E-Offensive in Österreich

Ziel: Bis 2020 - 100.000 Elektroautos

23.07.2009

Bis 2020 will die "Austrian Mobile Power" Plattform 100.000 Elektrofahrzeuge auf Österreichs Straßen bringen.

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An der offenen Plattform sind der Verbund, Siemens Österreich, Magna, KTM, AVL und das Austrian Institute of Technology (AIT) beteiligt. In den nächsten Jahren will die Initiative 50 Mio. Euro in die Entwicklung von serienreifen Elektrofahrzeugen stecken. "Im Verkehrssektor gehört eindeutig dem Elektroantrieb die Zukunft", sagt Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber bei der Präsentation der Plattform am Mittwochvormittag in Wien. Die Plattform prognostiziert ein mögliche Investitionssumme von 5 Mrd. Euro.

Verbindliche Verträge werden ausgehandelt
Bis Jahresende sind der Abschluss der verbindlichen Verträge sowie die Vorbereitung der Pilotphase vorgesehen. Der Verbund ist für die Koordination der Plattform verantwortlich. Ab 2010 startet dann die Pilotphase mit einer Testflotte von 100 Fahrzeugen in einem noch zu auszuwählendem städtischen Ballungsraum. Ab 2012 sollen dann schon 1.000 Elektrofahrzeuge auf Österreichs Straßen unterwegs sein. Die Unternehmen wollen parallel zur Pilotphase Stromtankstellen und die dafür erforderliche Abrechnungssysteme implementieren. Zuerst werde man sich auf Firmenflotten oder Taxis konzentrieren, um schnell eine kritische Masse zu erreichen, so Anzengruber. Es wird damit gerechnet, dass ab 2013 weltweit serienreife Elektrofahrzeuge zum Kauf oder via Leasing angeboten werden. Ab dann werden von der "Austrian Mobile Plattform" in einem sogenannten "Roll-out" 10.000 Fahrzeuge in der Modellregion angestrebt. Bis 2020 will die Plattform die Anzahl auf 100.000 Elektrofahrzeuge steigern. Diese Anzahl von Fahrzeugen benötigt laut Verbund jährlich 200 Gigawattstunden. Laut Anzengruber kann der Verbund den Mehrverbrauch leicht decken.  Ziel sei es den Mehrverbrauch der Elektrofahrzeuge durch erneuerbar Energie zu decken.


KTM-Chef Pierer nimmt Politik in die Pflicht

Insgesamt rechnet die Plattform mit langfristigen Investitionskosten von ungefähr 5 Mrd. Euro. Davon entfallen 4 Mrd. Euro auf die Fahrzeuge, 200 Mio. Euro auf die Stromtankstellen-Infrastruktur sowie 400 Mio. Euro auf die Stromerzeugung. Weiters benötigt werden 50 Mio. Euro für die Entwicklungskosten, sowie für die Betriebskosten der Infrastruktur. Von Seiten der Regierung erwarten die Unternehmen finanzielle Unterstützung sowie Anreizsysteme. Elektro-Mobilität sei nur mit politischer Unterstützung umsetzbar, sagt KTM-Chef Pierer. Verbund-Chef Anzengruber erwartet durch die E-Mobilitätsplattform wesentliche Impulse für die österreichische Industrie. 

Heimische Unternehmen setzten voll auf E-Autos
Die Unternehmen der "Austrian Mobile Plattform" wollen "leistbare" Elektromobilität schaffen und bündeln ihr spezifisches Know- How in der Initiative. Siemens Österreich will sich unter anderem auf die Entwicklung von Elektromotoren sowie von Stromtankstellen und Abrechnungssystemen konzentrieren. Für Siemens Österreich Chefin Brigitte Ederer ist Elektromobilität ein wichtiger Bestandteil des Siemens-Portfolios. Magna wird sich mit der Entwicklung von Elektrofahrzeugen sowie Bestandteilen beschäftigen. Ziel sei ein kundenfreundliches Fahrzeug, sagt Karl Nigl Entwicklungs- Chef von Magna International Europe. 

Bei KTM will man sich nicht nur auf Elektro-Motorräder konzentrieren, sondern auch auf die Konstruktion von besonders leichten Karosserien. Das Gewicht spiele bei Elektrofahrzeugen eine zentrale Rolle. Umso leichter das Fahrzeug sei, desto größer sei die Reichweite der Fahrzeuge", sagt KTM- Chef Stefan Pierer. AVL-List beschäftigt sich mit der Optimierung der Batterien, sowie entwickelt Hybrid- und Elektroantriebe. Der limitierende Faktor sei derzeit die Batterie der Elektrofahrzeuge. Ein Elektroauto schaffe mit den handelsüblichen Batterien derzeit 50 bis 70 Kilometer, sagt AVL-Chef Helmut List. Der Ladevorgang benötigt laut List rund 2 Stunden.
 

Das Austrian Institute of Technology (AIT) will seine systematische Forschungsleistung im Bereich der Elektro-Mobilität in die Plattform einbringen. (APA)
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