Automesse
IAA im Zeichen des Klimaschutzes
27.08.2007
Die 62. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Deutschland steht heuer im Zeichen des Klimaschutzes.
Der deutsche Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, sagte am Montag in Berlin, die IAA werde in diesem Jahr auch eine internationale Leitmesse der nachhaltigen Mobilität sein. "Sie liefert mit einer Vielzahl neuer und verbrauchsgünstiger Modelle den Beweis dafür, dass die Automobilindustrie die Herausforderungen des Klimaschutzes offensiv annimmt."
Merkel eröffnet IAA
Dei deutsche Bundeskanzlerin Angela
Merkel wird das weltgrößte Schaufenster der Automobilindustrie am 13.
September in Frankfurt am Main eröffnen. Wissmann sagte, die Messe werde
zeigen, dass es keinen "Königsweg" zu weniger Emissionen und zu weniger
Verbrauch gebe, sondern eine gewaltige Spannbreite an unterschiedlichen
Konzepten und Lösungen. Diesen Wettbewerb hätten gerade die deutschen
Unternehmen nicht scheuen. Sie könnten in allen Segmenten effizientere
Fahrzeuge anbieten.
128 Neuheiten
Für die 62. IAA haben sich 1.046 Aussteller aus
mehr als 40 Ländern angemeldet. Allein die Autobauer präsentieren 128
Neuheiten, darunter 88 Weltpremieren. Zu den Neuheiten gehören der Audi A4,
der BMW M3, der Fiat 500, der Mercedes E 300 Bluetec und der VW Golf
BlueMotion. Außerdem wird der "Dienstwagen" von James Bond, ein Aston Martin
DB S, als Serienfahrzeug gezeigt. Als Sonderaktivitäten werden geboten ein
Training für spritsparendes Fahren, ein Umwelt-Pfad über die IAA und
Aktionen für den Ingenieurnachwuchs.
Wissmann begrüßte den Beschluss der deutschen Bundesregierung, die Kfz-Steuer für Neuwagen künftig nach dem CO2-Ausstoß zu bemessen. "Wenn die Kfz-Steuer so reformiert wird, dass sie einen Anreiz dafür bietet, sich für effiziente Neufahrzeuge zu entscheiden, ist das ein ganz wichtiger Schub für den deutschen Markt." Unternehmen und Kunden wollten, dass die Novelle jetzt schnell umgesetzt werde. "Ich werde die IAA nutzen, um auch bei den Bundesländern hierfür zu werben", sagte der VDA-Präsident.
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Nachfrage aus China läßt Exportboom erwarten
Die
deutsche Automobilindustrie erwartet für dieses Jahr auf Grund der großen
Nachfrage aus China einen Exportrekord. "Der Export geht ungebrochen
weiter", betonte Wissmann. Allein nach China sei ein Verkaufszuwachs von 30
Prozent zu verzeichnen. Der Marktanteil in Westeuropa liege bei derzeit 47
Prozent. Angesichts der andauernd schwierigen Binnenkonjunktur rechnet
Wissmann allerdings weiterhin mit einem Inlandsabsatz von nur rund 3,2
Millionen Fahrzeugen. Ursprünglich waren 3,4 Millionen erwartet worden. Beim
Export würden 5,6 Millionen Autos angepeilt.
Zu dem drohenden Rechtsstreit wegen des Verdachts der Produkt-und Markenpiraterie von chinesischen Automobilherstellern sagte VDA-Geschäftsführer Kunibert Schmidt, wenn geschädigte Hersteller einstweilige Verfügungen erwirkten, könne das Produkt oder sogar der ganze Stand eines Konkurrenten von der Messe entfernt werden. Zuletzt habe es in den 90er Jahren solche Plagiatsvorwürfe gegeben. "Warten wir es ab", erklärte Schmidt.
BMW und Daimler erwägen einem Bericht der "Automobilwoche" zufolge, mit juristischen Mitteln gegen Plagiate vorzugehen. Ein chinesischer Hersteller wolle auf der IAA den Geländewagen CEO und den Kleinwagen Nobel zeigen, deren Design an den X5 von BMW und den Smart Fortwo von Daimler erinnere.