Akku soll schuld sein
Tödlicher Horror-Crash mit Tesla
15.05.2018
Aufprall könnte laut Feuerwehr Phänomen namens "thermal runaway" ausgelöst haben.
Das Feuer bei einem tödlichen Unfall mit einem Tesla
auf der A2 im Schweizer Tessin am vergangenen Donnerstag (10. Mai) könnte wegen einer Überhitzung der Batterie ausgelöst worden sein. Dies berichtete die Feuerwehr von Bellinzona in einer Mitteilung auf Facebook. Tesla untersucht den Vorfall.
[UPDATE: 15. Mai: 16:35 Uhr] - Tödlicher Tesla-Crash: Feuerwehr rudert zurück
Der 48-jährige Fahrer war mit seinem Wagen am Auffahrtsnachmittag vor dem Nordportal des Monte-Ceneri-Tunnels aus ungeklärten Gründen in eine Leitschiene gekracht. Danach überschlug sich das Elektroauto und ging in Flammen auf. Die Feuerwehr konnte den Lenker, einen Deutschen, nicht mehr retten.
Tesla will Ursache voll aufklären
Der heftige Aufprall beim Unfall habe möglicherweise beim Lithium-Ionen-Akku im Elektrowagen ein Phänomen namens "thermal runaway" ausgelöst, so die Feuerwehr. Dabei komme es zu einem plötzlichen und unaufhaltsamen Temperaturanstieg in der Batterie. Ein Sprecher von Tesla sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir sind zutiefst betrübt über diesen Unfall, und wir arbeiten daran, die Fakten zum Unfall zu ermitteln und bieten den lokalen Behörden unsere volle Zusammenarbeit an."
Kein Einzelfall
Der tödliche Unfall im Tessin ist einer von mehreren Unfällen in den vergangenen Tagen mit Tesla-Fahrzeugen. Bei Zwischenfällen mit Autos des US-Elektrounternehmens kam es in den vergangenen Jahren mehrfach zu Bränden. Auch in Tirol ist im Vorjahr ein Model S komplett ausgebrannt
. Zudem haben mehrere Unfälle in jüngster Zeit Zweifel an der Sicherheit des eingebauten Autopiloten
aufkommen lassen. Erst am Freitag rammte ein Tesla-Auto im US-Staat Utah einen Lastwagen. Laut Angaben der Polizei hatte die Fahrerin den Autopiloten eingeschaltet und blickte zum Unfallzeitpunkt auf ihr Handy.
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Kein Grund zur allgemeinen Panik
Insgesamt gelten Elektroautos (auch Tesla) jedoch als sehr sicher. Sie müssen genauso strenge Crashtestanforderungen erfüllen wie herkömmliche Fahrzeuge. Auch Autos mit Verbrennungsmotoren gehen nach einem Crash immer wieder in Flammen auf. Da spielen einfach viele Faktoren eine Rolle. Und beim Autopilot gibt Tesla vor dem Aktivieren den Hinweis, dass es sich nicht um ein autonomes Fahrassistenzsystem handelt und der Fahrer das Verkehrsgeschehen stets im Blick behalten muss. Viele Fahrer halten sich jedoch nicht daran.
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