Auf Autobahnen
In naher Zukunft sollen Autos automatisch fahren
03.06.2013
Zulieferer Continental ist davon überzeugt; rechtlicher Rahmen fehlt aber noch.
Auf den europäischen Autobahnen könnten erste Fahrer nach Überzeugung des Autozulieferers Continental, der Anfang des Jahres erste selbstfahrende Autos für 2016 angekündigt hat, bereits Mitte des nächsten Jahrzehnts per Autopilot unterwegs sein. Mit der schon heute wachsenden Technik zur schrittweisen Vollautomatisierung des Verkehrs sei dieses Szenario für das Jahr 2025 realistisch, teilte der Konzern nun während einer Präsentation auf seinem Testgelände nördlich von Hannover mit.
Überholen, bremsen und ausweichen
Voll automatisierte Fahrzeuge könnten bis Tempo 130 Situationen wie Überholen, Brems- oder Ausweichmanöver meistern. Jederzeit in Sekundenschnelle eingreifen zu können, wäre dann nicht mehr nötig.
Der Fahrer muss selbst beim Überholen nicht mehr eingreifen.
Es gibt schon selbstfahrende Autos
Möglich machen soll das Technik wie Kameras oder Radar und die zunehmende Vernetzung von Datenströmen. Die Automatisierung werde schrittweise erfolgen. "Aktuell stehen wir auf der Schwelle vom assistierten zum teilautomatisierten Fahren", sagte der für das Zukunftsthema zuständige Leiter bei Conti, Alfred Eckert. So sei für 2016 davon auszugehen, dass Autos in Stop-and-Go-Situationen auf der Autobahn selbstständig fahren, um den Fahrer im Stau zu entlasten. Der neue BMW X5
und die neue Mercedes S-Klasse
können das gegen Aufpreis schon jetzt. Bis 40 km/h lenken und bremsen die Luxus-Fahrzeuge im Stop-and-Go-Verkehr automatisch. Sie orientieren sich dabei am vorausfahrendem Auto und den Fahrbahnstreifen. Allerdings darf der Fahrer dabei die Hände nicht vom Lenkrad nehmen. Ansonsten deaktiviert sich das System.
Schrittweise ab 2020
Von 2020 an könnte dann der Schritt erfolgen, dass Autofahrer nicht mehr permanent Herr der Lage sein müssen - und etwa für kürzere Zeit im Internet surfen, E-Mails sichten oder per Videotelefonat den Kindern daheim Hallo sagen. Neben der technischen Machbarkeit gelte jedoch auch, beispielsweise den rechtlichen Rahmen zu ändern. Denn wenn der Fahrer nicht mehr haftet, wer dann?
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Weitere Entwicklungen seien notwendig
Eckert sagte aber auch, dass die Technikseite heute noch lange nicht ausgereift sei: "Bis zum voll automatisierten Fahren - auch auf Teilstrecken - ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig." Conti testet Autopiloten bereits seit längerem in den USA. Seit diesem Jänner kooperiert der Dax-Konzern aus Hannover bei dem Thema, wie berichtet
, auch mit BMW und will zwei Jahre Vorarbeit leisten. Von 2015 an soll dann die schrittweise Automatisierung in Deutschland und in Europa als Feldversuch "mit seriennaher Technik" erprobt werden.
Fotos vom neuen BMW X5
Fotos von der neuen Mercedes S-Klasse