Selbstzündender Benziner steht offenbar unmittelbar vor der Serienreife.
Am Versuch, die Vorteile von Dieselmotoren und Benzinern unter einen Hut zu bringen, haben sich schon viele Autohersteller versucht. Bisher sind die zuständigen Ingenieure an einer brauchbaren und leistbaren Umsetzung jedoch stets gescheitert – siehe etwa den 2007 vorgestellten „ DiesOtto “ von Mercedes. Doch nun scheint der Durchbruch gelungen zu sein. Konkret soll Mazda unmittelbar davor stehen, einen selbstzündenden Benziner zur Serienreife zu bringen.
Sparsam und sauber
Wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei berichtet, soll es sich bei dem neuen Wundermotor um einen echten Sparmeister handeln, der zudem extrem niedrige Schadstoffwerte aufweisen soll. Konkret ist unter anderem von einem deutlich höheren Wirkungsgrad die Rede, der den Verbrauch um beeindruckende 30 Prozent - also fast ein Drittel - reduzieren soll. Darüber hinaus soll ein neuartiges System für die Abgasnachbehandlung für einen niedrigen Stickoxidausstoß (NOx) und so gut wie keinen Ruß sorgen.
So funktioniert´s
Mazda setzt bei seinem „Biesel“ auf das System der homogenen Kompressionszündung HCCI (Homogeneous Charge Compression Ignition). Hierbei entzündet sich der mit Luft vermischte Kraftstoff nicht an der Zündkerze (Benziner) oder am Einspritzstrahl im Brennraum (Diesel). Stattdessen erfolgt die Entzündung an jeder Stelle im Brennraum, was den Wirkungsgrad natürlich deutlich erhöht. Möglich wird diese autonome Super-Zündung, weil sich beim HCCI-Verfahren der Kraftstoff bereits vor der Explosion homogen mit der Luft vermischt.
Premiere im nächsten Mazda3?
Mazda ist für seine unkonventionellen Motorkonzepte bekannt. Aktuell setzen die Japaner bei ihren Skyactiv-Motoren (Bild oben) durchgehend auf eine Verdichtung von 14:1. Für einen Benziner ist das vergleichsweise hoch, für einen Diesel hingegen extrem niedrig. Der völlig neue HCCI-Motor könnte laut dem Nikkei-Bericht bereits im kommenden Mazda3, der 2018 vorgestellt wird, seine Premiere feiern. Die Verdichtung soll dann übrigens bei 18:1 liegen, was für einen Serienbenzinmotor einen neuen Rekordwert darstellen würde.
Neben Mazda arbeiten derzeit auch Infiniti ( variable Verdichtung ) und Qoros ( kein Nockenwellenantrieb ) an der Serienreife von außergewöhnlichen Motorenkonzepten.
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