Elektro-Bayer macht beim Fahren viel Spaß, der sich beim Laden aber aufhört.
In unserem Fahrbericht hat der i3 bereits einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Nun musste sich das erste reine Elektroauto von BMW einem längeren Praxistest stellen. Wie der exotische Elektro-Bayer dabei abgeschnitten hat, lesen Sie in den folgenden Zeilen.
Nasenbohren, Ohrenputzen und was immer Autofahrer in scheinbar unbeobachteten Momenten sonst noch gerne tun, sollte man im i3 tunlichst unterlassen: Man steht unter ständiger Beobachtung. Auch mundfaul sollte man nicht sein: Kaum entsteigt man dem vier Meter kurzen BMW, wird man mit Fragen gelöchert. Die wichtigsten beantworten wir hier.
© BMW AG
An dieses Design werden sich eingefleischte BMW-Fans wohl erst einmal gewöhnen müssen. Die Niere zeigt aber auf den ersten Blick, von welchem Hersteller der i3 ist.
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Hinten sticht vor allem die dunkle Heckklappe ins Auge.
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Mit einer Karosserielänge von 3. 999, einer Breite von 1.775 und einer Höhe von 1.578 Millimetern weist der i3 eigenständige Proportionen auf.
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Die kurzen Überhänge lassen auf ein wendiges Fahrverhalten hoffen.
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Großzügige Glasflächen lassen das Fahrzeug leicht erscheinen und bringen gemeinsam mit den sichtbaren Carbonstrukturen das niedrige Fahrzeuggewicht zum Ausdruck.
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Zur Stromversorgung kann wahlweise eine herkömmliche Haushaltssteckdose, eine BMW i Wallbox oder eine öffentliche Ladestation genutzt werden.
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Gegenläufig öffnende Türen und der Verzicht auf B-Säulen sowie auf den bei herkömmlichen Fahrzeugen üblichen Mitteltunnel bilden die Grundlage dafür, dass im Interieur des i3 ...
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...ein in Relation zu den Außenmaßen ungewöhnlich hohes Maß an Bewegungsfreiheit erzielt wird.
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Linienführung und Flächengestaltung im Bereich des Cockpits und der Türverkleidungen unterstützen ebenfalls den Eindruck von Leichtigkeit und Moderne.
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Sowohl das Instrumentenkombi als auch das 6,5 bzw. 8,8 Zoll große Control Display des Bediensystems iDrive sind als freistehende Displays ausgeführt.
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Speziell für BMW i entwickelte Fahrerassistenzsysteme und Mobilitätsdienste von BMW ConnectedDrive sollen eine emissionsfreie Mobilität alltagstauglich machen.
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Gangwahl- und Start-/Stopp-Schalter sind auf einem gemeinsamen, aus der Lenksäule ragenden Bedienelement angeordnet.
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Die meisten Funktionen werden über den iDrive-Schalter zwischen den Vordersitzen bedient.
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Die Materialauswahl mit einem Mix aus natürlich bearbeitetem Leder, Holz, Wolle und weiteren nachwachsenden und recycleten Rohstoffen bringt den Aspekt der Nachhaltigkeit zum Ausdruck.
Wie fährt sich der?
Abgesehen von leise ist der i3 ein wahres Sprintwunder: der 170 PS starke E-Motor stellt sein Drehmoment (280 Nm) ad hoc zur Verfügung. Der Effekt: sportwagenähnliche Beschleunigung in 3,7 Sekunden von 0 bis 60 km/h. Zum Vergleich: der 60 PS stärkere Golf GTI Performance
absolviert diesen Sprint nur drei Zehntelsekunden schneller. Dazu kommt ein niedriger Schwerpunkt (fein in Kurven) und ein Wendekreis, dass man meint, der i3 dreht sich um die eigene Achse. Eine Sache für sich ist auch das Bremsen: Wer vorausschauend fährt, wird das Bremspedal nie anrühren müssen. Das erledigt die starke Verzögerung der Rekuperation, wenn man vom Gas geht.
Wie lange hält die Batterie?
Bestenfalls 170 Kilometer. Allerdings müssen dafür zahlreiche Parameter stimmen. Zum einen muss der Superspar-Modus ECO pro+ aktiviert sein, was etwa die Klimatisierung und Heizung außer Betrieb setzt. Da kann es (im Winter) mitunter schon recht klamm im Auto werden. Unabdingbar sind dann auch extrem vorausschauendes Fahren und sachtestes Beschleunigen. Aber selbst das artet im i3 zum Spiel aus, da ein effizienter Fahrstil mit Sternen im Display belohnt wird. Die relativ hohe Reichweite resultiert vor allem an der modernen Bauweise des i3. BMW verbaut hier als erster Hersteller bei einem Großserienfahrzeug eine Fahrgastzelle aus Carbon. Diese senkt das Gewicht deutlich. Inklusive der schweren Batterien bringt der i3 so nur 1.195 Kilogramm auf die Waage. Ähnlich große Kleinwagen sind auch nicht viel leichter.
Wo lädt man den?
Genau hier liegt das Problem. Die Infrastruktur an öffentlichen Ladestationen ist in Österreich mehr als rückständig. Wer hier zu Hause (oder in der Arbeit) keine Lademöglichkeit hat, für den ist das Füllen der Batterien derzeit noch eine sehr mühsame Geschichte. Praktisch: BMW stellt i3-Fahreren eine kostenlose App zur Verfügung. Diese zeigt nicht nur Ladestationen im näheren Umkreis an, sondern informiert den Fahrer aus der Ferne auch über den aktuellen Ladezustand, die Reichweite oder den Standort des Fahrzeugs. Wenn der i3 an der Steckdose hängt, kann man über die Anwendung auch die Heizung aktivieren, damit das Auto noch vor der Abfahrt schön warm ist und beim Fahren Energie spart.
Wie sieht es im Innenraum aus?
Das Cockpit wirkt mit seinen zwei großen Displays ziemlich futuristisch. Rechts hinterm Lenkrad sitzt der große (Gang-)Wählhebel, in dem auch der Start-Stopp-Knopf integriert ist. Dreht man ihn nach vorne, wird der Vorwärtsgang eingelegt, eine Drehung nach hinten reicht, um den Rückwärtsgang einzulegen. Im vollausgestatteten Testwagen waren die verwendeten Materialien durchwegs hochwertig und perfekt verarbeitet. Vorne haben zwei Erwachsene ausreichend Platz. In den Fond gelangt man über gegenläufig öffnende Türen. Leider muss der Fahrer oder Beifahrer aber immer aussteigen damit hinten jemand einsteigen kann. Die Fondportale öffnen sich nämlich nur, wenn die vorderen Türen offen sind und niemand angeschnallt ist. Der Kofferraum ist mit 260 Liter ausreichend groß und lässt sich im Handumdrehen auf 1.100 Liter erweitern.
Was kostet der?
Ein weiteres Problem: Der Ab-Preis von 35.700 Euro klingt ja ganz vernünftig. Wer allerdings alle Voraussetzungen für eine maximale Reichweite plus einiges an Zusatzkomfort haben will, muss eine erkleckliche Summe für Optionen wie Wärmepumpe, Schnellladevorrichtung oder Navi addieren. Unser fast voll ausgestatteter Test-i3 schlug sich jedenfalls mit 50.496 Euro zu Buche.
>>>Nachlesen: VW verrät den Preis des e-Golf
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Technische Daten
Elektro-Synchronmotor mit 170 PS und 250 Newtonmeter
Fahrleistungen: 0-60 km/h in 3,7 Sekunden, 0- 100 km/in 7,2 Sekunden
Reichweite: bis 170 km – hängt stark vom Fahrstil und der Außentemperatur ab
Stromverbrauch: 12,9 kWh/100 km (Normwert)
Ladedauer: 30 Minuten bei 50 kW, bis 8 Std. bei Haushaltssteckdose
Gewicht: 1.195 kg
Kofferraum: 260 bis 1.100 Liter
Abmessungen 3.99/1,77/1,59 m (L/B/H)
Preis: ab 35.700 Euro, Testwagen: 50.496 Euro
Fotos vom fertigen i8
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Mit dem i8 will der deutsche Hersteller nichts weniger als eine neue Ära für Sportwagen einläuten. Dementsprechend innovativ und originell präsentiert sich der Bolide.
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Mit seinem scharf geschnittenen Kleid sticht der i8 wie ein bunter Hund aus der Masse. BMW setzt zwar auf klassische Sportwagen Proportionen (flach, breit, kurze Überhänge), dennoch wirkt das Auto futuristisch.
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Dafür sorgen zum einen die markante Front, mit der flachen BMW-Niere und den böse blickenden Scheinwerfern. Letztere sind gegen Aufpreis überhaupt erstmals mit Lader-Technologie zu haben.
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Zum anderen die weit aufschwingenden Flügeltüren und das zerklüftete Heck, das auch von einem Fahrzeug eines Science Fiction Filmes stammen könnte.
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Innen geht es vergleichsweise normal zu. Highlights sind u.a. das iDrive mit freistehendem Control Display und die tollen Sportledersitze.
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Zur umfangreichen Serienausstattung zählt auch das Navigationssystem Professional mit vorausschauendem Antriebsmanagement für rein elektrisches Fahren. Hinzu kommt ein vielfältiges "ConnectedDrive" Angebot.