Genf 2010: Neuer Familienfreund
Weltpremiere des VW Sharan in Genf
02.03.2010Volkswagen zeigt in Genf den lange erwarteten Nachfolger für den Sharan. Der Sharan II verfügt über hintere Schiebetüren und soll äußerst sparsam sein.
Am Ende konnte man mit dem VW Sharan schon fast Mitleid haben. Denn gegen die starke und flexible Konkurrenz (Ford Galaxy, etc.) mit den praktischen versenkbaren Rücksitzen, hatte er zum Schluss schon ziemlich das Nachsehen. Kein Wunder - wurde er doch seit rund 14 Jahren ohne gravierende Änderungen (bis auf ein auffälligeres Facelift) gebaut. Doch nun wird alles anders und zugleich besser.
Design/Konzept
Optisch fügt sich der Van gelungen in die derzeitigie VW-Designlinie ein. An der Front dominieren horizontale Linien (Lufteinlass, Grill und Scheinwerfer) und LED-Tagfahrleuchten, die wir bereits vom Golf, Polo und neuem Touareg kennen. Die Seitenlinie und das Heck wirken sehr konservativ und unspektakulär, doch genau das wollen die Kunden, welche sich für ein solches Auto entscheiden. Für diese stehen die praktischen Werte im Vordergrund. Deshalb verfügt der neue Sharan über eine weit nach unten reichende Heckklappe (niedrige Ladekante) und bekommt endlich auch die sehr beliebten Schiebetüren. Durch sie wird das Ein- und Aussteigen in engen Parklücken deutlich vereinfacht und auch Kindersitze lassen sich so in der zweiten Reihe einfacher montieren. Im Innenraum gibt es wie beim Vorgänger bis zu sieben Sitze, welche mit dem Sitzkonzept EasyFold äußerst flexibel und einfach zu bedienen sein sollen. Raum gibt es in Hülle und Fülle, selbst auf den Plätzen 6 und 7 sollen Erwachsene bequem sitzen können. Die drei Sitze der zweiten Reihe kann man einzeln in der Länge verstellen. Wenn man alle Rücksitze im Boden versenkt, tut sich eine riesige Ladehöhle auf, welche selbst vor Umzügen nicht zurück schreckt. (Fünfsitzer: Bis zur Höhe der Fensterkante beladen, beträgt das Stauvolumen in diesem Fall 711 Liter. Dank einer Netztrennwand kann der Sharan dachhoch beladen werden. Das Stauvolumen wächst dabei auf 1.167 Liter. Maximal passen 2.297 Liter in den Kofferraum).
Anteil am besseren Raumgefühl haben die gewachsenen Abmessungen. Mit 4,85 Metern ist der Neue 22 Zentimeter länger geworden. Parallel wuchs die Breite um 9,2 Zentimeter auf nun 1,9 Meter. Die Höhe wurde leicht (minus 1,2 cm) auf 1,72 Metern reduziert.
Fahrverhalten
Auch bei den Fahreigenschaften soll der Van enorm zugelegt haben. Erstmals nützt er die Plattform des aktuellen Passats, was für hervorragendes Handling sorgen soll. Des Weiteren erbt er auch die elektronische Parkbremse vom Mittelklasse-Bruder. Optional gibt es sogar einen Parkassistenten, der den Wagen selbstständig in die Lücke lenkt. Außerdem stehen optional zahlreiche Ausstattungsfeatures zur Verfügung.
Innenraum
Modernste Entertainmentsysteme, ein riesiges, elektrisch bedienbares Panorama-Schiebedach (300 Prozent größere Öffnung als bei einem konventionellen Schiebedach), eine leistungsstarke 3-Zonen-Klimaanlage, Keyless-Access (schlüsselloser Zugang), sowie Xenon-Sheinwerfer mit Kurvenlicht sind zu haben. Bereits die Grundversion des in den Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline lieferbaren Sharan wird mit Features wie halbautomatischer Klimaanlage (Climatic) und Radio-CD-System (RCD 310) ausgeliefert. Als einzigen Van seiner Klasse wird es zudem auch den neuen wieder mit Allradantrieb geben (Sharan 2.0 TDI 4Motion mit 140 PS).
Im Cockpit ist der Fortschritt genauso deutlich zu spüren, wie beim Außendesign und Raumkonzept. Die klsassischen VW-Instrumente wirken sehr gelungen. Das Design lockert aufgrund der geschwungenen Linien die Atmosphäre etwas auf. Der Schalthebel und das Display für die optionalen Navigationssysteme sind weit oben angeordnet. Zahlreiche Chromeinlagen und ein Dreispeichenlenkrad runden den gelungenen Gesamteindruck ab.
Motoren
Die vier direkteinspritzenden Turbobenzin- (TSI) und Turbodiesel-Motoren (TDI) des Sharan wurden um bis zu 21 Prozent sparsamer. 150 PS und 200 PS leisten die zwei TSI; 140 PS und 170 PS entwickeln die TDI. Bis zu einer Leistung von 170 PS kommen serienmäßig ein Start-Stop-System und die Rekuperation (Rückgewinnung kinetischer Energie, die in der Batterie zwischengespeichert wird) zum Einsatz. Mit 5,3 Litern Durchschnittsverbrauch (analog 145 g/km CO2) setzt der 194 km/h schnelle Sharan 2.0 TDI in der 140-PS-Version im Segment eine neue Bestmarke. So ergibt sich mit dem 70 Liter Tank eine theoretische Reichweite von 1.273 Kilometer. Beide TDI sind zudem mit einem SCR-Katalysator (SCR = selective catalytic reduction) ausgestattet, der speziell Stickoxyde (NOx) eliminiert. Erstmals wird es alle (Euro-5)-Motoren in Verbindung mit den Doppelkupplungsgetrieben (DSG) geben. Im Falle des 200-PS-TSI ist das DSG sogar serienmäßig an Bord.
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