Cooper S E Countryman

Erster Mini mit Plug-in-Hybrid im Test

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Nun haben auch die Briten einen Steckdosen-Hybrid im Angebot.

Seit einigen Wochen kann der neue Countryman Plug-in-Hybrid in Österreich bestellt werden. In den Handel kommt der Teilzeitstromer am 24. Juni. Wir konnten den ersten Teilzeitstromer von Mini nun rund um Mailand bereits testen. Dabei zeigte sich, dass die britische BMW-Tochter ein schlüssiges Konzept auf die Räder gestellt hat, das durchaus als Alternative zum starken Dieselmodell (Cooper SD mit 190 PS) gesehen werden kann.

Erster Mini mit Plug-in-Hybrid im Test
© auto.oe24.at/set
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Außen weisen nur kleine Details auf den besonderen Antrieb hin.

Harmonisches Zusammenspiel

Seine volle Kraft schöpft der Countryman Cooper S E All4 (die Modellbezeichnung heißt wirklich so) aus zwei Herzen. Als Verbrenner kommt der 1,5 Liter Turbo-Dreizylinder mit 136 PS aus dem normalen Cooper zum Einsatz, der seine Kraft an die Vorderräder schickt. Hinzu kommt ein 88 PS starker Elektromotor, der die Hinterachse antreibt. Wenn beide Motoren zusammenarbeiten, erreicht der Countryman eine Systemleistung von 224 PS (nur 7 PS weniger als der John Cooper Works Countryman). Da der selbe Antriebsstrang schon seit über einem Jahr im Plattformbruder BMW Active Tourer 225xe zum Einsatz kommt, funktioniert er tadellos. Das Zusammenspiel von Verbrenner und E-Motor läuft völlig harmonisch ab. Wenn man die voll Leistung abruft, geht es in flotten 6,8 Sekunden auf Tempo 100. Doch der Cooper  S E All4 animiert eher zum vorausschauenden, effizienten Fahren. Das gelingt am besten, wenn die 7,6kWh starke Lithium-Ionen Batterie vor der Abfahrt voll aufgeladen wurde. Der Ladeanschluss befindet sich vorne links. An einer Haushaltssteckdose dauert die Vollladung rund 3:15 Stunden, mit einer Wallbox nur 2:30 Stunden. So gerüstet, kann der Mini bis zu 42 km rein elektrisch fahren. Im Test zeigte sich, dass 25 bis 30 km im Realbetrieb recht locker zu schaffen sind. Die Rekuperation, bei der während der Fahrt die Batterie beim Bremsen oder Bergabrollen aufgeladen wird, arbeitet äußerst effizient. Maximal sind rein elektrisch 125 km/h drinnen. Dabei ist der Plug-in-Hybrid als Hecktriebler unterwegs. Erst wenn sich der Verbrenner zuschaltet, wird er zum Allradler (ohne Kardanwelle). 

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In diesem Modus fährt der Countryman rein elektrisch (bis 125 km/h)

Mehrere Fahrmodi

Neben den drei vom normalen Countryman bekannten Fahrmodi Green, Mid und Sport, bietet der Plug-in-Hybrid noch die Modi „Auto eDrive“ (normaler Hybridbetrieb mit Schwerpunkt der E-Energie), Max eDrive (rein elektrisches Fahren) und „Save Batterie“. Beim letzten Modus wird der Batterie-Ladezustand gehalten, um beispielsweise bei einer abschließenden Stadtfahrt rein elektrisch unterwegs sein zu  können. Die drei E-Modi werden über einen Kippschalter in der Mittelkonsole gesteuert, der direkt neben dem Start-Kippschalter sitzt. Letzterer ist hier übrigens in Gelb gehalten, während er bei den anderen Mini-Modellen stets rot ist. Ansonsten unterscheidet sich der Innenraum nur noch durch die Power-Anzeige, die den Drehzahlmesser ersetzt. Praktisch: Wenn das große 8,8-Zoll-Navi mit an Bord ist, sorgt das intelligente Energiemanagement dafür, dass die passenden Streckenabschnitte rein elektrisch gefahren werden. Der im unrealistischen Fahrzyklus ermittelte Durchschnittsverbrauch von 2,1 Liter pro 100 km ist natürlich Utopie. Auf längeren Strecken ist aber ein Verbrauch mit einer 5 vor dem Komma erreichbar. Und Pendler, die täglich nur wenige Kilometer fahren, können im Idealfall sogar rein elektrisch zur Arbeit und wieder nachhause fahren. Serienmäßig ist beim Countryman Plug-in ein 6,5 Zoll Navi mit an Bord. Die Qualität der Materialien und die Verarbeitung wirken hochwertig. Und auch die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf. Sie erfolgt über den zentralen Dreh- und Drückschalter, via Sprachbefehle oder  - wenn das Top-Navi mit an Bord ist – über den hochauflösenden Touchscreen. Natürlich ist das Öko-SUV auch bestens vernetzt. Von Smartphone-Integration über die Connect-Dienste und das Head-up-Display bis hin zu Verkehrsdaten in Echtzeit ist alles verfügbar, was der Automobilbau derzeit hergibt. 

Offizielles Video

Fahren und Plug-in-spezifische Elemente

Beim Fahren ist abseits des perfekten Zusammenspiels der beiden Motoren noch aufgefallen, dass der Countryman äußerst satt auf der Straße liegt und sehr komfortabel gefedert ist. Die Lenkung ist zielgenau, die Bremsen sind standfest und die Sechsgang-Automatik schaltet je nach gewähltem Fahrmodus eher sportlich oder auf niedrigen Verbrauch bedacht. Für ein Kompakt-SUV ist er zwar nach wie vor eher dynamisch ausgelegt, von einem Gokart-Feeling kann man aber nicht mehr sprechen. Kein Wunder, schließlich bringt das Auto satte 1.660 Kilogramm auf die Waage. Dementsprechend stark untersteuert das SUV bei schnell gefahrenen Kurven. Dennoch ist man sehr sicher unterwegs. Sollte dennoch einmal ein kleiner Fehler passieren, steht eine ganze Armada an Assistenzsystemen parat, die dabei hilft, einen drohenden Unfall zu verhindern bzw. dessen Auswirkungen zu minimieren. Optisch unterscheidet sich der Plug-in-Hybrid nur in kleinen, dafür aber feinen Details von seinen konventionell angetriebenen Brüdern. So gibt es etwa ein gelbes „S“ im Kühlergrill und im Modellschriftzug am Heck, „e“-Badges in den Elementen zwischen Kotflügel und Vordertür sowie spezielle 17 Zoll Leichtmetallräder. Im Innenraum gibt es bis auf die oben erwähnten Cockpitelemente keine Unterschiede zum Standard-Countryman. Dank 4,30 Meter Länge, großer Höhe und langem Radstand finden selbst vier Sitzriesen problemlos Platz. Nur am Mittelsitz im Fond wird es für Erwachsene eng. Beim Kofferraum müssen Hybrid-Käufer einen kleinen Abstrich in Kauf nehmen. Das Volumen schrumpft nämlich aufgrund der Batterie auf 405 bis 1.275 Liter. Doch selbst dieses Ladevolumen reicht in den meisten Alltagssituationen problemlos aus. Darüber hinaus bleibt der Boden nach Umlegen der Fondsitze eben. Das ist nicht bei allen Plug-in-Hybriden bzw. Elektroautos so. Hier haben die Mini-Entwickler einen wirklich guten Job gemacht.

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Der Ladeanschluss befindet sich im linken Seiten-"Scuttle".

Kosten und Fazit

Beim Preis profitieren die heimischen Käufer vom unrealistischen Normverbrauch. Denn dank diesem fällt keine NoVA an. Deshalb ist der Cooper S E Countryman All 4 trotz besserer Ausstattung (Navi, Connect-Dienste, etc.) nicht teurer als der 190 PS starke Cooper SD oder der 192 PS starke Cooper S. Wer im Alltag die Batterie immer brav auflädt, spart darüber hinaus auch bei den Spritkosten. Mini verlangt für seinen ersten Plug-in-Hybrid 36.950 Euro. Golf GTE , Toyota Prius Plug-in-Hybrid und Audi A3 e-tron sind mindestens über drei Tausender teurer, Hyundai und Kia verkaufen ihre Plug-in-Hybrid-Versionen von Ioniq und Niro hingegen für rund 30.000 Euro.  Die Asiaten und die Deutschen bieten jedoch keinen „virtuellen“ Allradantrieb und sind durchwegs schwächer. Heimische Käufer, die die Voraussetzungen erfüllen, dürfen sich bei all diesen Fahrzeugen über die staatliche Kaufprämie von 1.500 Euro freuen. Abschließend kann man festhalten, dass Mini mit dem Cooper S E Countryman ein stimmiges Öko-Auto auf die Räder gestellt hat, mit dem man sicher auch noch in vielen Jahren in Innenstädten fahren darf – vorausgesetzt die Batterie ist ausreichend geladen.

Alle Infos zu den Mini-Modellen finden Sie in unserem Marken-Channel.

Technische Daten

  • Verbrenner: 1,5l-Dreizylinder-Turbo mit 136 PS und 220 Nm
  • E-Motor: 66 kW/ 88PS und 165 Nm
  • Systemleistung: 224 PS und 385 Nm
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 6,8 Sek.; Spitze: 198km/h
  • Normverbrauch: 2,1 Liter/100km
  • Abmessungen: 4,30 x 1,82 x 1,56 m (L x B x H)
  • Radstand: 2,67 Meter
  • Kofferraum: 405 bis 1.275 Liter
  • Leergewicht: 1.660 kg
  • Preis: ab 36.950 Euro
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