Günstige Stromer auf der IAA

E-Autos aus China greifen in Europa an

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Die ersten Elektro-SUVs aus dem Reich der Mitte stehen bereits in den Startlöchern.

Die stolze deutsche Autoindustrie musste sich schon an  Tesla  aus den USA als neuen Konkurrenten gewöhnen - mit dem erhofften E-Autoboom treten jetzt auch Anbieter aus China auf den Plan. Die Zahl der Aussteller von dort stieg auf der IAA in Frankfurt (Publikumstage 12. bis 22. September 2019) gegen den Trend weiter. Fast 80 Hersteller und Zulieferer aus China nutzen die Autoschau, um Kunden zu umgarnen.

E-Autos aus China greifen in Europa an
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E-SUV Aiways U5 wiegt nur 1,7 Tonnen und schafft 500 km.

Byton, Great Wall (Wey), Aiways und Chery

Den deutschen Premiumherstellern  AudiBMW  und  Mercedes  will etwa Byton auf den Pelz rücken - nicht nur in China, sondern auch in Europa. "Europa ist superwichtig für uns", sagt Daniel Kirchert, Chef des Startups aus Nanjing und ehemals Manager bei BMW. "Es gibt eine massive Aufbruchstimmung zum Thema Elektromobilität in Europa - nicht nur von den Herstellern und den Regierungen, sondern auch von den Kunden." Great Wall, Aiways und Chery sind weitere Namen, die bei Autokäufern hier zum Begriff werden wollen.

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Bytons M-Byte zielt genau auf EQC, I-Pace, e-tron und Model X ab, kostet aber nur die Hälfte.

M-Byte zum Kampfpreis

E-Autobauer aus China hätten in der Tat gute Chancen, sagt Christoph Stürmer, Autoexperte des Beratungsunternehmens PwC. "Das Einfallstor sind die niedrigen Fahrzeugpreise." Die Europäer versuchten, viel Geld für ihre Elektrofahrzeuge zu nehmen, um ihre hohen Entwicklungs- und Umstellungskosten zu finanzieren. So will Byton ab 2021 das SUV  M-Byte  - mit Display über die gesamte Breite der Cockpitkonsole ein Smartphone auf Rädern - auf den Markt bringen. Zum Einstiegspreis von 45.000 Euro (ohne Steuern). Konkurrenten wie Mercedes EQC, Audi e-tron, Jaguar I-Pace oder Telsa Model X kosten alle zwischen 75.000 Euro und 92.000 Euro in der Grundausstattung.

>>>Nachlesen:  Byton greift Model X, e-tron, EQC & iPace an

Kunden hätten (noch) Zweifel an Qualität

PwC-Analyst Stürmer erwartet, dass es die chinesischen Marken trotzdem nicht leicht haben werden. "Es herrscht große Unsicherheit über die Technologie und die Qualität der Fahrzeuge." Der Byton-Chef begegnet solchen Bedenken mit dem Verweis auf den erklecklichen Anteil deutscher Ingenieurskunst am M-Byte, dessen Entwicklung und Design aus Deutschland stammt, der aber in China in einer nagelneuen Fabrik hergestellt wird - mit viel Zuliefertechnik von deutschen Traditionsunternehmen wie dem Lackieranlagenbauer Dürr. "Wir haben einen deutlichen Anteil deutscher DNA in unserem Team und im Fahrzeug", sagt Kirchert. Bei Sicherheit und Qualität sei Byton auf Augenhöhe mit den deutschen Konkurrenten. Rund 20.000 Kunden aus Europa hätten mittlerweile einen M-Byte unverbindlich reserviert.

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Great Wall-Tochter Wey zeigt in Frankfurt das Elektro-SUV Wey S.

Chinesische Hersteller planen Produktion in Europa

Während Byton auf China-Importe setzt, kann sich der SUV- und Pickup-Hersteller  Great Wall  aus dem Nordosten Chinas eine Produktion in Europa vorstellen. Ebenfalls 2021 sollen die ersten SUV der Luxus-Tochter  Wey  zu den Kunden rollen (wir berichteten), zunächst noch gebaut in China. "Sobald wir mehr als 50.000 Einheiten in der EU verkaufen, werden wir darüber nachdenken, dort eine Fabrik zu bauen", sagt Great-Wall-Chef Wei Jianjun. Der Konzern hatte zuletzt in Österreich massiv investiert. Im Juni eröffneten die Chinesen ein Werk in Russland, wo das SUV Haval F7 vom Band laufen wird. Bis zum Jahr 2020 will Great Wall die Produktionskapazität dort auf 150.000 Autos im Jahr fast verdoppeln.

>>>Nachlesen:  China-Autoriese greift in Österreich an

Volvo-Mutter will Marke "Lynk" nach Europa bringen

Chinas E-Auto-Marktführer Geely, zugleich Großaktionär von Daimler, könnte bei seiner schwedischen Tochter Volvo in Schweden oder Belgien produzieren und hat ein eigenes Werk in Weißrussland. Geely plant nach Medienberichten, seine Marke  Lynk  auf Basis einer gemeinsamen technischen Plattform mit Volvo-Elektroautomarke " Polestar " in Europa 2020 einzuführen.

>>>Nachlesen:  Polestar 2: Günstiger Model-3-Gegner von Volvo

>>>Nachlesen:  Edles China-SUV will Weltmarkt erobern

>>>Nachlesen:  Die wichtigsten Neuheiten der IAA 2019

Messerundgang IAA 2019

Mit dem ID.3 will VW den Elektro-Massenmarkt erobern. Der 4,26 Meter lange Stromer ist das erste Auto, das den neuen Elektrobaukasen (MEB) des Konzerns nutzt. Der E-Motor im Heck leistet 150....

...oder 204 PS. Die Reichweiten liegen je nach Batteriegröße bei 330, 420 oder 550 Kilometer. Den Einstiegspreis gibt VW mit rund 30.000 Euro an. Die Produktion startet noch heuer, Marktstart Mitte 2020.

Opel hält da mit dem brandneuen Corsa e dagegen. Hier gibt es 136 Elektro-PS und rund 330 km Reichweite ab exakt 29.999 Euro. Der neue...

...Mini Cooper SE wirft 184 Elektro-PS und eine Reichweite von rund 250 km in die Waagschale. Preis ab 32.950 Euro. Noch kürzer...

und teurer ist der Honda e. Die Reichweite geben die Japaner mit 220 km an. Bei der Leistung des E-Motors stehen 136 oder 154 PS zur Wahl. Einstiegspreis: 34.990 Euro. Bei der...

...Daimler-Tochter Smart gibt es nur noch Elektroautos. Fortwo und Forfour EQ erhalten ein umfangreiches Facelift. Die Motorleistung bleibt mit 82 PS unverändert. Die Reichweite beträgt City-taugliche 160 km. Der Einstiegspreis des neuen Modelljahrs wird bei etwa 23.000 Euro liegen.

Hyundai setzt beim völlig neuen i10 hingegen auf konventionelle Benziner. Der nicht einmal 3,70 Meter lange Kleinstwagen ist voll vernetzt und bietet sogar Luxus-Extras.

Porsche stellt mit dem Taycan sein erstes reines Elektroauto vor. Die Sportlimousine kommt zunächst als Turbo (680 PS) und Turbo S (761 PS) auf den Markt. Spitze 260 km/h, von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden und bis zu 450 km Reichweite. Preise ab 156.153 Euro bzw. ab 189.702 Euro.

Mit der Studie Vision EQS gibt Mercedes einen Ausblick auf sein kommendes Elektroflaggschiff. Das neue Top-Modell der EQ-Reihe leistet 350 kW und soll eine Reichweite von 700 km bieten. Serienversion wohl ab 2022.

Der Sián ist der schnellste Lamborghini aller Zeiten. Erstmals setzen die Italiener auf einen Hybridantrieb. Der V12-Sauger und der E-Motor bringen es auf 819 PS. Die auf 63 Stück limitierte Auflage ist bereits ausverkauft. Preis: 2 Millionen Euro - ohne Steuern!

Hyundai gibt mit dem Konzept 45 einen Ausblick auf das Design seiner kommenden Elektroautos. Diese setzen auf einen reduzierten Look mit großen Flächen.

Die Seat Sporttochter Cupra zeigt die Elektro-Studie Tavascan. Zwei E-Motoren sorgen für 306 PS und Allradantrieb. Die 77 kWh Batterie soll eine Reichweite von 450 km ermöglichen.

Seat selbst zeigt den Tarraco mit Plug-in-Hybrid. Der Benziner und der E-Motor leisten zusammen 245 PS. Die reine E-Reichweite liegt bei rund 50 km. Die Markteinführung erfolgt 2020.

Ford bringt den neuen Kuga im Frühjahr 2020 in den Handel. Den Tiguan-Gegner wird es erstmals in drei unterschiedlichen Hybrid-Varianten geben - darunter auch ein 225 PS starker Plug-in-Hybrid mit einer elektrischen Reichweite von 50 km.

Auch bei der zweiten Generation des Renault Captur wird es ab 2020 eine Plug-in-Hybrid-Version geben. Ab Ende 2019 steht das auf über 4,2 Meter gewachsene City-SUV mit konventionellen Motoren bei den Händlern.

Die selbe Zielgruppe hat Skoda mit dem Kamiq im Visier. In Frankfurt zeigt sich das kleine SUV in der neuen Top-Ausstattung Monte Carlo. Diese...

...gibt es nun auch für den Scala. Optische Erkennungsmerkmale sind bei beiden Fahrzeugen die schwarzen Anbauteile und Felgen.

Land Rover bringt nach drei Jahren Pause den Defender zurück. Bestellbar ist die Offroad-Ikone ab sofort. Los geht es ab 65.700 Euro. In den Handel kommt der G-Klasse- und Wrangler-Gegner im Frühjahr 2020.

BMW setzt beim nächsten 4er Coupé auf eine Riesen-Niere. Beim Concept 4 handelt es sich zwar noch um eine Studie, aber das neue Coupé auf 3er Basis wird fast 1:1 in Serie gehen.

Audi lässt beim neuen RS6 Avant und RS7 Sportback (Bild) die Muskeln spielen. Im Kombi und viertürigen Coupé bringt es der aus dem Lamborghini Urus bekannte V8 auf satte 600 PS. Optisch kommt auch die Studie...

...AI:TRAIL martialisch daher. Sie setzt aber auf einen Elektro-Antrieb. Trail - das englische Wort für „Pfad“ oder „Wanderweg" steht für das Erkunden der Natur. An Bord gibt es deshalb - im Gegensatz zu nahezu allen aktuellen anderen Studien - keinen großen Monitor für Serien-Streaming oder Videokonferenzen.

Mercedes schickt mit dem GLB einen großen Bruder des GLA ins Rennen. Mit 4,63 m Länge sortiert er sich genau zwischen VW Tiguan und Tiguan Allspace an. Auf Wunsch gibt es das neue Kompakt-SUV sogar mit sieben Sitzen. In einer...

...anderen Liga spielt das neue GLE Coupé. Der rund fünf Meter lange und deutlich über zwei Tonnen schwere Crossover geht zunächst mit zwei potenten Sechszylinder-Dieselmotoren an den Start. Nächstes Jahr folgt dann auch noch eine über 600 PS starke AMG-Variante. Diese wird mit rund 150.000 Euro zu Buche schlagen.

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