Carrera GT

In einem solchen Porsche starb Paul Walker

03.12.2013

Anlässlich der Tragödie blicken wir noch einmal auf den Supersportwagen zurück.

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© Porsche
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Mit dem Carrera GT hat Porsche im Frühling 2003 den bis dato besten Supersportwagen der Welt auf die Räder gestellt. Über 10 Jahre nach seiner Weltpremiere kommt das High-Performance-Auto jetzt noch einmal in die Schlagzeilen. Grund dafür: Paul Walker , der Star aus den Fast & Furious Filmen, verlor als Beifahrer in einem Carrera GT sein Leben. Wir haben nun noch einmal alle Fakten über den Top-Sportwagen aus der Schublade geholt.

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Reinrassige Fahrmaschine
Porsche hat den Carrera GT als Rennwagen mit Straßenzulassung konzipiert. Klares Ziel der Ingenieure war es, den besten straßenzugelassenen Sportwagen der Welt zu bauen. Und diese Aufgabe ist ihnen auch gelungen. Kein Wunder, denn der Zehnzylinder-Motor hinter dem Cockpit des Carrera GT basiert auf einem 5,5-Liter-Saugmotor, der auch als reinrassiges Renntriebwerk bei den 24 Stunden von Le Mans hätte eingesetzt werden können. Aus 5,7 Liter-Hubraum schöpft das Triebwerk gewaltige 612 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 590 Newtonmetern zur Verfügung. So gerüstet, sprintet das Fahrzeug in 9,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 200 (!). Bis die 100 km/h-Marke fällt, dauert es überhaupt nur 3,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 330 Stundenkilometer. Mit einer Zeit von 7.32,44 Minuten markierte der Porsche 2004 eine neue Rekordrunde für straßenzugelassene Fahrzeuge auf der Nürburgring-Nordschleife.Trotz seiner Renncharakteristik erwies sich der Zehnzylinder dank seiner guten Fahrbarkeit auch in niedrigen Drehzahlbereichen als absolut alltagstauglich.

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Leichtbau
Dank konsequentem Leichtbau bringt der Roadster bei einer Länge von 4,61 Metern, einer Breite von 1,92 Metern und einer Höhe von 1,16 Metern lediglich 1.380 kg auf die Waage. Zu einigen der weiteren Highlights des Supersportwagens zählten die erstmals in einem Auto verbaute Keramik-Kupplung, das in Monocoque-Bauweise gefertigte Chassis und der Aggregateträger aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff (CfK). Im Falle eines Brandes hilft aber leider auch diese hochfeste Struktur nicht, die normalerweise Leben rettet. Die 19-Zoll großen Vorder- und 20-Zoll großen Hinterräder sorgen für ein enormes Maß an Traktion und für eine hervorragende Straßenlage.

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Innenraum
Im von Glattleder, Magnesium und Kohlefaser-Strukturen bestimmten Interieur des Carrera GT fallen unter anderem die für die damalige Zeit innovativen Sitze auf. Erstmalig im Serienbau waren sie aus einem Verbund von Kohle- und Aramid-Fasern gefertigt. Gegenüber konventionellen Sitzen wiegen die Schalen im Carrera GT mit 10,7 Kilogramm nur etwa die Hälfte. In Österreich kostete der Carrera GT als Neuwagen übrigens exakt 547.000 Euro.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass sich die Tragödie auch in jedem anderen (Sport-)Wagen der Welt hätte ereignen können. Der Carrera GT ist sicherlich nicht schuld am Tod von Paul Walker. Jeden Tag verlieren zahlreiche Menschen ihr Leben im Straßenverkehr. Unfälle passieren eben. Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Ursachenklärung auch bei diesem speziellen Unfall konsequent vorgenommen werden muss. Angehörige, Fans und enge Familienmitglieder haben das Recht, auf eine lückenlose Aufklärung.

Nachfolger
Aktuell kommt mit dem 887 PS starken Porsche 918 Spyder der legitime Nachfolger des Carrera GT in den Handel. Dieses Exemplar wird nur 918 Mal gebaut und kostet hierzulande knapp 800.000 Euro. Bleibt zu hoffen, dass ihm in zehn Jahren solche Schlagzeilen erspart bleiben.

>>>Nachlesen: Porsche 918 Spyder krönt Weltpremiere mit Nürburgring-Fabelzeit

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