Auch in Österreich nimmt die Zahl reiner Stromer nachhaltig zu, wenn auch auf niedrigem Niveau.
Während der Absatz von Autos im Coronajahr 2020 weltweit zurückgegangen ist, hat es beim Verkauf von E-Autos Zuwächse gegeben . Drei Millionen E-Autos kamen 2020 neu dazu. Inzwischen fahren 10 Millionen strombetriebene Autos weltweit, dazu kommen noch eine Million Kleintransporter und Schwerfahrzeuge und 25 Mio. Zweiräder, schreibt die Internationale Energieagentur IEA. Europa liegt nach einer Verdoppelung der Neuzulassungen mit 1,4 Mio. E-Autos erstmals vor China (1,2 Mio.). In Österreich sind derzeit knapp über 50.000 Elektroautos zugelassen . Bei den Neuzulassungen kommen sie mittlerweile auf einen Anteil von rund 10 Prozent.
Verkaufszahlen in Europa verdoppelt
Zu Europas Aufstieg zur Weltregion mit den meisten E-Autos hat eine Verdoppelung der Zulassungen 2020 beigetragen, während es in China nur einen leichten Anstieg gab. Das laufende Jahrzehnt dürfte einen massiven Anstieg bei den Elektro-Autos auf 145 Millionen mit sich bringen, erwartet die IEA. Das wären dann aber trotzdem erst 7 Prozent aller Fahrzeuge.
Die IEA sieht das große Potenzial von E-Autos am Weg zur CO2-Reduktion, warnt aber vor übertriebenen Erwartungen. E-Fahrzeuge sparen derzeit über den gesamten Zyklus von der Produktion bis zur Verschrottung nur etwa 20 bis 30 Prozent CO2 im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen, in Ländern mit umweltfreundlicher Stromproduktion etwa 50 Prozent. 2020 haben E-Fahrzeuge im Vergleich zu einer Nutzung gleichwertiger Fahrzeuge mit Benzin oder Diesel 50 Mio. t CO2-Einsparung gebracht. Das war vor allem den Elektro-Zweirädern in China zu verdanken.
Kaufprämien als Absatz-Booster
Ein Grund für den starken Anstieg von E-Auto-Verkäufen war der Sprung bei den Förderungen in Europa. Auch in Österreich wird die Anschaffung eines neuen Stromers staatlich unterstützt . Dank Europa stiegen die weltweiten staatlichen Förderungen um ein Viertel auf 14 Mrd. Dollar (11,6 Mrd. Euro). Die Ausgaben der Konsumenten für E-Autos legten zugleich von 85 auf 120 Mrd. Dollar zu. Der Anteil der Förderungen an den gesamten Ausgaben hat sich seit 2015 von rund 20 auf 10 Prozent halbiert. Das sei ein Zeichen, dass zunehmend die Konsumenten Elektroautos als erste Wahl sehen, meint die IEA.
Weltweit standen 2020 370 verschiedene Elektroauto-Modelle zur Verfügung, wobei die Hälfte davon SUVs sind. Die IEA verweist darauf, dass SUVs das am stärksten wachsende Marktsegment darstellen und Autofirmen dafür belohnt werden, diese großen und schweren Fahrzeuge auf Strom umzustellen. Einerseits weil bei den hohen Preisen die Kosten besser untergebracht werden können, andererseits weil ein umgestellter SUV mehr CO2 einspart als ein Kleinwagen.
Zweiräder und Nutzfahrzeuge
E-Autos sind aber nicht der einzige Verkehrsbereich der elektrifiziert wird. 25 Millionen Elektrozweiräder wurden verkauft, großteils in Asien. Rund 435.000 Lieferwägen sind inzwischen mit Strom unterwegs, dazu kommen 600.000 Busse, meist in Städten und 31.000 schwere Lkw.