Nur so können die Hersteller ihre ambitionierten Ziele erreichen.
Daimler ( Mercedes / Smart ) hat erste Weichen zum Bau neuer Elektroautos in China gestellt. Der Autobauer vereinbarte mit seinem langjährigen chinesischen Partnerunternehmen BAIC "signifikante" aber nicht näher bezifferte Investitionen in Fahrzeuge mit alternativen Antrieben.
Dies sei ein neues Kapitel der seit zwölf Jahren bestehenden Zusammenarbeit , erklärte Daimler-Chinavorstand Hubertus Troska zur Vertragsunterzeichnung während des Staatsbesuchs des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang dieser Woche in Berlin. Daimler werde einen Minderheitsanteil an der BAIC -Elektroautotochter Beijing Electric Vehicle (BJEV) erwerben und die bestehenden Produktionsanlagen im Gemeinschaftsunternehmen mit BAIC ausbauen.
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E-Autos und Hybrid-Fahrzeuge
Damit werde der Weg zur Einführung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben - also reinen Elektroautos und solchen mit Hybridmotoren - geebnet. Das sei ein erster wichtiger Schritt, eine finale Entscheidung über den Produktionsstandort in China für die neue Mercedes-Elektroautomarke EQ sei damit noch nicht gefallen, erläuterte eine Daimler-Sprecherin. Bisher bauen die Schwaben schon mit einem anderen Partner, dem chinesischen Hersteller BYD, das Elektrofahrzeug Densa. Daimler betreibt mit BAIC im Gemeinschaftsunternehmen BBAC sein weltweit größtes Werk in Peking, bemessen an der Fläche. Zwei Drittel des Mercedes-Absatzes werden vor Ort produziert.
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VW besiegelt Gemeinschaftsunternehmen
Anlässlich des Staatsbesuchs besiegelte auch Volkswagen das im September angekündigte Joint Venture mit dem chinesischen Partner Anhui Jianghui (JAC) zur Produktion von Elektroautos. Im kommenden Jahr schon sollen die ersten Pkw vom Band rollen. Bis zum Jahr 2020 will der Wolfsburger Konzern in China 400.000 E-Mobile im Jahr ausliefern, fünf Jahre später sollen es 1,5 Millionen sein.
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E-Autoquote wird verschoben
Daimler und Volkswagen haben sich im vergangenen Jahr ehrgeizige Ziele für den Absatz neuer Elektroautos gesetzt. Bis 2025 peilen sie einen Anteil am weltweiten Absatz von rund einem Viertel an. Dazu beigetragen hat auch der Druck durch die geplante Elektroautoquote in China. Die Hersteller müssen ab dem kommenden Jahr auf dem weltgrößten Pkw-Markt bestimmte Quoten bei der Elektroauto-Produktion erfüllen oder Kreditpunkte von anderen Autobauern kaufen. Damit will China die Luftbelastung in den großen Städten in den Griff bekommen. Die deutschen Autobauer drängten auf mehr Zeit, weil ihre neuen E-Autos dann noch nicht in großer Zahl verfügbar sind. Die Bundesregierung hatte sich daher für eine Lockerung der Regeln bei der chinesischen Regierung eingesetzt.
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Chinas Ministerpräsident Li erklärte in Berlin nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, das Land komme den Bedenken der Autoindustrie entgegen. Es sei eine Lösung gefunden worden. Die europäischen, allen voran die deutschen, Autobauer atmen nach dem Entgegenkommen der chinesischen Regierung bei der geplanten Elektroauto-Quote auf. Auf Drängen der deutschen Regierung räumt China den Unternehmen ein Jahr mehr Zeit ein, neue Autos mit alternativen Antrieben auf den Markt zu bringen, wie ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag sagte. Erst ab 2019 und nicht schon 2018 solle die Quote für Autos mit alternativen Antrieben von 8 Prozent des Absatzes greifen. Zudem sollten die Fristen für eine Kompensation nicht strikt angewandt werden.
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