Koreaner setzen bei dem großen Branchentrend auf ein eigenes System.
Ab Dezember 2016 könnten bereits die ersten selbstfahrenden Autos in Österreich unterwegs sein . Ein potenzieller Anwärter dafür wäre der nun im Rahmen der Los Angeles Auto Show (bis 27. November) vorgestellte Prototyp eines autonom fahrenden Ioniq. Die feinfühlige Sensorik soll autonomes Fahren auch im innerstädtischen Verkehr ermöglichen. Zudem soll die Technik Grundlage einer neuen Hyundai-Plattform für kostengünstige Sicherheitssysteme sein, von der in Zukunft natürlich auch die Tochtermarke Kia profitieren wird.
Perfekt getarntes Laser-LIDAR-System
Auf den ersten Blick ist der Ioniq "Autonomous Concept" nicht zu unterscheiden vom Serienmodell des Ioniq, der bereits mit Hybrid- oder reinem Elektroantrieb auf dem Markt ist (Diashow unten) und Mitte 2017 durch eine Plug-in-Hybrid-Variante ergänzt wird. Kernstück der Sensorik ist ein Laser-LIDAR-System, das beim Hyundai-Prototyp unauffällig in der Frontschürze untergebracht ist und den Bereich vor dem Fahrzeug in einem Winkel von 130 Grad überwacht. Ziel war es, ein autonomes Konzeptfahrzeug vorzustellen, das wie ein normales Serienmodell aussieht und nicht wie ein Forschungsmobil. Letzteres gilt etwa für den autonomen Ford Mondeo
, der auch auf eine solche LIDAR-Technik setzt.
Die Funktionalität der drei Laser-LIDAR-Einheiten bleibt davon jedoch unberührt. Sie sind in der Lage, die genaue Position von Personen oder Objekten in der Umgebung des selbstfahrenden Hyundai zu ermitteln. Zum Sensoriksystem gehören außerdem: Fernbereichs- und Mittelbereichsradar, die vor allem den Bereich weit vor dem Fahrzeug abdecken, Seiten-LIDAR-Sensoren für die Überwachung der Umgebung neben dem Ioniq sowie ei n Radarsystem am Heck. Darüber hinaus kommen drei Stereokameras zum Einsatz, die Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierungen und die Signalisation durch Ampeln auswerten sowie Fußgänger in unmittelbarer Nähe erkennen. Ein GPS ermittelt die exakte Position des Ioniq; diese wird mit hochauflösendem Kartenmaterial von Hyundai MnSoft abgeglichen, das genaue Daten über Fahrbahnbreite, Gefälle oder Steigungen, Kurvenradien und andere für die Fahrt wichtige Angaben liefert.
Nutzung vorhandener Systeme
Um die Technik des selbstfahrenden Ioniq so einfach wie möglich zu halten, wurden in das Konzeptfahrzeug bereits vorhandene Sensorik- und Assistenzsysteme integriert: das in der Serie eingesetzte Radar für den Abstandstempomaten zum Beispiel oder die Kameras, die den Spurhalteassistenten steuern. Auch die anderen schon heute im Markt verfügbaren Fahrerassistenzsysteme wie Fußgängererkennung oder Querverkehrswarnung hinten bietet der Ioniq Autonomous Concept. Dies garantiert dem Fahrer einen nahtlosen Übergang vom autonomen Fahren hin zu aktivem Fahren mit Unterstützung durch Assistenzsysteme.
Hyundai entwickelt ein eigenes Betriebssystem, um den Rechneraufwand für die Verarbeitung der Sensordaten und die Steuerung des Fahrzeugs so klein wie möglich zu halten. Darauf aufbauend will der Hersteller eine Low-Cost-Plattform für autonom fahrende Fahrzeuge einführen, die diese Technologie zu erschwinglichen Kosten für alle zukünftigen Modelle der Marke zur Verfügung stellt.
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Offizielle Erlaubnis für Testfahrten
Aktuell testet der koreanische Autobauer autonom fahrende Automobile am Forschungs- und Entwicklungszentrum in Namyang in Südkorea. Das Unternehmen hat seit Anfang des Jahres die Erlaubnis, seine autonomen Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen in städtischer Umgebung zu bewegen.
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Der 4,47 m lange, 1,82 m breite und 1,45 m hohe Ioniq (Hybrid) setzt auf eine aerodynamische Grundform. Am...
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...Heck verbessert eine durch den Spoiler unterteilte Scheibe den Luftstrom. Das dürfte die Sicht nach hinten zwar einschränken, da aber eine Rückfahrkamera zur Serienausstattung zählt, ist das kein allzu großes Problem.
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Das aufgeräumte Cockpit ist technisch auf Höhe der Zeit und wirkt auch optisch ansprechend.
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Die Systemleistung von Benzin- und Elektromotor ergibt 141 PS bei einem maximalen Drehmoment von 265 Nm.
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Beim Ioniq Electric setzt Hyundai auf eine geschlossenen Front. Der klassische Kühlergrill hat - wie mittlerweile auch bei Tesla - also ausgedient.
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Hinten gibt es statt den schwarzen Luftauslässen geschlossene graue Blenden.
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Der Elektromotor generiert ein maximales Drehmoment von 295 Nm und eine Höchstleistung von 120 PS. Hyundai gibt die Reichweite mit bis zu 280 km an.
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Die Aufladung von ca. 80 Prozent der Lithium-Ionen-Polymer-Batterie soll beim Ioniq EV nur rund 23 Minuten bei Benutzung einer 100 kW Schnellladestation betragen.
Quelle: set mit Material von dpp-AutoReporter/wpr