So schlägt sich der Premium-Japaner mit 170-PS-Diesel im Alltag.
3er-BMW, Audi A4, C-Klasse: Die erste Reihe der Premium-Mittelklasse ist dicht geschlossen. Der Versuch, diese ein wenig aufzubrechen und frischen Wind hineinzubringen, ist ebenso mutig wie im Sinne eines nottuenden Pluralismus hoch anzurechnen.Und anders ist er definitiv, der Infiniti Q50 . Nachdem wir die Limousine von Nissans Nobeltochter bei der Vorstellung bereits fahren konnten, stand uns der Neuling nun einige Tage für einen Alltagstest zur Verfügung.
Die zwei fetten Endrohre tragen ganz schön dick auf.
Sience-Fiction-Lenkung
Optisch im Vergleich zur Konkurrenz - im positiven Sinn - extrovertiert, und auch technisch ist der Japaner mit einigen Alleinstellungsmerkmalenausgestattet. Als da wäre etwa das sogenannte Steerby-wire: Die Lenkbefehle werden elektronisch auf die Räder übertragen. Aufsehenerregend ist das nur im Kopf, in der Praxis gibt es kaum einen Unterschied zu einer (guten) herkömmlichen Gestängelenkung. Ein leicht synthetischer Eindruck bei der Rückmeldung bleibt jedoch. Wichtiger: Sollte die Elektronik doch einmal versagen, gibt es noch einen mechanischen „Rettungsanker“. Anders hätte der Q50 gar keine Zulassung erhalten.
Die verbauten Materialien wirken durchwegs hochwertig.
Innenraum
Zur dieser Hightech-Attitüde passt auch das Interieur mit zwei großen Touchscreens und dem alle Internet-Stücke spielenden Infiniti InTouch. Die Bedienlogik ist durchdacht. An die Untermenüs gewöhnt man sich schnell. Verarbeitung und Materialqualität können mit der deutschen Konkurrenz mithalten. Und auch das Platzangebot geht in Ordnung. Bei einer Länge von 4,8 Metern wäre alles andere aber auch eine Enttäuschung. Großgewachsene, die hinten sitzen, kommen dem abfallenden Dachhimmel aber ziemlich nahe. An der Beinfreiheit gibt es aber nichts auszusetzen. Mit 500 Litern übertrumpft das Kofferraumvolumen die Hauptkonkurrenten sogar leicht.
Antrieb
Was nicht ganz zu diesem hoch technisierten Gestus passt, ist die Akustik des 2,2-Liter-Diesels, die frappant an unselige Pumpe-Düse-Zeiten erinnert. Die Performance des von Mercedes beigesteuerten Triebwerks passt dann wieder - sowohl was Leistung als auch Verbrauch anbelangt. Und auch die 7-Gang-Automatik verrichtet ihre Arbeit souverän. Das Fahrwerk ist straff abgestimmt, kurze harte Stöße werden recht ungefiltert weitergeleitet. Der Einstiegspreis von rund 35.000 Euro ist schon fast eine Okkasion. Denn selbst im Basismodell ist fast alles drin, was man für einen entspannten Alltag benötigt. Der vollausgestattete Testwagen schlug zwar mit 54.100 Euro zu Buche, spielte aber auch wirklich alle Stücker. (zac)
>>>Nachlesen: Infiniti stellt den Q50 Eau Rouge Concept vor
Technische Daten
4-Zylinder-Turbo-Diesel mit 170 PS und 400 Nm
Sprintwert: 0 bis 100 km/h in 8,5 Sekunden
Testverbrauch: 7.0 l/100 km (Normwert: 4,9 l/100 km)
Kofferraum: 500 Liter
Abmessungen: 4,8/1,8/1,4 m (L/B/H)
Preis: ab 34.990 Euro; Testwagen: 54.091 Euro
© Infiniti
Die grimmige Front mit den aggressiv gestylten Scheinwerfern verspricht ein hohes Maß an Überholprestige.
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Während die Silhouette keine außergewöhnlichen Merkmale bietet, trumpft das...
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...Heck mit einem kräftigen Abschluss auf. Die zweigeteilten Rückleuchten, die in den Kofferraumdeckel integrierte Abrisskante und die beiden Auspuff-Endrohre sorgen für Dynamik.
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Im aufgeräumten Cockpit geht es luxuriös zu. Zur Serienausstattung zählen neben einer 2-Zonen-Klimaautomatik unter anderem auch zwei...
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...große Touchscreens, ein Multifunktionslenkrad, Bluetooth mit Audio-Streaming, Start-Stopp-System sowie eine Rückfahrkamera.
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Die Palette der Modellvarianten ist überschaubar: Ein 170 PS Diesel mit Heckantrieb und ein 364 PS starkes Hybridsystem mit Heck-oder Allradantrieb stehen derzeit zur Wahl.