Eine Elektroauto-Quote ist in Europa (vorerst) aber nicht geplant.
Einen Tag früher als geplant, ist die Katze aus dem Sack. Am Mittwoch stellt die EU ihre mit Spannung erwarteten Pläne für die Reduktion von Emissionen, die von Autos verursacht werden, vor. Doch der Vorschlag ist schon vorab durchgesickert.
Laut den Plänen der EU-Kommission sollen Europas Autohersteller bis zum Jahr 2030 den Ausstoß schädlicher Klimagase um weitere 30 Prozent senken. Bis 2025 ist eine Minderung um 15 Prozent als Zwischenetappe geplant. Diese Zahlen wurden der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag aus informierten Kreisen bestätigt. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.Die Entscheidung über den Vorschlag soll am Mittwoch in der Kommission fallen. "Das Kollegium wird über die Zahlen diskutieren, noch ist nichts beschlossen", erklärte eine Kommissionssprecherin. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sie in dem Gremium noch einmal nachverhandelt werden.
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Notwendig für Pariser Klimaabkommen
Die neuen Vorgaben für die Jahre 2022 bis 2030 sollen helfen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Möglich ist die Minderung nur, wenn möglichst viele Elektroautos und andere umweltfreundliche Modelle auf die Straßen kommen. Auf eine verbindliche Quote für E-Fahrzeuge - wie sie etwa in China beschlossen wurde - will die Kommission aber verzichten. Hier gibt es aber zwei Lager in der Brüsseler Behörde. Die einen wollten die E-Mobilität herbeiregulieren, die anderen seien Industriepolitiker vom alten Schlag, die zuerst an Arbeitsplätze denken, wenn sie Autoindustrie hören, dann an Lade-Infrastruktur und dass E-Autos Strom brauchen, dessen Produktion in Polen beispielsweise mehr CO2 verursacht als in Portugal, so die Zeitung "Politico".
Stattdessen plant Brüssel ein Anreizsystem: Die Autobauer müssen weniger strenge CO2-Ziele erreichen, wenn bis 2025 mindestens 15 Prozent und bis 2030 dann mindestens 30 Prozent ihrer Flotte weniger als 50 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen. Emissionsfreie Autos mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb werden dabei stärker angerechnet als Hybridmodelle. Die Hersteller müssen aber keine Sanktionen fürchten, wenn sie die jeweiligen Zielwerte für emissionsfreie oder emissionsarme Autos nicht erreichen.
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