„Nobel-Kraxler“
Jaguar F-Pace 20d R-Sport im Test
07.10.2016
Nun haben endlich auch die Briten ein SUV im Angebot - Zeit ist´s worden.
Heutzutage kann es sich kein großer Autobauer mehr leisten, kein SUV im Angebot zu haben. Die derzeit so angesagten Möchtegern-Kraxler werden den Verkäufern regelrecht aus den Händen gerissen. Mit dem F-Pace dringt nun auch Jaguar in dieses Segment vor. Laut den Briten soll sich das neue SUV rasch zum meistverkauften Modell der Marke entwickeln.
Design
Optisch ist den Designern ihr erstes SUV gut gelungen. Der F-Pace zählt eindeutig zu den sportlich gezeichneten Vertretern des Segments. Unser Testwagen hatte zudem das R-Sport-Paket mit an Bord. Vor allem die Front lässt mit ihrem riesigen Grill und den schmalen Scheinwerfern keinen Zweifel an der Markenzugehörigkeit aufkommen. Obwohl das Dach nach hinten stark abfällt und die Heckscheibe schräg steht, gibt es im Innenraum viel Platz für bis zu fünf Passagiere und deren Gepäck. Beim vergleichsweise beliebig gestalteten Heck hat die Designer der Mut jedoch etwas verlassen. Da zeigen die Hauptkonkurrenten Porsche Macan , Audi Q5 , Mercedes GLC Coupé und BMW X4 mehr Eigenständigkeit. Das bleibt letztendlich aber Geschmackssache.
Am etwas beliebigen Heck stechen nur die vom F-Type inspirierten Rückleuchten hervor.
Antrieb
Bei der Technik profitiert Jaguar stark von der Schwestermarke Land Rover/Range Rover , die wie kaum eine andere für höchste Allradkompetenz steht. Leider machte unserem Testauto der Motor einen Strich durch die Rechnung. Der kleine 4-Zylinder-Diesel hat Mühe, den großen Allradler in Schwung zu bringen. Das macht sich bei der Geräuschkulisse und beim häufigen hin und her Schalten der 8-Gang-Automatik, die ansonsten butterweich arbeitet. bemerkbar. Einmal in Fahrt gefällt der F-Pace aber mit einem für ein SUV überraschend agilem Handling, seiner direkten Lenkung und seinem Langstreckenkomfort. Zum Glück hat Jaguar auch potentere Triebwerke im Angebot.
Interieur: Optisch ein Augenschmaus, haptisch nicht durchwegs ein Genuss.
Cockpit
Das vom 10,2 Zoll großen Touchscreen dominierte Cockpit orientiert sich an den Limousinen XF und XE. Leichte "Handlingprobleme" treten bei der Bedienung des Infotainmentsystems via Touchscreen auf. Um den Radiosender in der Favoritenliste zu wechseln, muss etwa der Bildschirm dreimal angetippt werden. Ansonsten gefällt das Display aber mit einer schnellen Reaktionszeit, frei belegbaren Home-Screens und der Möglichkeit in Navikarten per Fingergeste reinzuzoomen – genau wie man es von Smartphones oder Tablets kennt. Ein Kritikpunkt betrifft auch die Materialien, die qualitativ mancherorts nicht dem entsprechen, was man sich bei einem Auto zum Basispreis von 52.000 Euro erwartet. Und dass bei einem Preis von 77.000 Euro für unser voll ausgestattetes Testauto (siehe Liste unter der Diashow) keine Rückfahrkamera an Bord ist, befremdet auch ein wenig.
Noch mehr Infos über Jaguar finden Sie in unserem Marken-Channel.
Technische Daten
- Motor: 2,0l-4-Zylinder-Diesel mit SCR-Kat
- Leistung: 180 PS und 430 Nm Drehmoment,
- Fahrleistung: 0 bis 100 km/h in 8,7 Sek.; Spitze: 208 km/h
- Abmessungen: 4,73 x 2,07 x 1,65 (L x B x H in Meter)
- Gewicht: ab 1.775 Kilogramm
- Kofferraum: 650 bis maximal 1.740 Liter
- Verbrauch: Norm: 5,3l/100km; Test 8,1l/100km
- Preis: ab 57.850 Euro (Ausstattung Portfolio)
- Preis: Testwagen inkl. Extras: 76.752 Euro
Diese Extras hatte unser Testwagen an Bord: