Marktforscher sagen Zuliefererbetrieben eine rosige Zukunft voraus.
Beschränkungen für den CO2-Ausstoß und der Megatrend zur Elektromobilität
entwickeln sich zu einer Bonanza für die Autozulieferindustrie, meint das renommierte Marktforschungsinstitut McKinsey in einer nun veröffentlichten Studie. Das Beratungsunternehmen glaubt, dass sich der weltweite Markt für Antriebskomponenten bis 2030 mehr als verdoppeln wird. Dadurch sollen weltweit 420.000 neue Jobs entstehen.
Dem "Antriebsstrang" werden in der KfZ-Industrie alle Komponenten zugerechnet, die für die Kraftübertragung vom Motor bis auf die Straße (z.B. auch Getriebe) verwendet werden.
Nur mehr 40 Gramm CO2 pro Kilometer
McKinsey legt seinen Zukunftsberechnungen einen maximalen CO2-Ausstoß von 40 Gramm pro Kilometer im Jahr 2050 zugrunde (derzeit stoßen die emissionsärmsten Pkw weniger als 120 Gramm aus). Eine solche CO2-Reduktion hätte zur Folge, dass 2030 zwei Drittel aller neu zugelassenen Pkw mit wenigstens einem Elektromotor ausgestattet sind, 50 Prozent dürften zwei Antriebsaggregate (Elektro und Verbrennung) haben. "Diese Verschiebung schlägt sich in einem signifikant höheren Marktvolumen nieder: Bis 2030 wird der Markt für Elektromotorkomponenten doppelt so groß sein wie für Verbrennungsmotorkomponenten", schreibt McKinsey.
Unglaubliches Potenzial
Damit würden die Antriebstechnologien ihren Jahresumsatz von 190 auf 460 Mrd. Euro im Jahr 2030 mehr als verdoppeln - selbst Umsatzeinbußen bei Verbrennungsmotoren in Rechnung gestellt werden. "Herausfordernd" wird für McKinsey die Beschaffung der Rohstoffe, speziell der für den Elektroantrieb nötigen seltenen Erden. Der Bedarf an Lithium wird nach der McKinsey-Rechnung um das 200-fache steigen.
Neue Berufsgruppen
Als weiteren Zukunftstrend sieht das Beratungsunternehmen den Umstand, dass für die Autoproduktion immer mehr Experten aus nicht-mechanischen Fächern notwendig sind: "Das Kompetenzprofil der automobilen Antriebsindustrie verschiebt sich von der Mechanik zur 'Me-chem-tronik'". 40 Prozent der Antriebstrang-Facharbeiter würden in Zukunft Elektroniker und Chemiker sein. Das würde in Europa 110.000 Beschäftigten entsprechen.