Der hübsche aber etwas übergewichtige X2- und XC40-Gegner wird von Magna in Graz gebaut.
Wir kommen nicht darüber hinweg, dass Jaguar seinem (auch von uns) hoch gelobten Elektrodebüt den Namen I-Pace gegeben hat. E-Pace hätte viel besser gepasst. Diese Typenbezeichnung war allerdings schon für den ersten (unelektrifizierten) Kompakt-SUV der Briten reserviert. Hätte man das nicht von längerer Hand anders planen können? Doch sei es drum: Beide Jags vereint jedenfalls der Produktionsstandort – sie laufen bei Magna in Graz vom Band.
Kein Leichtgewicht
Der E-Pace also, mit Dieselmotor, zwei Liter, 150 PS – quasi die Einstiegsversion der Einstiegsversion in die SUV-Abteilung von Jaguar. Darüber firmiert der äußerst erfolgreiche F-Pace. Wobei: Nicht in allen Belangen. Was das Gewicht anbelangt, überflügelt der Kleine den Großen um gut 100 Kilo. Mit mehr als 1,8 Tonnen ist der 4,4 Meter lange Kompakt-SUV also ein rechtes Bröckerl. Das liegt daran, dass er sich die Plattform mit den in die Jahre gekommen Range Rover Evoque teilt. Der über 30 Zentimeter längere F-Pace setzt stattdessen auf eine Alukarosserie.
Mehr ist mehr
Ansehen tut man ihm das nicht. Die Karosserie schmiegt sich eng ans Chassis, die Überhänge sind kurz – ein optisch sehr wohlgeratenes Konstrukt. Vor top-aktuellen Konkurrenten wie BMW X2 oder Volvo XC40 muss sich der Brite nicht verstecken. In Fahrt sieht die Sache etwas anders aus: Die 150-Diesel-PS, die in unserem Fall über eine sanft schaltende Automatik an alle vier Räder übertragen wurden (es gibt auch eine Frontantriebsvariante mit Handschaltung), mühen sich doch etwas, die Tonalität wirkt unter Volllast angestrengt. Da empfiehlt sich der Griff zum nächststärkeren Selbstzünder (180 PS) oder noch besser zum 249 PS starken Benziner, der dann auch akustisch ein besseres Bild abgibt. Positiv: alle Motoren erfüllen die strenge Abgasnorm Euro 6d-temp.
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Prestige zählt
Wer im E-Pace eine Reise tun will, tut gut daran, sich gepäcklich zu bescheiden. Obwohl das Ladevolumen ansehnlich klingt, passt nicht viel mehr als in einen Golf in den Kofferraum hinein. Dafür bleibt die Ladefläche nach umlegen der Rücksitzlehnen nahezu komplett eben. Auf der Habenseite sind das perfekt verarbeitete, schön gestaltete Cockpit, die moderne Technik (Smartphone-Integration, WLAN-Hotspot, zahlreiche Assistenzsysteme, etc.) und die nach kurzer Eingewöhnungsphase ziemlich intuitive Bedienung des großen Touchscrrens zu verbuchen. Das und der hervorragende Prestigefaktor. Denn darauf kommt es in dieser Klasse ja hauptsächlich an. (Christian Zacharnik)
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Technische Daten
- Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel, 1.999 ccm
- Leistung: 150 PS und 380 Nm
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 10,7 Sek.; Spitze: 194 km/h
- Normverbrauch: 5,2 Liter auf 100 km
- Leergewicht: 1.843 Kilogramm
- Abmessungen: 4,41 1,98/1,65 Meter (L/B/H)
- Kofferraum: 577 bis 1.234 Liter
- Preis (Testwagen): ab 43.600 Euro
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