Mit dem 1.600 PS starken Jesko Absolut will sich Koenigsegg die Speed-Krone holen.
Die Auseinandersetzung zwischen Bugatti und Koenigsegg geht in die nächste Runde. Nachdem die schwedische Supersportwagen-Schmiede mit dem Agera RS den Chiron bei der Disziplin 0-400-0-km/h entthront hat , soll nun der Angriff auf den Titel schnellstes Auto mit Straßenzulassung folgen. Den aktuellen Top-Speedrekord hält Bugatti mit dem Chiron Super Sport 300+ , der unglaubliche 490,484 km/h in den Asphalt brannte.
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1.600 PS und 1.500 Nm
Mit dem Jesko Absolut – eine leicht modifizierte Variante des normalen Jesko - will Koenigsegg nicht nur diesen Rekord brechen, sondern auch die magische Marke von 500 km/h knacken. Laut internen Berechnungen soll das Hypercar exakt 531 km/h (330 Meilen pro Stunde) schaffen. Normalerweise leistet der in Eigenregie entwickelte 5,0-Liter-Achtzylinder 1.280 PS. Doch das reicht nicht für den angepeilten Speed-Rekord. Mit Rennbenzin (E85) und erhöhtem Ladedruck (2,2 statt 1,7 bar) ist es den Schweden jedoch gelungen, die Leistung des Bi-Turbomotors auf 1.600 PS hochzuschrauben. Gleichzeitig steigt das maximale Drehmoment auf 1.500 Nm. Im Gegensatz zum allradgetriebenen Chiron verfügt der Jesko Absolut über reinen Hinterradantrieb. Das hat aber auch Vorteile. Denn der schwedische Supersportwagen bringt nur 1.290 Kilogramm auf die Waage und wiegt somit rund eine halbe Tonne weniger als der Bugatti.
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Unterschiede zum normalen Jesko
Die Kraft wird über ein 9-Gang-Getriebe, das bei voller Beschleunigung mehrere Gänge überspringen kann, übertragen. Noch wichtiger ist freilich die Aerodynamik. Laut Koenigsegg weist der Jesko Absolut einen für Sportwagen untypisch niedrigen cw-Wert von 0,278 auf. Der normale Jesko, der 1.320 kg auf die Waage bringt, setzt auf einen Monsterflügel, der bis zu 1,4 Tonnen Anpressdruck erzeugt. Das ist zwar ideal für die Rennstrecke, doch bei der High-Speed-Rekordjagd nicht gerade hilfreich. Deshalb verfügt der Jesko Absolut nur über zwei dezente Finnen, die das Auto bei hohen Geschwindigkeiten stabilisieren sollen. Gleiches gilt für die um neun Zentimeter verlängerte Karosserie (4,85 statt 4,76 Meter). Weitere Unterscheidungsmerkmale sind die geschlossenen Felgen an der Hinterachse und die fehlenden seitlichen Flips am vorderen Stoßfänger.
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Noch keine passende Strecke
Eigentlich ist Koenigsegg für die Rekordjagd startklar. Derzeit fehlt den Schweden aber noch die passende Teststrecke. Denn der Belag in Nevada, wo der 0-400-0-Rekord aufgestellt wurde, ist für eine Geschwindigkeit von 500 km/h zu holprig. Und das Chrion-Testgelände gehört der Bugatti-Mutter Volkswagen, die wohl kein allzu großes Interesse daran hat, dass Koenigsegg den eigenen Rekord bricht. Dieses Areal fällt somit flach. Dennoch ist Koenigsegg zuversichtlich, dass der Angriff auf die Speed-Krone noch 2020 über die Bühne gehen wird. Dann werden wir sehen, wie schnell der Jesko Absolut tatsächlich ist.
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