Neue Panne

GM schickte Rückruf-Briefe an Unfall-Opfer

04.06.2014

Rückruf-Benachrichtigungen auch an Angehörige der 13 Todesopfer versendet.

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© Reuters
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General Motors (GM) ist im Zusammenhang mit dem Skandal um fehlerhafte Zündschlösser eine weitere Panne unterlaufen. Der US-Autobauer versandte Rückruf-Benachrichtigungen auch an Angehörige der 13 Todesopfer. GM entschuldigte sich am Dienstag dafür. "Wir bitten die Familien, die eine Rückrufinformation erhalten haben, um Verzeihung", sagte GM-Sprecher Greg Martin.

Mehrere Familien hatten sich beschwert, dass GM sie aufgefordert hatte, ihre Fahrzeuge in die Werkstätten zu bringen. Die Familie eines 16-jährigen Mädchens, das 2005 bei einem Unfall mit einem Chevrolet Cobalt ums Leben kam, wurde nach eigenen Angaben vergangene Woche gleich zweimal aufgefordert, das defekte Zündschloss und die Servolenkung reparieren zu lassen. Der Wagen hatte bei dem Aufprall gegen einen Baum jedoch Totalschaden erlitten. Dies hätte GM nach Ansicht der Mutter anhand der Seriennummer jedoch leicht herausfinden können.

Deutlich mehr Tote?
General Motors hatte im Februar rund 2,6 Millionen Autos wegen der fehlerhaften Zündschlösser in die Werkstätten zurückgerufen. Nach Angaben des Autobauers soll der Defekt zu 13 Todesfällen geführt haben. Die US-Verkehrsaufsicht geht jedoch von einer höheren Zahl aus. Verbraucherschützer sprechen seit Monaten von bis zu 300 Todesopfern in Folge des Zündschloss-Defekts, bei dem sich Motor und elektrische Systeme wie Airbags auch bei hohem Tempo unvermittelt abschalten.

Mehrere US-Behörden ermitteln deshalb gegen GM. Für Empörung sorgt vor allem die Frage, warum der Autobauer mit dem Rückruf bis Anfang 2014 wartete, obwohl die Probleme seit mehr als zehn Jahren bekannt waren und mit geringen Zusatzkosten hätten beseitigt werden können. GM-Chefin Marry Barra ist seit ihrem Amtsantritt im Jänner vor allem damit beschäftigt, die Pannenserie aufzuklären, sich für Fehler zu entschuldigen und GM zur Bewältigung der Krise neu aufzustellen. GM geht einem Bericht der "New York Times" zufolge zunehmend davon aus, dass Barra bei einer internen Untersuchung von Fehlverhalten freigesprochen wird.

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