Nobel geht die Welt zugrunde
Edel-Tuning für den Rolls Royce Phantom
04.12.2019
Wem der sündteure Luxus-Brite zu profan erscheint, bekommt bei Spofec nun Abhilfe.
Obwohl Rolls Royce seinen Kunden bei Bedarf (und entsprechend gut gefülltem Portemonnaie) so gut wie jeden Sonderwunsch erfüllt und die Modelle der britischen Marke ohnehin zu den exklusivsten Fahrzeugen der Welt zählen, geben sich einige der superreichen Käufer dennoch nicht zufrieden. Das wird am Beispiel eines getunten Phantom gut sichtbar. Der Luxus-Veredler Spofec legt an der britischen Limousine ordentlich Hand an. Veränderungen gibt es bei Optik, Rädern, Fahrwerk und Leistung. Dennoch wirkt die Limousine nicht prollig. Die Tuner beweisen durchaus Geschmack.
Design
Das Exterieur des Phantom wird mittels aerodynamisch optimierten Karosserieteilen, die sich stimmig in die Linienführung des Luxusliners einfügen, modifiziert. Die neuen Bauteile werden allesamt aus dem Verbundwerkstoff Carbon produziert. Die Spofec Frontschürze ersetzt den Serienstoßfänger komplett. Sie verleiht dem Phantom nicht nur ein noch markanteres Gesicht, sondern reduziert dank integrierter Spoilerlippe bei hohen Geschwindigkeiten auch den Auftrieb an der Vorderachse. Die neuen Seitenschweller lassen den Phantom tiefer und noch gestreckter erscheinen. Die Kotflügelaufsätze hinter den vorderen Radhäusern rücken wiederum die Markenembleme in den Vordergrund. Das noble Hinterteil wird mit der ebenfalls als Komplettteil konzipierten Heckschürze und mit der dezenten Spoilerlippe am Kofferrumdeckel etwas mehr auf Sportlichkeit getrimmt.
Räder und Fahrwerk
Für die 24 Zoll großen Felgen holt sich Spofec einen Partner ins Boot- und zwar Vossen. Das US-Unternehmen ist einer der weltweit führenden Hersteller von Hightech-Schmiedefelgen. Mit ihren neun Doppelspeichenpaaren und der großflächigen Mittelabdeckung, die die Radschrauben verbirgt, stechen die Räder besonders ins Auge. Sie werden rundum im Format 10Jx24 mit 295/30 R 24 Pneus gefahren und sind in zahlreichen optischen Variationen erhältlich (72 verschiedene Farben; gebürstete oder polierte Oberfläche). Der Phantom besitzt eine adaptive Luftfederung. Die Spofec Fahrwerkstechniker entwickelten dafür ein spezielles Steuermodul, das die Luxuslimousine bis zu einer Geschwindigkeit von 140 km/h gegenüber der Serie um rund 40 Millimeter absenkt. Bei höherem Tempo hebt sich die Karosserie automatisch wieder auf das Originalniveau an.
Antrieb
Eine bessere Performance ermöglicht die Leistungssteigerung für den 6,75 Liter Zwölfzylindermotor. Dazu wird ein prozessorgesteuertes N-Tronic Modul im Plug-and-Play Verfahren in die Motorelektronik integriert. Das Zusatzsteuergerät besitzt spezielle Kennfelder für Einspritzung und Zündung und erhöht den Ladedruck des Biturbo-Triebwerks. Aus dieser Maßnahme resultieren 114 PS mehr Spitzenleistung und ein um 110 Nm erhöhtes maximales Drehmoment. Mit 685 PS und 1010 Nm sprintet der veredelte Rolls Royce in exakt fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die EWB Variante mit langem Radstand benötigt eine Zehntelsekunde mehr. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt wegen des hohen Fahrzeuggewichts elektronisch auf 250 km/h begrenzt.
Diskretion
Die Preise verrät Spofec nur auf Anfrage. Voraussetzung für eine Auskunft ist ein gut gefülltes Bankkonto. Da der Phantom von Haus aus rund 500.000 Euro kostet, dürfte es daran aber ohnehin nicht scheitern. Das volle Tuning-Programm dürfte mehrere Zehntausend Euro verschlingen. In dieser Liga ist jedoch Diskretion erwünscht. Deshalb wird über Preise meist Stillschweigen vereinbart.
>>>Nachlesen: Rolls Royce verkauft so viele Autos wie nie