Geely startet mit der neuen Automarke Lynk & Co ambitioniert durch.
Der chinesische Autobauer und Volvo -Eigentümer Geely will mit einer neuen Marke den weltweiten Automarkt aufmischen. Das Modell "01" des neuen Herstellers Lynk & Co wurde nun offiziell vorgestellt und setzt auf das boomende SUV-Segment. Der Newcomer basiert auf der neuen Volvo CMA-Plattform (Compact Modular Architecture) auf der auch die nächste 40er-Reihe aufbaut. Das neue SUV verfügt also wie der kommende XC40 über ein hohes Maß an Sicherheit und ist neben konventionellen Verbrennungsmotoren auch für Hybrid-Varianten und reine Elektroversionen bestens gerüstet. Zudem will es mit einer umfangreichen Vernetzung und Online-Diensten punkten. Ende 2017 soll das kompakte SUV zunächst auf dem Heimatmarkt China starten. 2018 ist der Markteintritt in Europa und den USA geplant.
Design
Ähnlich wie Qoros ist auch Lynk & Co im Gegensatz zu anderen chinesischen Herstellern um hochwertige Technik und ein eigenständiges Design bemüht. Kein Wunder, denn nur so kann ein globaler Durchbruch gelingen. Von vorne sieht der 01 wie eine Kreuzung aus Kia Sportage und Porshe Macan aus. Hier stechen vor allem die weit oben montierten Scheinwerfer und der schmale aber extrem breite Grill, der über die komplette Breite reicht, ins Auge. Seitlich könnte man dem SUV Parallelen zum neuen Audi Q5 und Porsche Cayenne unterstellen. Das Heck orientiert sich dann wieder bei den Modellen des Plattformspenders Volvo. Alles in allem wirkt der 01 dank seiner ausgewogenen Proportionen und modernen Linienführung durchaus gelungen. Angaben zu den Abmessungen und Platzangebot gibt es noch nicht. Der Crossover dürfte aber in etwa die Dimensionen eines VW Tiguan (rund 4,5 Meter lang) aufweisen.
Innenraum
Ein echtes Highlight offenbart der Blick ins Cockpit. Hier geht es nämlich nicht nur ziemlich schick, sondern auch äußerst modern zu. Alle Varianten des 01 verfügen über Internet-Zugang und einen großen Touchscreen in der Mittelkonsole. Über diesem hochauflösendem Bildschirm können zahlreiche Funktionen gesteuert und dargestellt werden. Auch beim Kombiinstrument vertraut Lynk und Co. auf eine virtuelle Anzeige, die vom Fahrer programmierbar ist. Hier geht es also weitestgehend eigenständig zu. Einzig der Automatikwählhebel und der daneben liegende Dreh- und Drückschalter erinnern stark an BMW. Die Technik wird in Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern wie Microsoft, Ericsson und Alibaba entwickelt. Ein weiteres Ziel des Herstellers ist es, bei allen wichtigen Crashtests Bestnoten zu erzielen. Hier spielt den Chinesen natürlich die Partnerschaft mit Volvo in die Hände. Neben einer hochfesten Karosseriestruktur werden auch alle gängigen Assistenzsysteme erhältlich sein.
Antrieb
Zum Verkaufsstart in China bietet Lynk & Co Motoren mit einem Leistungsspektrum von 150 PS bis 197 PS an. Im wichtigsten Modell verrichtet ein 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 180 PS seinen Dienst. In Kombination mit einem kleinen Elektromotor leistet das Triebwerk 197 PS. So gerüstet, soll es neben guten Fahrleistungen auch ein hohes Maß an Effizienz geben. Bei der Kraftübertragung können sich die Kunden zwischen einer Sechsgang-Handschaltung oder einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe entscheiden. Extras wird es für das Model 01 übrigens nicht geben. Lynk & Co wird nur vier Ausstattungslinien anbieten, die für alle Kunden ein passendes Angebot bieten sollen.
Vertrieb
Laut Geely sollen die Fahrzeuge hauptsächlich übers Internet verkauft werden. Der Aufbau eines Händlernetzes ist nicht geplant. In großen Städten wird es aber Flagship-Stores geben. Wartung und Reparaturen könnten bei Volvo-Händlern durchgeführt werden. Neben einem guten Preis/Leistungsverhältnis wollen die Chinesen auch mit umfangreichen Garantien (5 Jahre oder 150.000 Kilometer) punkten.
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Auch Carsharing steht im Fokus
Mit dem 01 will Geely auch Bewegung in die noch übersichtliche Carsharing-Branche in Europa bringen. So soll etwa die sogenannte "Mitnutz-Taste" auch das Teilen des Autos zwischen einzelnen privaten Autofahrern ermöglichen. Beim Carsharing sind Kunden bis jetzt meist auf die Flotten großer Hersteller und Vermieter wie DriveNow oder car2go angewiesen, bei denen man sich fest anmelden muss. Geely und Lynk wollen nun Autobau und Mobilitätsdienstleistungen in einem Modell direkt koppeln.