Toyota Mirai und Honda Clarity FC bekommen neuen Gegner.
Hyundai hat im Vorfeld der CES 2018 in Las Vegas (9. bis 12. Jänner) angekündigt, dass auf der großen Elektronikmesse die Serienversion des ix35 FCEV-Nachfolgers präsentiert und dort auch dessen Name verraten wird. Bisher geisterte das neue Brennstoffzellenauto auf diversen Messen unter der Bezeichnung FCEV herum. Doch damit ist nun Schluss. Der ökologische Newcomer hört auf den Namen Nexo und ist wie sein Vorgänger im boomenden SUV-Segment angesiedelt. Die beiden japanischen Hauptkonkurrenten Honda Clarity Full Cell und Toyota Mirai setzen hingegen auf die klassische Limousinenform.
Kurz tanken statt lange laden
Beim Antriebsstrang vertrauen alle drei Modelle auf den klassischen Brennstoffzellenantrieb, bei dem Wasserstoff direkt an Bord in elektrische Energie umgewandelt wird und so den Elektromotor antreibt. Aus dem Auspuff entweicht lediglich Wasser. Der große Vorteil gegenüber herkömmlichen Elektroautos, deren Batterie lange geladen werden muss, liegt darin, dass der Tankvorgang nicht länger als bei Benzinern oder Dieselautos dauert. Aktuell macht den Brennstoffzellenautos die Infrastruktur aber einen Strich durch die Rechnung. In Österreich gibt es gerade einmal eine handvoll Wasserstofftankstellen . Und auch in unseren Nachbarländern sieht die Verbreitung nicht viel besser aus.
800 (580) Kilometer Reichweite
Doch zurück zum Antrieb des Nexo. Sein Elektromotor entwickelt eine Leistung von 120 kW (163 PS) und bietet ein maximales Drehmoment von 395 Nm. So gerüstet, beschleunigt der Crossover in 9,5 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit wurde um 25 Prozent erhöht und erreicht nun fast 200 km/h. Viel wichtiger: Die Koreaner konnten die schon gute Reichweite des ix35 FCEV (594 km) noch einmal deutlich steigern. Im NEFZ kommt der Nexo auf stolze 800 Kilometer. Als realistischen Wert verspricht Hyundai noch immer ausreichende 580 Kilometer. Den genauen Tankinhalt wollte der Hersteller aber auch noch nicht verraten. Beim Vorgänger waren es 5,8 Kilogramm. Für den Kaltstart bei sehr niedrigen Temperaturen, zum Rekuperieren und zum Boosten hat der Nexo eine kleine Pufferbatterie an Bord. Laut Hyundai soll der Antriebsstrang im Temperaturbereich von -30 bis über +50 Grad Celsius problemlos funktionieren.
Crossover-Look
Das Brennstoffzellenauto ist konzeptionell erneut im Segment der SUV positioniert, ist aber ordentlich gewachsen (siehe Tabelle unten) und verfügt über eine neue Cockpitarchitektur. Optisch blickt der 4,67 m lange, 1,86 m breite und 1,63 m hohe Nexo freundlich in die Welt. Auffälligste Merkmale sind die extrem schmalen Scheinwerfer, die durch eine Chromspange verbunden sind, sowie die geschwungene Fensterlinie. Ausgestellte Radhäuser, Beplankungen, Dachreling und erhöhte Bodenfreiheit sind wiederum typische SUV-Merkmale. Das Heck wirkt vergleichsweise langweilig. Die etwas rundgelutschte Form mit den unscheinbaren Rückleuchten ist stark auf den asiatischen und amerikanischen Geschmack zugeschnitten.
Cockpit und Bedienung
Im Cockpit geht es zwar modern, aber keineswegs außergewöhnlich zu, was durchaus als Kompliment zu sehen ist. Hier findet sich jeder Autofahrer schnell zurecht. Highlights sind das volldigitale Kombiinstrument, der große Touchscreen sowie die breite, nach vorne hin stark ansteigende Mittelkonsole. Auf Letzterer sitzen auch jene Tasten, die den Gangwahlhebel ersetzen. Die Automatik wird also per Knopfdruck gesteuert. Radio und Klimaautomatik werden zum Glück über ausgelagerte, mechanische Tasten gesteuert und verstecken sich nicht in Untermenüs des Touchscreens. Viele Funktionen lassen sich auch am Lenkrad und mit Sprachsteuerung nutzen. Dazu gehören zusätzlich zu Radio, Telefon und Navigation beispielsweise das Schiebedach, die Klimaanlage und die Türschlösser. Der lange Radstand von 2,79 Meter soll einen großzügigen Innenraum ermöglichen.
Vergleich: Hyundai Nexo und ix35 FCEV (Vorgänger)
Assistenzsysteme
Zudem verspricht Hyundai neueste Assistenzsysteme, die unter dem Begriff Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) zusammengefasst sind. Dazu gehören der Toter-Winkel-Assistent (BVM) inklusive Weitwinkelkamera, der Spurhalte-Assistent (LFA), der Autobahnassistent (ermöglicht teilautonomes Fahren) und der automatische Einparkassistent (RSPA). Letzterer wird bei Bedarf über einen Knopf am Schlüssel bedient und kann so selbständig ein- und ausparken, auch ohne dass der Fahrer an Bord sitzt.
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Verfügbarkeit
Derzeit sind die Koreaner laut eigenen Angaben der einzige Hersteller, der alle wichtigen alternativen Antriebsarten in Serie anbietet: Hybrid, Plug-In, Elektro und Wasserstoff. Der Mirai und der Clarity FC werden in Österreich nicht zum Verkauf angeboten. Der Nexo soll im Sommer 2018 in den heimischen Handel kommen. Ein Preis wurde noch nicht genannt. Der ix35 FCEV kostete in Österreich rund 65.000 Euro.
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