Genf 2010: Schnell und sparsam

Ferrari und Lamborghini in Genf

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Die italienischen Erzrivalen verfolgen in Genf unterschiedliche Strategien. Lamborghini zeigt den kompromisslosen Gallardo LP570-4 Superleggera und Ferrari einen um 30 Prozent sparsameren F599 GTB Fiorano.

Außer der ähnlichen Farbe haben diese beiden Supersportwagen nicht viel gemeinsam. Lamborghini stellt mit dem Gallardo LP570-4 Superleggera ein kompromissloses Sportgerät mit Straßenzulassung auf die Räder und Ferrari rückt bei seinem Flaggschiff F599 GTB den Ökogedanken etwas in den Vordergrund.


Ferrari und Lamborghini in Genf
© oe24

Bild: APA

Superleggera bedeutet eigentlich nichts anderes wie "superleicht", und diesem Anspruch wird der neue Top-Gallardo mehr als gerecht. So legten die Ingenieure genau dort Hand an, wo noch Gewicht eingespart werden konnte. So bestehen die Scheiben aus Polycarbonat anstatt von Glas. Schweller, Heckspoiler, Diffusor und die Motorhaube bestehen aus Kohlefaser, welches auch im Innenraum zum Einsatz kommt. Die neuen 19 Zoll Felgen wiegen insgesamt rund 13 kg weniger als die Standard-Alus.  Insgesamt speckte das Leichtgewicht gegenüber dem LP560-4 über 70 kg ab. Bei der Leistung legte der bärenstarke 5,2 l V10 etwas zu. Eine neue Motorelektronik holt nun 570 PS (+10 PS) und ein Drehmoment von 540 Nm aus dem Kraftwerk.

Fahrleistungen wie ein Rennwagen
Alle diese Maßnahmen führen zu mehr als beeindruckenden Fahrleistungen. Aus dem Stand katapultiert sich dieser allradgetriebene Gallardo in 3,4 Sekunden auf Landstraßentempo, die 200 km/h Marke knackt er nach unglaublichen 10,2 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 325 km/h. Damit der Wagen dennoch beherrschbar bleibt wurde die Aerodynamik maßgeblich verändert. So sorgt die neue, spitze Front für optimalen Abtrieb uns dafür, dass die Bremsen ausreichen gekühlt werden. Auch die neuen Schweller und der Heckspoiler sorgen für besseren Halt. Wie viel der Superleggera mehr kosten wird, als ein Standard-Gallardo wollte Lamborghini noch nicht verraten. Alle die ihn sich leisten können und wollen, werden aber mit Sicherheit eine Menge Spaß damit haben.


Ferrari: Formel 1 Technik für Umweltbewusste

Ferrari und Lamborghini in Genf
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Ferrari will gegen das Sündenbock-Image als Ressourcenverschwender ankämpfen. Obwohl Ferrari eine der modernsten Fabriken (versorgt sich selbst aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind mit Strom, viele Grünanlagen und Pflanzen) hat und im Vergleich mit Massenherstellern wie VW und Co. einen verschwindend geringen Anteil am CO2-Ausstoß hat, gelten die Renner aus Maranello als Spritfresser und Umweltzerstörer.

Mit dem F599 GTB Fiorano HY-Kers wollen die Italiener einen Umschwung schaffen. Wie die Formel 1 Autos aus der letzten Saison, wird der Benzinmotor vom KERS (Kinetic Energy Recovery System) durch einen elektrischen Schub unterstützt. Bei jedem Bremsvorgang speichert das System die Energie, wandelt sie über einen Generator in Strom um und speichert diesen in Akkus ab. Beim Beschleunigen und Anfahren wird die Energie freigesetzt und der Benzinmotor (hier der bekannte V12 mit 620 PS) verbraucht deutlich weniger Sprit. Beim F599 GTB soll der Verbrauch dank KERS von 21 auf rund 14 Liter sinken, was eine Reduktion von über einem Drittel wäre. Den notwendigen Elektromotor, der übrigens nicht mehr als 40 kg wiegen soll, hat Ferrari an das Doppelkupplungsgetriebe angeflanscht. Weil die Akkus gekonnt im Unterboden untergebracht wurden, soll auch das Handling nicht unter dem Zusatzgewicht leiden. Derzeit entwickelt Ferrari das KERS-System für einen zukünftigen Serieneinsatz weiter. Da es am Getriebe und nicht am Motor sitzt, kann es auch problemlos an die 8-Zylindermotoren gekoppelt werden. Die Entwicklung dürfte aber noch einige Jahre dauern.

Serienreif ist hingegen die neue Start-Stopp-Automatik, welche ab sofort beim Coupé-Cabriolet California zum Einsatz kommt. Laut Ferrari reduziert sich der Verbrauch des 460 PS starken Boliden damit um 6 Prozent. Der CO2-Ausstoß soll von 307 auf 280 Gramm sinken.

Bilder: (c) APA
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