende 2010 als eines der ersten Serien-Elektroautos der Welt auf den Markt gekommen. "Einer davon wird seitdem im Langzeit-Test vom ÖAMTC auf seine Alltagstauglichkeit geprüft. Diese hängt im Wesentlichen von der Reichweite und der Lebensdauer der Batterie ab", erklärt ÖAMTC -Techniker Steffan Kerbl. Um Veränderungen in der Batteriekapazität des i-MiEV festzustellen, hat der Autofahrerclub in Zusammenarbeit der Technischen Universität Wien einen Vergleichstest durchgeführt.
Kapazität in drei Jahren um 17 Prozent reduziert
2011 wurde u. a. die Reichweite des i-MiEV erstmals am Rollenprüfstand der TU Wien gemessen. Drei Jahre und 40.000 tatsächliche Straßen-Kilometer später wurde der Test wiederholt. Das Ergebnis: Die nutzbare Batterie-Kapazität des Fahrzeuges ist um 17 Prozent gesunken. "Das bedeutet, dass man im Alltag nur mehr 90 statt ursprünglich 108 Kilometer weit kommt, bevor die Batterie aufgeladen werden muss", fasst Kerbl zusammen. Das gleiche Bild ergibt sich beim ebenfalls auf dem Rollenprüfstand durchgeführten Versuch einer fiktiven Konstantfahrt mit 50 km/h: Statt ursprünglich 165 liegt die Reichweite nach drei Jahren nur mehr bei 137 Kilometern. Aufgrund ähnlicher Batterie-Technologien ist zu erwarten, dass der Kapazitätsverlust bei anderen Herstellern
ähnlich hoch ausfällt.
Kunden wollen keinen Totalausfall riskieren
"17 Prozent Einbuße in drei Jahren klingt zunächst nach wenig. Allerdings kann die Batterie nicht bis zum Ende ihrer Reserven im Einsatz bleiben, man will ja keinen Totalausfall während der Fahrt riskieren", stellt der ÖAMTC-Techniker klar. "Die meisten Hersteller schreiben daher schon bei 20 bis 30 Prozent Kapazitätsverlust den Tausch einzelner Zellen oder des ganzen Akkupacks vor." Das Problem dabei: Fällt der Tausch nicht mehr in die Garantiezeit (beim i-MiEV fünf Jahre), kann es teuer werden. "Damit ist und bleibt die Batterie von Elektro-Fahrzeugen die große Herausforderung. Wenn die Hersteller hier nicht effizienter werden, ist sie weiterhin das teuerste Ersatzteil im E-Auto", hält Kerbl abschließend fest.
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