Österreichs Neuzulassungen mit Plus von 177,1 Prozent im europaweiten Spitzenfeld.
Nach einem starken Minus im Februar hat der EU-Automarkt im März trotz anhaltenden Lockdowns in der Corona-Pandemie an Fahrt aufgenommen. Wie der europäische Herstellerverband ACEA Ende der Woche in Brüssel mitteilte, wurden im vergangenen Monat gut 1,062 Millionen Pkw neu in der Europäischen Union (EU) zugelassen. Das waren 87,3 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat, damals war der Automarkt in der EU allerdings wegen der Pandemie deutlich eingebrochen. In Österreich gab es fast eine Verdreifachung - darüber hinaus führte hierzulande erstmals das Tesla Model 3 die Verkaufs-Charts an .
Trendumkehr eingeläutet
Die März-Neuzulassungen liegen jedoch auch deutlich über den Werten aus den beiden Vormonaten, damit zeichnet sich laut dem Verband erstmals wieder eine Trendumkehr ab: Obwohl der EU-Automarkt im Jänner und im Februar noch unter dem Einfluss der Krise deutliche Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet hatte, liegt die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im ersten Jahresviertel nunmehr mit rund 2,6 Millionen um 3,2 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresquartal.
Nur ein EU-Land im Minus
Mit Ausnahme der Niederlande legten im vergangenen Monat die Automärkte in allen EU-Ländern zu. Die vier größten EU-Automärkte verzeichneten dabei auch die stärksten Zuwächse: Am besten sah es in Italien mit einem Plus von 497,2 Prozent aus, gefolgt von Frankreich mit plus 191,7 Prozent und Österreich mit 177,1 Prozent Zuwachs. In Deutschland betrug das Plus 35,9 Prozent, allerdings hinkt der Automarkt auf das gesamte Quartal gesehen immer noch dem Vorjahr um mehr als 6 Prozent hinterher.
Elektrifizierte Autos bleiben Wachstumstreiber
Während der Absatz traditioneller Verbrenner in den fünf größten Märkten Westeuropas (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) im März gegenüber dem – extrem schwachen – Vorjahresmonat nur um 36 Prozent stieg, schnellten die Neuzulassungen elektrifizierter Neuwagen (Elektro und Plug-in-Hybrid) um 221 Prozent in die Höhe, ihr Marktanteil hat sich von 8,1 auf 15,3 Prozent fast verdoppelt, so Gerhard Schwartz, Leiter Industrial Products bei EY Österreich. Knapp jeder siebte Neuwagen war im März also ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybrid; in Deutschland sogar jeder vierte. Der kombinierte Marktanteil reiner Verbrenner (Benzin und Diesel) schrumpfte hingegen in den Top-5-Märkten von 83,1 auf 66,8 Prozent. In Österreich reduzierte sich der Anteil von Benzin- und Dieselautos ebenfalls deutlich von 80,6 Prozent im März 2020 auf 65 Prozent im März 2021. Damit liegt Österreich sogar schon etwas unter den kombinierten Werten der Top-5-Autoabsatzmärkte in Westeuropa.
Lage vor einem Jahr desaströs
In Europa war der EU-Markt im vergangenen Jahr mit ersten Lockdowns vor allem ab März und noch stärker im April eingebrochen. Zwar waren im Verlauf des Jahres die Pkw-Neuzulassungen wieder gestiegen, dennoch wurden jeweils weniger Autos neu angemeldet als in den entsprechenden Monaten des Jahres 2019. Ob mit dem starken vergangenen Monat März nun ein längerfristiger Trend eingeleitet wird, muss sich noch zeigen. Dies dürfte im Wesentlichen auch vom Verlauf der Coronakrise und ihren weiteren konjunkturellen Auswirkungen, den Fortschritten bei den Impfkampagnen in den EU-Ländern und der Aufhebung der Lockdowns abhängen.