Genf 2010: Schicker Schwede
Der neue Volvo S60 auf dem Genfer Salon
11.02.2010
Für Volvo ist der S60 ein ganz wichtiges Modell. Wer in Europa ein Auto mit einem gewissen Markenimage fahren will, sich aber kein Modell der etablierten deutschen Konkurrenz (Audi A4, BMW 3er, Mercedes C-Klasse) zulegen will, entscheidet sich häufig für einen Volvo.
Design
Da der S60 aber mittlerweile schon ziemlich lange auf dem Markt ist, wird es höchste Zeit für eine Neuauflage. Und optisch kann der neue auf Anhieb überzeugen. Mit seinem flachen, stark nach hinten abfallenden Dach wirkt er eher wie ein viertüriges Coupé als eine biedere Stufenhecklimousine. Die Frontpartie trägt das aktuelle Familiendesign zur Schau. Dieses wurde mit dem Kompakt-SUV eingeführt und ziert dank zahlreicher Facelifts mittlerweile nahezu die gesamte Modellpalette. In der Seitenansicht überzeugen vor allem die Proportionen. Der lange Radstand sorgt für sehr kurze Karosserieüberhänge und trägt somit massiv zum sportlichen Auftritt bei. Am Heck gibt es die Volvo-typischen ausgeprägten Schultern, welche auch das Layout der Rückleuchten prägen.
Innenraum
Im Cockpit hält nun auch im S60 die schicke, schwebende Mittelkonsole Einzug. Die Instrumente sind vorbildlich ablesbar und die Schalter geben keinerlei Bedienrätsel auf. Außerdem wirken die Materialien auf den ersten Blick ziemlich hochwertig. Auf Wunsch gibt es Leder in verschiedenen Farben, verschiedene Navigationssysteme und Highend-Soundanlagen. Klimaautomatik, Radio und E-Fensterheber zählen u. a. zur üppigen Serienausstattung. Im Fond können sich die Passagiere um drei Zentimeter mehr Kniefreiheit freuen.
Innovative Sicherheitsausstattung
Volvo steht traditionell für Sicherheit und vor allem in Amerika gelten die Schwedenmobile zu den sichersten am Markt. So verwundert es auch nicht, dass der S60 als weltweit erstes Auto mit einem Kollisions-Warnsystem inklusive Fußgängererkennung und automatischer Notbremsfunktion. Es erkennt Fußgänger, die plötzlich die Straße queren und soll Kollisionen bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h automatisch (ohne menschliche Schrecksekunde) verhindern. Laut Hersteller ist der S60 ebenfalls die erste Limousine, welche mit der sogenannten Advanced Stability Control ausgestattet ist. Ein neuer Neigungswinkel-Sensor soll die Gefahr des Ausbrechens sehr früh zu erkennen und dank ESP-Eingriff zu vermeiden. Ansonsten erfüllt die Sicherheitsausstattung alle erdenklichen Ansprüche.
Motoren
Benzin
Bei den Benzinern spielt sich zum Marktstart im Juni nichts unter 200 PS ab. Vorerst markiert der 203 PS starke Vierzylinder mit Turbo und Direkteinspritzung (kommt auch in den überarbeiteten Ford Modellen Galaxy, S-Max, etc. zum Einsatz) das Einstiegsaggregat. Mit diesem Motor will Volvo den Audi und VW Modellen mit dem 211 PS starken 2.0 TFSI Konkurrenz machen. Stärkster Motor wird ein neuer Dreiliter-Turbo mit 304 PS und 440 Nm Drehmoment. Ihn gibt es nur in Verbindung mit Allradantrieb und Sechsgangautomatik. Einige Monate später wird Volvo noch einen 180 PS (1,6l) Motor und ein 240 PS starkes Aggregat nachreichen.
Diesel
Bei den Dieseln geht es bodenständiger zu. Hier gibt es von Start weg das bewusst auf Sparsamkeit getrimmte Modell DRIVe. Sein 1,6 Liter Diesel leistet 115 PS und soll nur 4,3 Liter auf 100 km konsumieren. Darüber rangiert der bekannte Fünfzylinder mit 163 PS und 400 Nm Drehmoment, der den S60 in 9,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Laut Volvo soll sich dieser mit 5,2 Liter auf 100 km zufrieden geben. Und auch das Top-Modell mit dem 205 PS starken Fünfzylinder (420 Nm) soll nur 5,9 Liter verbrauchen (0 auf 100 in 7,8 Sekunden).
Die Preise stehen noch nicht fest, sollten gegenüber dem bisherigen S60 aber nicht allzu sehr zulegen.