"Was für ein Blödsinn"

GTI-Treffen: Ärger der Fans hält an

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Kein Ansturm auf Vortreffen; Temposchwellen als Gesprächsthema Nummer 1.

Im Schritttempo hoppeln die aufwendig getunten Boliden an der Tankstelle im Veldener Ortsteil Selpritsch vorbei. Die gelbschwarzen Temposchwellen, die hier in den Asphalt geschraubt wurden ( wir berichteten ), erfüllen ihren Zweck - zufrieden damit ist aber kaum jemand. Ein Lokalaugenschein am GTI-Vortreffen, das heuer noch nicht so richtig in die Gänge gekommen ist.

Von 4. bis 7. Mai soll in Reifnitz am Wörthersee so richtig der Bär steppen. Dort findet das 35. GTI-Treffen statt und der Golf GTI feiert heuer seinen 40. Geburtstag. Doch noch ist der Ort im Winterschlaf - und sollte sich derzeit ein GTI in den Ort verirren, dann ist er wohl auf Durchreise. Zum Beispiel nach Selpritsch. Dort ging es in den vergangenen Jahren in den Wochen vor dem GTI-Treffen hoch her. Von nächtlichen Autorennen war die Rede, von bis zum Anschlag aufgedrehten Soundanlagen und Motorgeräuschen, die den Anrainern den Schlaf rauben. Weshalb heuer erstmals die Temposchwellen zum Einsatz kommen.

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"Eine Zumutung"
"Was für ein Blödsinn", empört sich Christoph, der seinen blitzblank polierten GTI am Tankstellenparkplatz abgestellt hat. Für den Steirer ist es schon das 13. Treffen, aber das erste, das mit einem Stimmungsdämpfer beginnt. "Die Schwellen sind nicht nur für tiefer gelegte Autos eine Zumutung, sondern für alle, die hier durchfahren. Und wenn danach jemand beschleunigt, ist es trotzdem laut." Er deutet auf die drei Polizisten, die gegenüber der Tankstelle stehen. "Wenn die Polizei hier ständig präsent wäre, würde es überhaupt keine Probleme geben. Und wenn die schon in den Vorjahren öfter hier gewesen wären, hätte man sich das Theater heuer sparen können."

YouTube-Video zeigt, wie stark die Temposchwellen den Verkehr einbremsen:

Dass nicht nur GTI-Fahrer mit den Temposchwellen unzufrieden sind, bestätigt auch Sigrid Krall. Die Verkäuferin in einem Modegeschäft in Selpritsch ist sauer. "Jeden Tag muss ich selber zwei Mal mit meinem Auto über die Schwellen fahren. Und einige der Kunden haben sich bereits beschwert, ein paar haben sogar gesagt, dass sie das nächste Mal woanders einkaufen werden." Ähnliches gilt für die GTI-Gemeinde. "Voriges Jahr war hier aber mehr los", heißt es von einer Gruppe belgischer Autofans am Tankstellenparkplatz.

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"Turbokurve" als neuer Hotspot
Das kann man von der "Turbokurve" nicht behaupten. In der von den Autofans so getauften Kurve mit großzügigem Parkplatz am Faaker See wird die PS-starke Gemeinschaft herzlich willkommen geheißen. Hier sind deutlich mehr getunte Fahrzeuge abgestellt, als am Wörthersee. Ihre Besitzer kommen aus Deutschland, der Steiermark, Oberösterreich und der Schweiz. Die Atmosphäre ist entspannt, die meisten Lenker der VWs und Audis sitzen in Campingstühlen neben ihren Prunkstücken. Nur der Gummiabrieb auf dem Asphalt weist darauf hin, dass es hier auch einmal lauter zur Sache geht - zumindest dann, wenn die Securitys Augen und Ohren woanders haben.

GTI-Treffen: Ärger der Fans hält an
© APA/PETER LINDNER
Bild: (c) APA/PETER LINDNER

Erst einmal gemütlich gehen es auch Lucas, Katharina, Philipp und Chris an - die vier sind aus Esslingen bei Stuttgart angereist. Sie finden es in Kärnten schön - aber protestieren auch ungefragt gegen die Temposchwellen. So wie es aussieht, bewirken die verkehrsberuhigenden Maßnahmen eine Verlagerung des Vortreffens an den Faaker See. Denn auch vor einer Tankstelle in der Nähe des Keutschacher Sees, die bei GTI-Fans berühmt ist, herrschte zum Zeitpunkt des Lokalaugenscheins gähnende Leere. Hier wurden Betonleitwände aufgestellt, um das Wildparken abzustellen. Tuner anlocken dürfte hier wohl nur die Start-Ziel-Linie, die man vor der Tankstelle auf die Straße gepinselt hat - zumindest lassen auch hier die Bremsspuren darauf schließen.

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