Danach kommen nur noch E-Autos
Emira: Der letzte neue Lotus mit Verbrenner
08.07.2021Bevor nur noch Elektro-Sportler gebaut werden, gibt es noch einen krönenden Abschluss.
Vor gut einem Jahr hat Lotus verkündet , dass die britische Kultmarke, die wie Volvo zum chinesischen Geely-Konzern gehört, künftig nur noch reine Elektroautos bauen will. Gleichzeitig wurde jedoch versprochen, dass es noch ein völlig neues Verbrennermodell geben wird. Und dieses feierte nun seine Weltpremiere. Konkret handelt es sich dabei um den Emira.
Design und Abmessungen
Das 4,41 Meter lange, 1,90 Meter breite und 1,23 Meter flache Coupé nimmt eindeutig den Porsche Cayman , die Alpine A110 und den Toyota GR Supra ins Visier. Optisch weist der Emira einige Elemente des elektrischen Hypercars Evija auf. Dazu zählen etwa die markante Lichtsignatur der LED-Scheinwerfer oder die Luftauslässe in der Fronthaube. Die Seitenansicht wird von den kurzen Überhängen, den großen Rädern sowie dem Lufteinlass hinter den Türen geprägt. Hinten gibt es eine in den Heckdeckel integrierte Abrisskante, schmale LED-Rücklichter, die von einem Leuchtenband (nur Bremslicht) verbunden werden, zwei Luftauslässe und eine Schürze mit schwarz abgesetztem Diffusor. Der Lotus-Schriftzug ist mittig platziert, die Sportabgasanlage weist je ein dickes Endrohr pro Seite auf.
Antrieb
Beim Motor haben die Emira-Kunden zwei Auswahlmöglichkeiten. Zum einen gibt es einen von AMG gefertigten 2,0 Liter Vierzylinder, der auch in den AMG 45-Modellen der Mercedes A-Klasse-Ableger zum Einsatz kommt. Im britischen Zweisitzer bringt es der Turbomotor auf 365 PS, die über ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterräder weitergeleitet werden. Weitere Details zu diesem Antrieb gibt es noch nicht. Beim Top-Motor sieht das anders aus. Hier handelt es sich um einen 3,5 Liter V6 aus dem Hause Toyota. Das Triebwerk leistet 406 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 430 Nm. Beim Sechszylinder können sich die Käufer für ein manuelles Getriebe oder eine Automatik entscheiden. Den 100er-Sprintwert gibt Lotus mit 4,5 Sekunden, die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 290 km/h.
Innenraum
Im Gegensatz zu den bisherigen Lotus-Modellen geht es im Emira fast schon luxuriös zu. Ein spartanisches Cockpit mag zwar gut für ein geringes Gewicht sein, doch wer mehr Käufer als ausschließlich eingefleischte Markenfans erreichen will, muss heutzutage diesbezüglich deutlich mehr liefern. Die beiden Passagiere nehmen auf langstreckentauglichen Sportsitzen Platz. Das oben und unten abgeflachte Multifunktions-Sportlenkrad weist eine Mittenmarkierung auf. Der schwarz gehaltene Innenraum wird durch Ambientelicht und Kontrastnähte etwas aufgelockert. Praktische Details wie Becherhalter, Türfächer oder ein Netz für Flaschen dürften viele Lotus-Fahrer nur vom Hörensagen kennen. Gleiches gilt für den Stauraum hinter den Sitzen (208 Liter) und den 151 Liter großen Kofferraum. Das digitale Kombiinstrument bringt es auf eine Diagonale von 12,3 Zoll, der Touchscreen über der Mittelkonsole misst 10,25 Zoll. Das vernetzte Infotainmentsystem inklusive Echtzeit-Navi unterstützt auch Apple CarPlay sowie Android Auto.
Handling
So viel "Schnickschnack" treibt natürlich das Gewicht in die Höhe. Laut Lotus bringt der Emira mindestens 1.405 kg auf die Waage. Dank Mittelmotor und fein abgestimmten Fahrwerk soll der Zweisitzer aber dennoch äußerst agil um die Kurven gehen. Serienmäßig ist jedoch ein eher komfortbetontes Sportfahrwerk verbaut, das auch langstreckentauglich sein soll. Gegen Aufpreis ist aber auch ein ziemlich radikales Set-up erhältlich. Mit dieser Option sollen vor allem die eingefleischten Lotus-Fans auf ihre Kosten kommen. Ob diese auch von den Assistenzsystemen wie Regensensor, Einparkhilfe oder Spurwechselassistent begeistert sind, ist eher fraglich.
Verfügbarkeit
Bis der letzte neue Lotus mit Verbrennungsmotor käuflich erwerbbar ist, dauert es noch eine Weile. Los geht es im Frühjahr 2022 mit einer speziellen First Edition des V6-Modells. Der Emira mit Vierzylinder soll im Sommer des nächsten Jahres folgen. Preise gibt es noch nicht. Wir rechnen mit einem Einstiegspreis von um die 75.000 Euro.