Carbon-Karosserie

Elektroauto BMW i3 im Crashtest

13.08.2014

Laut den Testern ist auch bei solchen Autos eine schnelle Rettung möglich.

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© ÖAMTC
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Nach einem Unfall müssen Rettungskräfte Verletzte so schnell wie möglich aus dem Auto befreien. Der ÖAMTC hat an einem Fahrzeug mit Carbonfaser-Karosserie (BMW i3 ) getestet, ob das auch bei modernen Fahrzeugen mit umfangreichen Sicherheitsausstattung und alternativen Antrieben problemlos möglich ist. Das Ergebnis: Es funktioniert, auch wenn einige Punkte zu beachten sind.

"Vor allem beim Zerschneiden des Fahrzeuges können die Einsatzkräfte auf unerwartete Schwierigkeiten treffen", erklärte ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. "Karosserieversteifungen, Werkstoffe und Fahrzeuggeometrie können dazu führen, dass hydraulische Rettungsscheren an ihre Leistungsgrenze kommen." Gefahr droht den Rettungsmannschaften beispielsweise durch Gasgeneratoren von Kopfairbags und Batterien (speziell bei Elektro- und Hybridfahrzeugen).

Werkstoff war für Auswahl entscheidend
Für den Test ausgewählt wurde ein BMW i3, weil das Modell über einen großen Anteil an Carbonfaser-Werkstoff (CFK) in der Karosserie verfügt und mit einem Elektroantrieb ausgestattet ist. "Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass herkömmliche Schneid- und Spreizwerkzeuge beim BMW i3 ohne Probleme funktionieren", fasste Lang die Ergebnisse zusammen. "Bewährte Methoden zum Trennen der Fahrzeugsäulen und zum Spreizen von Autoteilen können angewendet werden."

>>>Nachlesen: BMW i3 im großen Praxistest

Es gibt aber auch Unterschiede zu herkömmlichen Kfz-Modellen: "Zum einen zeigt der Werkstoff CFK ein völlig anderes Verhalten als Stahl. Statt Verformungen bilden sich Risse, die mitunter sehr scharfkantig sein können", erläuterte der Techniker. "Zum anderen entsteht beim Einsatz der Werkzeuge eine erhebliche Menge Staub, der von Rettern und Fahrzeuginsassen nicht eingeatmet werden darf." Staubschutzmasken sind bei der Bergung von Verunfallten aus einem Kfz mit CFK-Karosserie daher unbedingt zu verwenden.

Rettungskarte empfehlenswert
Damit Rettungskräfte so schnell und sicher wie möglich vordringen können, müssen sie genau über die im Auto verbauten Elemente informiert sein. "Der ÖAMTC empfiehlt daher, jederzeit die 'Rettungskarte' im Auto mitzuführen", sagte Lang. Auf dieser finden sich alle wichtigen Angaben zu Lage und Anzahl von Batterien, Airbags und Sensorik, Lage von Gasgeneratoren und Gurtstraffern sowie Informationen zu Verstrebungen und Versteifungen in der Karosserie.

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