E-Auto des US-Start-ups Faraday soll bereits in zwei Jahren marktreif sein.
Das erst vor 18 Monaten gegründete US-Unternehmen Faraday, das eine "vollständig neue Mobilität" verspricht, hat zur Consumer Electronics Show ( CES ) in Las Vegas einen ersten Prototypen vorgestellt: den 1.000 PS starken FFZERO1, eine Mischung aus Rennauto und Batmobil. Ein serientaugliches Elektrofahrzeug, das deutlich ziviler aussehen wird als dieser flache Einsitzer, soll schon in zwei Jahren marktreif sein, wie Entwicklungschef Nick Sampson bei der Präsentation sagte. "Wir sind sehr schnell." Faraday werde mehr wie eine Technologiefirma geführt, nicht wie ein Autounternehmen. Wie viel das Auto kosten wird, wollte er jedoch nicht verraten. Der auserkorene Gegner steht jedoch bereits fest: Tesla .
Extrem flexible Plattform
Faraday Futures mit Sitz im Süden Kaliforniens hat nach eigenen Angaben bereits 750 Beschäftigte, darunter ehemalige Ingenieure und Angestellte von Tesla und BMW
, Apple und Google oder Boeing und SpaceX. Sampson etwa arbeitete vorher bei Jaguar und Tesla. Das für 2018 angekündigte Serienmodell soll auf einer äußerst flexiblen Plattform stehen, auf der nahezu alle bekannten Fahrzeugvarianten verwirklicht werden können sollen - vom Kleinwagen über SUVs bis hin zur repräsentativen Limousine. Lediglich die Achsen-Elemente, in denen auch die Elektromotoren sitzen, sind bei allen Versionen identisch. Maximal kommen vier E-Motoren zum Einsatz, was die Faraday-Modelle zu Allradlern macht, bei denen jedes angetriebene Rad einzeln angesteuert werden kann. In der Bodengruppe sitzen die Akkus, deren Größe ebenfalls vom Fahrzeugtyp abhängt.
Totale Vernetzung
Darüber hinaus hat sich das Start-up die totale Vernetzung seiner Fahrzeuge ganz groß auf die Fahnenstange geschrieben. So verfügt bereits der FFZERO1 über weiteichende Konnektivitätslösungen und ist für das automatisierte Fahren ausgelegt. Konkret haben die Ingenieure den Prototyp mit einer Drive-by-Wire-Technologie ausgestattet (Gas, Bremse, Lenkung etc. funktioniert rein elektronisch ohne zwischengeschaltete mechanische Bauteile). Darüber hinaus sind natürlich auch Internetanschluss und Augmented-Reality-Funktionen mit an Bord.
Chinesischer Partner
Am Rand der CES, die am 6. Jänner beginnt, bestätigte das Unternehmen auch, dass zu seinen Geldgebern der chinesische Milliardär Jia Yueting gehört, der Chef des populären chinesischen Videodienstes LeTV. Faraday und LeTV hätten eine strategische Partnerschaft geschlossen und wollten bei der Produktion zusammenarbeiten, bei der On-Board-Unterhaltung oder dem autonomen Fahren, hieß es auf der Messe.
Völlig neues Werk
Faraday hatte schon im Dezember auf sich aufmerksam gemacht und verkündet, ein Werk im Wert von einer Milliarde Dollar (920 Mio. Euro) in der Wüste von Nevada zu bauen. Damit werde "in den kommenden Wochen begonnen", sagte Nick Sampson am Montag. Dort sollen 4.500 Arbeitsplätze entstehen und möglicherweise tausende weitere Stellen bei Zulieferern. Faraday sucht dafür "passionierte Schöpfer und fleißige Visionäre für neue Konzepte". Die kalifornische Firma ist nach dem englischen Naturforscher Michael Faraday benannt, dem Entdecker der elektromagnetischen Induktion.
>>>Nachlesen: Porsche baut den "Tesla-Killer"
>>>Nachlesen: Tesla schlägt ganze Sportwagen-Elite