Bei der geschlossenen Version macht ebenfalls die Edition „la Prima“ den Anfang.
Obwohl die im März in Mailand vorgestellte, streng limitierte Cabrio-Variante des neuen, rein elektrischen Fiat 500 „la Prima“ kein Schnäppchen war, ist sie bereits ausverkauft. Dafür ist laut Fiat ab sofort der rein elektrisch angetriebene Cinquecento als Hatchback vorbestellbar, zusätzlich zur nicht mehr limitierten Cabrio-Version, beide wiederum als reichhaltig ausgestattete Sondermodelle „la Prima“.
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Der neue Fiat 500 „la Prima“ ist als Hatchback ab 34.900 Euro sowie als Cabrio ab 37.900 Euro erhältlich. Beim geschlossenen Sondermodell stehen vier Farben zur Wahl: Mineral Grau Metallic, Ocean Grün, Onyx Schwarz und Celestial Blau. Der La Prima bietet serienmäßig Scheinwerfer in Voll-LED-Technologie, Sitzbezüge in Ledernachbildung mit eingestickten Fiat-Schriftzügen, glanzgedrehte 17-Zoll-Leichtmetallräder sowie Chromeinsätze an Fenstern und seitlichen Zierleisten. Zu den weiteren Details des auf 500 Stück begrenzten Sondermodells zählen neben der 85-kW-Schnelllade-Technologie eine Plakette mit der Produktionsnummer und dem Bestimmungsland des Fahrzeugs. Außerdem ist der „la Prima“ mit allen erhältlichen Fahrerassistenzsystemen (siehe unten) ausgestattet.
Antrieb, Reichweite und Laden
Der Elektromotor des völlig neu entwickelten neuen Cinquecento hat eine Leistung von 87 kW (118 PS). Damit ist eine Beschleunigung aus dem Stand auf 50 km/h in 3,1 Sekunden möglich, Tempo 100 wird nach 9,0 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h begrenzt. Die Lithium-Ionen-Batterie bietet eine Kapazität von 42 kWh. Laut den Italienern ermöglicht sie eine Reichweite von bis 320 Kilometern, gemessen nach dem neuen WLTP-Standard. Damit rangiert das Auto auf dem Niveau von Peugeot e-208, Opel Corsa-e, VW ID.3 (mit kleiner Batterie) und Renault ZOE (ebenfalls mit kleiner Batterie). Diese Konkurrenten sind jedoch größer. Ähnlich kurze Stromer wie Honda e (220 km), Smart forfour EQ (135 km), Renault Twingo Z.E. oder Mini Cooper SE (270 km) kommen nicht so weit. Positiv: Fiat stattet den neuen 500 mit einem DC-Schnellladesystem aus, das einen Ladestrom von bis zu 85 kW ermöglicht. So sollen nach fünf Minuten Ladezeit die Batterien weit genug aufgeladen sein, um rund 50 Kilometer zu fahren. Das reicht für die City völlig aus. In 35 Minuten ist die Batterie zu 80 Prozent aufgeladen. Konkret ist der Stromer mit einem sogenannten CCS2-Anschluss (Combo 2) ausgestattet, der Schnellladen mit Gleich- und Wechselstrom zulässt. Außerdem ist ein Mode-3-Kabel an Bord, das Laden mit 3-phasigem Wechselstrom bis zu 11 kW ermöglicht. An einer herkömmlichen 230-Volt-Steckdose dauert der Ladevorgang freilich deutlich länger.
Fahrmodi
Wie alle modernen Elektroautos stellt auch der neue Fiat 500 mehrere Fahrmodi bereit. Sie heißen Normal, Range und Sherpa. Im Modus Sherpa ist das System daraufhin konfiguriert, die größtmögliche Reichweite zu erzielen. So soll beispielsweise sichergestellt werden, dass ein im Navigationssystem programmiertes Ziel oder die nächstgelegene Ladestation erreicht wird. Dazu wird etwa die maximale Fahrgeschwindigkeit auf 80 km/h reduziert und Komfortfeatures wie Klimaanlage oder Sitzheizung werden automatisch ausgeschaltet. Angenehmer ist der Normal-Modus, der mit den Fahreigenschaften eines Verbrenners vergleichbar ist. Hier müssen keine Abstriche in Kauf genommen werden. Steht der Fahrprogrammwahlschalter dagegen auf Range, wird der Cinquecenteo zum Ein-Pedal-Auto. Der Fahrer muss im Prinzip nur noch das Fahrpedal betätigen. Loslassen des Fahrpedals löst einen Bremsvorgang aus, ohne dass dazu das Bremspedal getreten werden muss. Hier ist die Rekuperation auf höchster Stufe eingestellt. Das dürfte vor allem im Stadtverkehr für einen deutlichen Reichweitengewinn sorgen. Das Bremspedal wird nur noch für starke Bremsungen bzw. um das Fahrzeug zum kompletten Stillstand zu bringen benötigt.
Design
Da das Antriebskapitel nun geklärt ist, können wir uns den weiteren wichtigen Dingen widmen. Hier steht beim Fiat 500 natürlich das Design im Fokus. Der jahrelange Verkaufserfolg beruht ja vor allem auf der Optik, mit der der Cinquecento vor allem die Herzen von Frauen im Sturm erobert hat. Das soll auch bei der neuen Generation so bleiben, dennoch will der Cityflitzer nun auch vermehrt männliche Kundschaft ansprechen. Die dritte Generation der Baureihe wirkt etwas knackiger, ohne dabei an Eleganz zu verlieren. Hier muss man den Designer wirklich ein Kompliment aussprechen. Obwohl das Auto deutlich moderner auf der Straße steht, ist es sofort als Fiat 500 zu erkennen. Die geringfügig größere Karosserie - sie ist jeweils sechs Zentimeter breiter und länger, der Radstand ist um zwei Zentimeter gewachsen - lässt den Cinquecento auch etwas erwachsener wirken. Für den neuen Fiat 500 wurde sogar ein spezifisches Logo entworfen, das erstmalig das bisherige Fiat Logo am Heck ersetzt. Die Zahl 500 auf der Fahrzeugfront ist eine Weiterentwicklung des traditionellen Symbols, angepasst an den Elektroantrieb: Die zweite 0 ist durch ein E ersetzt, die gesamte Zahl von einer hellblauen Linie eingerahmt.
Die Front fällt vertikaler aus und erinnert somit stärker an den „Cinquecento“ von 1957. Auffälligstes Merkmal ist die quer über die Fahrzeugfront verlaufende vordere Kante der Motorhaube mit den darunter platzierten runden Scheinwerfern. Letztere sind modular aufgebaut und schließen nach oben mit einem „Augenlid“ ab. Diese Zweiteilung macht den Cityflitzer zum echten Hingucker. Die Tagfahrlichter sind weiterhin rund. Auf der Seite gibt es ein Novum, das wir in ähnlicher Form vom DS 3 Crossback kennen - die Türgriffe sind bündig in die Karosserie eingelassen, der Schließmechanismus wird elektrisch betätigt. An der rundlichen Silhouette ändert sich nicht allzu viel. Der Längenzuwachs und der längere Radstand wirken sich positiv auf die Proportionen aus. Wie bisher wird es den Cinquecento ausschließlich als Dreitürer geben. Bei der Karosserie können sich die Kunden wieder zwischen Coupé und Cabrio entscheiden. Bei Letzterem handelt es sich nach wie vor um ein vergrößertes Rollverdeck. Das Heck wirkt dank der breiteren Karosserie etwas stämmiger. Die Rückleuchten sind nun wieder geschlossen. Beim Vorgänger verfügen sie seit dem letzten Facelift ja über eine freie Fläche, die in der Wagenfarbe lackiert ist.
Innenraum
Beim Interieur beweisen die Designer einmal mehr ein stilvolles Händchen. Einen derart noblen Innenraum findet man bei kaum einem Kleinwagen. Die Auswahl diverser Materialien, die Kombination von verschiedenen Farbtönen und die Unterbringung moderner Technologien in einem klassischen Layout ist nicht gerade einfach. Fiat hat es aber geschafft. Dominiert wird das Cockpit von der in die Breite gezogenen Armaturentafel und den modularen Ablageflächen am durch den Wegfall der Schalthebelkonsole frei gewordenen Platz zwischen den vorderen Sitzen. Der elektrische Fiat 500 ist das erste Modell von FCA mit dem neuentwickelten Infotainmentsystem Uconnect 5, das auf Android aufbaut und umfangreich individualisierbar ist (ähnlich wie ein Smartphone). Es wird gesteuert über einen hochauflösenden 10,25 Zoll Touchscreen im Format 16:9, der das Mäusekino des Vorgängers ziemlich alt aussehen lässt. Mit sogenannten Widgets kann der Homescreen vom Fahrer an seine Bedürfnisse angepasst werden. Natürlich bietet Uconnect 5 auch die Integration von Smartphones über Apple Car Play und Android Auto. Eine kabellose Ladeschale für Handys ist ebenfalls an Bord. Über die neue Sprachsteuerung können auch Fahrzeugfunktionen wie die Klimaanlage oder das Radio mit natürlichen Befehlen („Mir ist kalt“) gesteuert werden. Vorne und hinten versprechen die Italiener etwas mehr Platz. Für vier Erwachsene bleibt der Cinquecento aber auch weiterhin eine enge Kiste. Das Kofferraumvolumen liegt trotz der Batterien auf dem Niveau des aktuellen Modells.
Vernetzung und Assistenzsysteme
In Kombination mit dem optionalen Telematic-Modul bietet Uconnect 5 eine ganze Reihe an vernetzten Diensten. Zu den Highlights zählen u.a. die Abfrage des Ladezustands der Batterie sowie die Steuerung von Ladefunktionen über das Smartphone, ein WLAN-Hotspot und eine Sofortalarmierung im Falle eines Diebstahls. Zudem ist es aus der Ferne möglich, das Fahrzeug zu orten, die Türen zu verriegeln oder zu entriegeln sowie Licht oder die Vortemperierung (heizen und kühlen) einzuschalten. Über den Dienst „My Navigation“ lässt sich nicht nur eine extern erstellte Route (PC, Tablet, Smartphone, etc.) auf das Navigationssystem des Fahrzeugs senden, sondern zusätzlich werden auch Informationen zu Wetter, Verkehrssituation und Geschwindigkeitsmessanlagen dargestellt. Zu den Informationen zählen auch Ladestationen entlang der Route. Fiat bietet für den neuen Cinquecento eine Reihe an Fahrerassistenzsystemen an, die sogar autonomes Fahren auf Level 2 ermöglichen. Verfügbar sind u.a. autonomer Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung, Spurhalte-Assistent mit Spur-Zentrierung, Rückfahrkamera, automatisches Geschwindigkeitsregelsystem sowie Lichtsensor und Fernlicht-Assistent
Wallbox
Beim 500 „la Prima“ ist auch eine Wallbox im Preis enthalten. Zum Marktstart seines ersten Elektrofahrzeugs bietet Fiat nämlich auch passende Heimladestationen an. Die Startserie des neuen Fiat 500 wird zusammen mit einer Easy Wallbox verkauft, die an eine herkömmliche 230-Volt-Schukosteckdose angeschlossen wird. Vermarktet wird die Wallbox in Europa durch die FCA-Tochter-Marke Mopar. In der Basiskonfiguration ermöglicht sie das Aufladen der Batterien mit 2,3 kW, die Steuerung des Ladevorgangs erfolgt über Bluetooth. Bei entsprechender Installation und Konfiguration durch einen Fachmann lädt die Easy Wallbox einphasig mit 3,7 kW. Damit lässt sich die Batterie des elektrischen Cinquecento innerhalb von zwölf Stunden voll aufladen.
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