Mit dieser Studie zeigt der deutsche Autobauer einen der Publikumsmagneten.
Mercedes gibt auf der IAA in Frankfurt (Publikumstage vom 15. bis 25. September 2011) ordentlich Gas. So wurde neben den Weltpremieren der B-Klasse , der M-Klasse , des SLK 55 AMG und des SLS AMG Roadster ein weiteres Highlight präsentiert. Und beim Forschungsauto F125 dürfte es sich um einen der Publikumsmagneten der weltgrößten Automesse handeln. Die Studie soll nämlich schon jetzt zeigen, wie sich Reisen in der Premiumklasse der Zukunft anfühlt und welche alternativen Antriebe dann zur Verfügung stehen. Während die bisherigen Forschungsfahrzeuge der Marke (Beispiel: F800 Style ) etwa eine Fahrzeuggeneration – sieben bis acht Jahre - „vorausschauen“, geht der neueste Technologievisionär einen großen Schritt weiter: um mehr als zwei Generationen bis über das Jahr 2025 hinaus.
Design
Die glänzende Karosserie des Flügeltürers ist in Hybrid-Leichtbauweise gefertigt. Diese Bauweise soll gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. So wird einerseits das Gewicht dank Hightech-Materialien wie Carbon und faserverstärkten Kunststoff deutlich reduziert und andererseits die Crash-Sicherheit erhöht. Optisch wirkt der Viersitzer zwar futuristisch, doch nicht so ungewöhnlich wie manch andere Studien. Fließende Linien prägen die Seitenansicht. An der Front dominiert der große Grill, der den Mercedes-Stern einbettet. Hingucker sind natürlich die riesigen Flügeltüren. Im geschlossenen Zustand fallen sie hingegen kaum auf. Das Heck wirkt unaufgeregt aber nicht langweilig. Einige Details davon könnten schon bei den kommenden Generationen von E
- bzw. C-Klasse
neue Akzente setzen (siehe Diashow ganz oben).
Hauptmerkmale
Der F 125 soll demonstrieren, wie in Zukunft eine vollständig emissionsfreie Individualmobilität im Luxussegment ermöglicht werden kann. Dabei setzten die Forscher und Entwickler neben bewährten Konzepten zum Teil auch auf Technologien, die heute zwar noch nicht verfügbar sind, jedoch vielversprechende Ansätze zeigen und damit Chancen auf eine Umsetzung in künftigen Serienautomobilen haben. Die entscheidenden neuen Innovationsthemen sind:
- Eine Weiterentwicklung des Brennstoffzellenantriebs sowie die Kombination mit der Plug-in-Technologie.
-
Eine neue Tanktechnologie: der sogenannte
„Strukturintegrierte Wasserstoff Verbundspeicher“. - Leichtere und leistungsfähigere Stromspeicher, in diesem Fall auf Basis der Lithium-Schwefel Technologie.
Antrieb
Herzstück des Antriebs ist eine Weiterentwicklung des Brennstoffzellen-Antriebs, der seine Alltagstauglichkeit unter anderem beim erfolgreichen B-Klasse F-Cell World Drive
in diesem Jahr bewiesen hat (wir berichteten). Beim F125 sitzen die vier E-Motoren jeweils nah an der Radnabe. Als Dauerleistung stehen 170 kW (231 PS) und als Spitzenleistung 230 kW (313 PS) zur Verfügung. So gerüstet soll sich die Studie in 4,9 Sekunden auf 100 km/h katapultieren, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h. Der Verbrauch im Normzyklus liegt bei 0,79 Kilogramm Wasserstoff pro 100 Kilometer. Umgerechnet entspricht das in etwa 2,7 Liter Diesel auf 100 km. Rund 7,5 kg Wasserstoff kann der in die Bodengruppe integrierte Verbundspeicher aufnehmen. Damit ist eine Reichweite von rund 1.000 km möglich.
Technische Daten im Überblick
Sprach- und Gestensteuerung
Beim Komfort heißt das Stichwort der Zukunft "Natural Handing". Dabei handelt es sich um ein Bedien- und Anzeigekonzept, das den F 125 dank Touch-, Sprach- und Gestensteuerung zu einem Gesprächspartner machen soll. Das Fahrzeug soll also (ähnlich wie KITT) mit dem Fahrer interagieren können. So lassen sich etwa zahlreiche Elemente per Spracheingabe steuern. Auch die Flügeltüren lassen sich mittels Gestik öffnen und schließen. Dank der ständigen Verbindung mit der Cloud (Daten wie Musik, Fotos, Videos sind auf einem externen Server über das Internet abrufbar) kann der Fahrer sämtliche von ihm genutzten Medien übergangslos auch in seinem Fahrzeug verwenden.
Neue Assistenzsysteme
Der neue Advanced Driving Assist ermöglicht Spurwechsel auf mehrspurigen Straßen mit gleichgerichtetem Verkehr und, in einer weiteren Ausbaustufe, in dieser Situation sogar automatische Überholvorgänge. Dank funkbasierter Vernetzung mit der Fahrzeugumgebung, der so genannten Car-to-X-Kommunikation, kann die Studie zudem Informationen mit anderen Fahrzeugen, Infrastruktur wie Ampeln oder Warneinrichtungen sowie Verkehrszentralen austauschen. So warnt der F 125 etwa bei herannahenden Einsatzfahrzeugen, lange bevor der Fahrer sie sieht oder hört, und weist frühzeitig auf vorfahrtberechtigte Fahrzeuge an uneinsehbaren Kreuzungen oder Hindernisse auf der Fahrbahn hin.
Noch mehr Infos über Mercedes finden Sie in unserem Marken-Channel.
Fazit
Mit diesem Forschungsfahrzeug gibt Mercedes einen spannenden Ausblick auf die Mobilität der Zukunft. Viele dieser neuen Möglichkeiten sind aus heutiger Sicht zwar schwer vorstellbar, doch vor zwanzig Jahren hätte auch noch niemand für möglich gehalten, dass wir im Auto internetsurfen, fernsehen, oder keinen Schlüssel mehr zum Auf- und Zusperren und Starten benötigen.