"Ren-Cedes" auf Testfahrt

Erlkönige des Mercedes Citan auf Tour

14.03.2012


Neuer Lieferwagen, der mit Renault entwickelt wird, absolviert letzte Testfahrten.

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© Daimler
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Auf dem Genfer Autosalon 2012 (bis 18. März) dreht sich am Mercedes-Stand alles rund um die neue A-Klasse und dem SL 63 AMG . Doch im hohen Norden dreht aktuell ein Fahrzeug letzte Testrunden, das für die Stuttgarter ebenfalls eine große Rolle spielt. Konkret handelt es sich um den "Citan" - den ersten Mercedes, der gemeinsam mit Renault entwickelt wird. Die beiden Autoriesen sind eine Partnerschaft eingegangen, von der in Kürze beide profitieren sollen. Renault baut künftig etwa Motoren für die A-, B- und C-Klasse. Gleichzeitig profitiert Nissans-Nobeltochter Infiniti vom Mercedes Know-How. Der nächste Smart wird überhaupt von Renault gefertigt und bekommt einen französischen Zwillingsbruder. Doch zurück zum Citan.

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So sportlich wie auf dieser Skizze sieht die Serienversion nicht aus.

Harte Wintertests
Mit dem Citan, von dem es aktuell nur stark getarnte Erlkönigfotos (siehe ganz oben) und offizielle Skizzen gibt, kehrt Mercedes ins Segment der Stadtlieferwagen zurück. Wie alle Modelle der Marke, muss sich auch dieses den Stern in Vorab-Tests erst verdienen. Am härtesten fallen dabei immer die Wintertest-Prüfungen nahe dem Polarkreis aus: Eisige Temperaturen bis zu minus 40 Grad Celsius, meterhoher Schnee links und rechts der Straßen, dazu nur wenige Stunden Tageslicht – der Winter in Nordschweden ist rau und hart. Genau die richtigen Bedingungen für Autohersteller, neue Modelle auf Herz und Nieren zu erproben.

Im kleinen Ort Arjeplog hat Mercedes ein eigenes Prüfzentrum mit Werkstätten, Büros und Teststrecken (Folterstrecken, Eissee, Bergstraßen, etc.) eingerichtet. Dort hat sich in den letzen Wochen auch der neue Stadtlieferwagen bewähren müssen. Naheliegend sind Prüfungen des Kaltstartverhaltens sowie von Heizung und Lüftung, der Sitzheizung sowie der Entfrostung der Windschutzscheibe. Am Polarkreis prüft man aber auch, wie sich Materialen bei extremen Temperaturen verhalten: Wie reagieren beispielsweise die Türdichtungen? Bei Eiseskälte verspröden auch Kunststoffe und können brechen oder reißen. Bei sich überlappenden Materialien treten unter Umständen Knarrgeräusche auf. Laut seinen Entwicklern hat der Citan nun alle Prüfungen bestanden und gilt als "winterfest".

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Als klassischer Stadtlieferwagen bietet der Citan Raum in Hülle und Fülle.

Serienanlauf kann starten
Um sich ein persönliches Bild von den Ergebnissen des diesjährigen Wintertestprogramms zu machen, ist die Geschäftsführung von „Mercedes-Benz Vans“ in den hohen Norden gereist, darunter auch Volker Mornhinweg. Der Van-Chef diskutiert dabei nicht nur die Testergebnisse und die daraus abzuleitenden Maßnahmen mit den Entwicklungsingenieuren. Mornhinweg testet selbst. Zwei Tage war er in Arjeplog im Citan unterwegs. Sein Fazit fällt naturgemäß positiv aus – er kann ja nicht sein eigenes „Baby“ schlechtreden: „Unser neues Fahrwerk und unsere Regelsysteme sind mittlerweile perfekt auf einander abgestimmt. Das merkt man sowohl auf den verschiedenen Handlingkursen wie auch beim Anfahren und Bremsen. Mit den Änderungen im Interieur bin ich ebenfalls höchst zufrieden – sowohl in puncto Heizung, Lüftung und Klimatisierung als auch bezüglich der robusten Materialauswahl. Der Citan ist nach allen Erprobungen und Arbeit unserer Entwicklungsingenieure reif für die Serie.“

Im Spätsommer soll das neue Auto in den Handel kommen. Bei Renault wird er vermutlich als neuer "Kangoo" erscheinen.

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So sportlich wie die neue A-Klasse kommt der Citan nicht daher

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