Neue Technik von Jaguar Land Rover analysiert den Lenker und reagiert mit Komforteinstellungen.
Jaguar Land Rover (JLR) entwickelt derzeit eine Technologie, mit welcher der größte britische Autoproduzent die Gemütsverfassung des Fahrers am Lenkrad überwachen und erkennen will. Ziel ist es, den Stresspegel zu reduzieren. Je nach Mimik des Piloten werden die Fahrzeugeinstellungen im Innenraum automatisch entsprechend angepasst.
Kameras und Sensoren
Herzstücke des neuen Stimmungserkennungssystems sind neben Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) eine auf den Fahrerplatz gerichtete Kamera und biometrische Sensorik. Mit diesen Systemen wird die Stimmung des Piloten anhand seines Gesichtsausdrucks ständig überwacht und eingeschätzt. Sollte sich die Mimik ändern, passt die Stimmungserkennung verschiedene Fahrzeugeinstellungen automatisch an, beispielsweise Heizung, Lüftung und Klimatisierung, Medieneinstellungen oder die Ambiente-Innenraumbeleuchtung. Auf diese Weise soll der Stresslevel am Steuer sinken. Laut den Entwicklern von JLR sollen dank der KI selbst kleinste Änderungen in der Fahrermimik erkannt und für automatische Anpassungen genutzt werden. Die Technik ist dabei selbstlernend: Nach und nach erlerne das System die Vorlieben von Pilot oder Pilotin und würde dann immer perfekter auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Einstellungen wählen.
Beispiele
Mögliche Personalisierungen in Reaktion auf Stimmungsänderungen können zum Beispiel die Ambiente-Innenraumbeleuchtung betreffen: Stellt die Steuerung fest, dass der Fahrer unter Anspannung steht, werden für die Kabinenlampen beruhigende Farbtöne gewählt. Sollten Zeichen von Müdigkeit identifiziert werden, lassen sich bevorzugte Playlists abspielen – oder die Innenraumtemperatur wird gesenkt. Ähnliche Technologien erforscht und erprobt Jaguar Land Rover auch für die Passagiere auf der Rückbank. Sie werden von einer Kamera in der Kopfstütze erfasst. Falls Anzeichen von Ermüdung auftreten, könnte das System die Innenraumbeleuchtung dimmen, die hinteren Scheiben abdunkeln oder den Fond etwas wärmer machen.
Fazit
Die Software zur Stimmungserkennung stellt eine weitere Entwicklungsstufe der Technologien zur Überwachung der Fahrerdisposition dar. Bereits jetzt zählen Assistenzsysteme wie der Aufmerksamkeitsassistent oder die Müdigkeitserkennung zur Ausstattung vieler Autos. JLR will hier nun den nächsten Schritt vollziehen. Wie eine solche Technologie bei Fahrern und Datenschützern ankommt, bleibt abzuwarten. Die ständige Überwachung könnte durchaus zu einem unguten Gefühl führen. Hier müssen die Briten jedenfalls dafür sorgen, dass die generierten Daten stets im jeweiligen Fahrzeug führen. Sollten die Daten an einen Server übertragen werden, dürfte das für Unbehagen sorgen.
Auch Volvo tüftelt an ähnlichem System
Volvo arbeitet übrigens an einem ähnlichen System , stellt dabei aber den Sicherheits- deutlich über den Komfortfaktor. Bei den Schweden sind die Innenraumüberwachungskameras in künftigen Modellen sogar serienmäßig mit an Bord.
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