Lademeister
Fahrbericht vom neuen Audi A6 Avant
19.07.2011
Mit der Top-Motorisierung ist der Neue der stärkste Diesel-Kombi der Welt.
Laut Audi soll der neue A6 Avant Trendsetter in der Business Class werden. Die Vorzeichen stehen jedenfalls gut, denn schließlich sind die Hauptkonkurrenten Mercedes E-Klasse T-Modell und BMW 5er-Touring schon etwas länger auf dem Markt - auch wenn Letzterer noch ziemlich "frisch" ist. Eines ist aber auch sicher: Dank dem gelungenen Design (auch wenn er kaum von anderen Modellen des Hauses zu unterscheiden ist), der Leichtbau-Karosserie und einigen Innovationen wird der sportliche Kombi in der nunmehr sechsten Generation die Erfolgs-Story der Baureihe fortschreiben. Schon die neue A6 Limousine hat einen fulminanten Verkaufsstart hingelegt. Weil beim A6 der Kombi-Anteil bisher aber immer deutlich über der 50 Prozent-Marke lag, dürften die Verkaufszahlen mit der Einführung des Avant noch weiter in die Höhe schnellen.
Design
Schon auf den ersten Blick wirkt der 4,93 Meter lange Audi (2,91m Radstand; 1,87m breit; 1,46m hoch) sehr elegant aber dennoch agil. Dafür sind hauptsächlich seine ausgewogenen Proportionen verantwortlich. Besonders gut macht sich die niedrige Dachlinie, die in flach stehenden D-Säulen ausläuft. Diese Linienführung macht aber auch klar, dass die optimale Raumausnutzung nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stand. Aber keine Angst, es bleibt genug Platz für fünf Passagiere inklusive Gepäck. Noch sportlicher sieht der Neuling mit den optionalen Scheinwerfer und Rückleuchten in LED-Technologie aus.
"Magische Heckklappe"
Der Gepäckraum des neuen A6 Avant bietet 565 Liter Volumen - durch Umklappen der Lehnen wächst er auf 1.680 Liter. Damit rangiert er auf 5er-Niveau, die E-Klasse schluckt deutlich mehr. Auf Wunsch gibt es viele praktische Features. Zu den Highlights zählt die sensorgesteuerte, automatisch öffnende Heckklappe: Wenn der Fahrer, am Heck stehend, mit dem Fuß unterhalb des hinteren Stoßfängers "wedelt", öffnet die Klappe wie von Geisterhand - praktisch wenn man mit vollen Händen aus dem Supermarkt kommt.
Motoren
Audi schickt den Neuling mit fünf direkt einspritzenden Motoren ins Rennen, zwei Benzinern und drei TDI. Sie leisten zwischen 177 PS und 300 PS. Etwas später folgt ein 3.0 TDI mit Biturbo-Aufladung und 313 PS. Mit diesem Triebwerk wird der A6 zum stärksten Diesel-Kombi der Welt. Der Normverbrauch ist gegenüber dem Vorgängermodell um bis zu 21 Prozent gesunken. Der 2.0 TDI mit 177 PS beispielsweise kommt im Mittel mit nur 5,0 Liter Kraftstoff pro 100 km aus - ein beeindruckender Wert für ein so stattliches Auto. In der Praxis dürfte der Verbrauch zwar um ein bis zwei Liter höher ausfallen, der Fortschritt ist dennoch eklatant. Alle Aggregate nutzen die Technologien aus dem modularen Effizienzbaukasten (Start-Stopp-System, Rekuperation, etc.).
Je nach Motorisierung gibt es unterschiedliche Kraftübertragungen – eine Sechsgang-Handschaltung, die stufenlose "multitronic", die Achtstufen-tiptronic oder die Siebengang S tronic (Doppelkupplung). Neben dem Frontantrieb steht der permanente Allradantrieb quattro bereit - bei den stärkeren Varianten ist dieser immer mit an Bord. Auf Wunsch verteilt ein Sportdifferenzial zusätzlich die Kräfte flexibel zwischen den Hinterrädern.
Fahreindruck
Wie sich auf ersten Testkilometern herausstellte, finden beim Fahrwerk Dynamik und Komfort zusammen. Mit der sportlichen Einstellung (drive select samt „efficiency“-Modus ist bei allen aufgeladenen Motoren Serie) zirkelt der große Kombi fast so agil wie ein Kompakter durch die Kurven, wählt man hingegen den Komfortmodus, erreicht der A6 nahezu den Federungskomfort des großen A8. Trotz der heckbetonten Auslegung des Allradantriebs schiebt der A6 noch immer brav über die Vorderräder und wirkt etwas kopflastig. Hier meckern wir jedoch auf höchstem Niveau. Weiters ist den Ingenieuren auch die Abstimmung der elektromechanischen Servolenkung sehr gut gelungen. Sie liefert eine ordentliche Rückmeldung und arbeitet sehr präzise, nur auf den ersten Metern wirkt sie fast etwas zu leichtgängig. Optional gibt es wie in der Limousine die Luftfederung "adaptive air suspension" und etwas später eine noch sportlichere Dynamiklenkung.
Im Cockpit herrscht sofort Wohlfühlatmosphäre. Verarbeitung und Materialien entsprechen den Premium-Tarifen, die Bedienung erfolgt nach kurzer Eingewöhnung in das MMI problemlos, die Sitzposition ist perfekt und die Aufpreisliste lässt keine Wünsche offen. Wer in der Optionen-Liste viele Kreuzchen macht, kann je nach Modell den Einstiegspreis aber nahezu verdoppeln.
Hightech-Features
Natürlich spielt der neue Avant auch bei den Assistenzsystemen (Spurhalter, Abstandshalter, Verkehrszeichenerkennung, Nachtsichtgerät, etc.) in der obersten Liga mit. Heutzutage kann sich kein Premium-Hersteller mehr leisten, hier nicht am letzten Stand der Technik zu sein. Einige Systeme arbeiten eng mit der optionalen MMI Navigation plus zusammen, was sie noch leistungsfähiger macht. Neu im Audi-Programm ist das System "Einparkhilfe plus" mit Umgebungskamera, bei dem vier kleine Kameras Bilder von der unmittelbaren Fahrzeug-Umgebung aufnehmen. Sie ist auf dem großen Bordmonitor in unterschiedlichen Ansichten zu sehen.
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Verfügbarkeit und Preis
Der Vorverkauf des Audi A6 Avant startete im Juni 2011. Der Grundpreis beträgt 45.370 Euro für den2.0 TDI mit 177 PS und Handschaltung.
Diashow von der Weltpremiere des neuen A6 Avant: